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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Großvater gefunden? Sie hatte sich davor gefürchtet mitzukommen, sowohl wegen der Risiken als auch wegen unerwünschter persönlicher Verwicklungen, doch jetzt war sie froh, dass sie die Reise unternommen hatte. Ihr Rucksack lag ein paar Schritte entfernt; die Pistole, die darin lag, gab ihr ein tröstliches Gefühl. Im Flugzeug hatte sie überreagiert. Ihre Schwester wusste genau, wie sie sie manipulieren musste, wie sie sie aus dem Gleichgewicht bringen und an ihrer wundesten Stelle treffen konnte, und sie ermahnte sich, doch nicht immer wieder denselben Köder zu schlucken.
    Werner stand mit Henn beim Eingang der Hütte. Christl saß am Funktisch.
    Malones Licht huschte durch die Dunkelheit in der Grube.
    »Es ist ein Tunnel«, rief er. »Er erstreckt sich in Richtung des Berges.«
    »Wie weit?«, fragte Christl.
    »Verdammt weit.«
    Malone stieg wieder nach oben. »Ich muss etwas sehen.«
    Er kam aus der Grube und verließ die Hütte. Sie folgte ihm.
    »Ich habe mich gefragt, was es mit den Schnee- und Eisstreifen auf sich hat, die sich durchs Tal ziehen. Überall liegt schneefreier Boden und Fels, aber dann gibt es ein paar wegartige Streifen, die kreuz und quer durch die Landschaft führen.« Er zeigte auf den Berg und einen gut zwei Meter breiten Schneepfad, der von der Hütte bis zum Fuß des Berges führte. »Unter diesem Schneestreifen liegt der Tunnel. Die Luft dort unten ist viel kälter als die Erde, und so bleibt der Schnee liegen.«
    »Woher wissen Sie das?«, fragte Werner.
    »Das werden Sie sehen.«
     
    Henn war der Letzte, der die Leiter hinunterstieg. Malone beobachtete, wie alle verblüfft stehen blieben. Vor ihnen erstreckte sich der gerade Tunnel, vielleicht sechs Meter breit, die Wände aus schwarzem, vulkanischem Gestein und die Decke durchscheinend blau, was den unterirdischen Pfad in ein schimmerndes Dämmerlicht tauchte.
    »Das ist unglaublich«, sagte Christl.
    »Die Eisdecke hat sich vor langer Zeit gebildet. Aber sie hatte Unterstützung.« Malone zeigte mit der Taschenlampe auf Steinblöcke, die den Boden übersäten. Sie warfen das Licht funkelnd zurück. »Eine Art Quarz. Die Blöcke liegen überall herum. Schauen Sie sich die Formen an. Meine Vermutung ist, dass sie früher einmal die Decke gebildet haben, dann aber heruntergebrochen sind, und dass das Eis als natürliche Decke zurückgeblieben ist.«
    Dorothea bückte sich und untersuchte eines der Stücke. Henn strahlte es mit der anderen Taschenlampe an. Dorothea fügte ein paar Stücke zusammen. Sie passten zusammen wie die Teile eines Puzzles. »Sie haben recht. Die Steine gehören zusammen.«
    »Wohin führt dieser Tunnel?«, fragte Christl.
    »Das werden wir jetzt herausfinden.«
    Unter der Erde war die Luft kälter als draußen. Malone sah auf sein Armbandthermometer: minus zwanzig Grad Celsius. Kalt, aber erträglich.
    Was die Länge betraf, hatte er recht gehabt – der Tunnel war ein paar hundert Meter lang und mit den Quarztrümmern übersät. Bevor sie hinabgestiegen waren, hatten sie ihre Ausrüstung in die Hütte geschleppt, darunter auch die beiden Funkgeräte. Sie hatten ihre Rucksäcke mitgenommen, und Malone hatte Ersatzbatterien für die Taschenlampen dabei, doch das schimmernde Licht, das durch die Decke sickerte, genügte, um ihnen den Weg zu zeigen.
    Weiter vorn endete die schimmernde Decke. Dort begann wohl der Berg, und sie stießen auf einen hohen Torbogen – schwarze und rote Pfeiler ragten an den Seiten auf und trugen ein Tympanon, in das die gleiche Schrift wie in den Büchern eingemeißelt war. Er beleuchtete die quadratischen Pfeiler mit der Taschenlampe und bemerkte, dass sie nach unten schmaler wurden. Die glatte Oberfläche schimmerte in ätherischer Schönheit.
    »Anscheinend sind wir am richtigen Ort«, sagte Christl.
    Zwei Türflügel, vielleicht vier Meter hoch, waren verschlossen. Malone trat heran und strich darüber. »Bronze.«
    Spiralbänder verzierten die glatte Fläche. Ein Metallriegel, der in dicken Halterungen steckte, lag quer vor den Türflügeln. Diese wurden von sechs schweren Türangeln gehalten.
    Malone nahm den Riegel und schob ihn weg.
    Henn packte den Griff eines der Türflügel und schwang ihn auf. Malone packte den anderen und fühlte sich dabei wie Dorothy, die das Zauberland Oz betritt. Der zweite Türflügel war mit denselben Spiralbändern verziert und wies dieselbe Bronzehalterung auf. Das Portal war so breit, dass sie alle gleichzeitig eintreten konnten.
    Was von

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