Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry

Vom Netzwerk:

glauben soll. Ich weiß nur, dass dieses Steinrelief keine Fälschung ist.«
    Ja, das stimmte.
    »Betrachten Sie es einmal so«, sagte der Präsident. »Es hat einmal eine Zeit gegeben, als die sogenannten Experten glaubten, die Kontinente seien unbeweglich. Keine Frage, hieß es, das Land hat schon immer so dagelegen wie heute, basta. Dann fiel den ersten Leuten auf, dass Afrika und Südamerika zusammenzupassen scheinen. Ebenso Nordamerika, Grönland und Europa. Das sei reiner Zufall, behaupteten die Experten. Mehr nicht. Dann fand man in England und Nordamerika identische Fossilien. Und auch dasselbe Gestein. An Zufall konnte man nun fast schon nicht mehr glauben. Dann wurden unter den Ozeanen tektonische Platten entdeckt, und die sogenannten Experten begriffen, dass die Kontinente sich auf diesen Platten bewegten. Schließlich wurde 1960 klar bewiesen, dass die Experten unrecht gehabt hatten. Die Kontinente hatten alle einmal zusammengehangen und waren im Laufe der Zeit auseinandergetrieben. Was einmal eine fantastische Idee war, ist heute ein wissenschaftliches Faktum.«
    Sie dachte an den vergangenen April und ihr Gespräch in Den Haag. »Sie haben mir doch gesagt, dass Sie nicht die Bohne von Wissenschaft verstehen.«
    »Tu ich auch nicht. Aber das bedeutet nicht, dass ich nichts lese oder mir keine Gedanken mache.«
    Sie lächelte. »Sie sind ein widersprüchlicher Mensch.«
    »Das fasse ich als Kompliment auf.« Daniels zeigte auf den Tisch. »Funktioniert das Übersetzungsprogramm?«
    »Es scheint so. Und Sie haben recht. Dies ist ein Bericht einer verloren gegangenen Zivilisation. Einer Zivilisation, die lange Zeit existiert hat und anscheinend zu Menschen auf der ganzen Welt Kontakt hatte. Unter anderem, so glaubt Malone, auch zu Europäern des neunten Jahrhunderts.«
    Daniels stand auf. »Wir halten uns für so klug. Für so fortschrittlich. In allem waren wir angeblich die Ersten. Völliger Quatsch. Es wimmelt nur so von Dingen, die wir nicht wissen.«
    »Nach dem, was wir bisher übersetzt haben, gibt es hier anscheinend einiges an technischem Wissen. Wir sind auf eigenartige Dinge gestoßen. Es wird eine Weile dauern, sie zu verstehen. Und einiges an Arbeit vor Ort benötigen.«
    »Malone wird es vielleicht noch bereuen, dass er dorthin geflogen ist«, brummte Daniels.
    Sie musste Bescheid wissen. »Warum?«
    Die dunklen Augen des Präsidenten betrachteten sie prüfend. »Die NR-1A benutzte einen Atomreaktor als Antrieb, aber als Schmiermittel waren mehrere tausend Liter Öl an Bord. Davon wurde niemals auch nur ein Tropfen gefunden.« Daniels schwieg einen Moment. »U-Boote verlieren Öl, wenn sie sinken. Und dann ist da noch das Logbuch. Genau wie Sie es von Rowland gehört haben. Es ist knochentrocken. Kein einziger Wasserfleck. Das bedeutet, dass das U-Boot noch intakt war, als Ramsey es fand. Und Rowland zufolge befanden sie sich auf dem Kontinent, als Ramsey ins Wasser stieg. In der Nähe der Küste. Malone folgt Dietz Oberhausers Spur, genau wie damals die NR-1A. Was, wenn die Wege sich kreuzen?«
    »Dieses U-Boot kann unmöglich noch da sein«, sagte Stephanie.
    »Warum nicht? Wir reden hier über die Antarktis.« Daniels hielt inne. »Vor einer halben Stunde habe ich erfahren, dass Malone und seine Leute sich jetzt in der Halvorsen-Forschungsstation befinden.«
    Sie sah, dass Daniels sich ernsthaft für das Geschehen interessierte, sowohl für das, was hier geschah, als auch für das, was im Süden vor sich ging.
    »Okay, hier kommt die Information«, sagte Daniels. »Ich habe erfahren, dass Ramsey einen Killer engagiert hat, der sich Charles C. Smith jr. nennt.«
    Davis saß stumm auf seinem Stuhl.
    »Ich habe Ramsey gründlich von der CIA durchleuchten lassen, und dabei sind sie auf diesen Smith gestoßen. Fragen Sie mich nicht, wie, aber so war es. Anscheinend verwendet er eine Vielzahl von Namen, und Ramsey hat ihn mit Riesensummen bezahlt. Wahrscheinlich ist Smith derjenige, der Sylvian, Alexander und Scofield ermordet hat und der denkt, er hätte auch Herbert Rowland umgebracht …«
    »Millicent hat er ebenfalls auf dem Gewissen«, sagte Davis.
    Daniels nickte.
    »Sie haben Smith gefunden?«, hakte Stephanie in Erinnerung an Daniels’ ursprüngliche Worte nach.
    »In gewisser Weise.« Der Präsident zögerte. »Ich bin gekommen, um das hier zu sehen. Ich wollte wirklich Bescheid wissen. Aber ich bin außerdem auch gekommen, um Ihnen zu sagen, wie wir dieses Affentheater beenden