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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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den Stein zu streichen.
    In jedem Zimmer liefen Keramikrohre vom Boden zur Decke, so bemalt, dass sie zu den Bildern passten.
    Malone untersuchte sie mit unverhülltem Erstaunen.
    »Scheint eine Art Heizungssystem zu sein. Die Leute mussten sich ja irgendwie warm halten.«
    »Und wo kam die Wärme her?«, fragte Dorothea.
    »Geothermie. Diese Leute waren klug, aber nicht technisch hochentwickelt. Meine Vermutung lautet, dass die Grube auf dem Zentralplatz ein geothermischer Schacht war, mit dem alles hier beheizt wurde. Man speiste Wärme in diese Rohre und versorgte damit die ganze Stadt.« Er rieb mit der Hand über das glänzende Rohr. »Aber als die Wärmequelle versiegt war, gerieten die Bewohner in Schwierigkeiten. Das Leben muss hier zum täglichen Kampf geworden sein.«
    Eine der Innenwände war von einem Spalt verunstaltet, und Malone fuhr ihm mit der Taschenlampe nach. »Im Laufe der Jahrhunderte hat es hier einige Erdbeben gegeben. Erstaunlich, dass das alles immer noch steht.«
    Da er auf keine seiner Anmerkungen eine Antwort erhalten hatte, drehte er sich um.
    Dorothea Lindauer stand auf der anderen Seite des Raums und hielt eine Pistole auf ihn gerichtet.
     
    Stephanie betrachtete das Haus, zu dem Danny Daniels’ Beschreibung sie geführt hatte. Alt und verfallen stand es einsam in der Landschaft von Maryland, umgeben von dichten Wäldern und Wiesen. Hinter dem Haus stand eine Scheune. Es waren keine weiteren Autos zu sehen. Sie waren beide bewaffnet gekommen, und so stiegen sie mit der Waffe in der Hand aus. Keiner sagte ein Wort.
    Sie näherten sich der Vordertür, die offen stand. Die meisten Fenster waren aus dem Rahmen gebrochen. Sie schätzte die Fläche des Hauses auf zwei- bis dreihundert Quadratmeter, doch seine Prachtzeiten waren längst vorüber.
    Vorsichtig traten sie ein.
    Der Tag war klar und kalt, und durch die leeren Fensteröffnungen strömte heller Sonnenschein herein. Sie standen in einer Eingangshalle, links und rechts lagen Salons, und vor ihnen öffnete sich ein weiterer Korridor. Das Haus war eingeschossig und weitläufig, die Zimmer waren durch breite Gänge verbunden. Mit schmutzigen Tüchern abgedeckte Möbel standen in den Räumen; die Tapeten blätterten von den Wänden, und die Holzböden wölbten sich.
    Sie hörte ein Geräusch, ein Scharren. Dann ein leises Tappen. Bewegte sich da etwas? Ging da jemand?
    Ein Knurren ertönte.
    Sie fasste einen der Korridore ins Auge. Davis marschierte an ihr vorbei und ging voran. Sie kamen zu einer Tür, die in eines der Schlafzimmer führte. Davis fiel hinter Stephanie zurück, hielt aber noch immer die Waffe im Anschlag. Sie wusste, was er von ihr wollte, und so schob sie sich näher zum Türpfosten, spähte ins Zimmer und erblickte zwei Hunde. Der eine war gelbbraun mit weißen Flecken, der andere blassgrau, und beide fraßen etwas. Es waren große, sehnige Hunde. Einer der beiden spürte ihre Anwesenheit und hob den Kopf. Schnauze und Nase waren blutverschmiert.
    Das Tier knurrte.
    Sein Gefährte spürte Gefahr und blickte ebenfalls wachsam auf.
    Davis trat hinter Stephanie.
    »Sehen Sie das?«, fragte er mit ungläubiger Stimme.
    Sie sah es.
    Auf dem Boden lag die Mahlzeit der Hunde.
    Eine menschliche Hand, die am Handgelenk abgetrennt war und der drei Finger fehlten.
     
    Malone blickte auf Dorotheas Pistole. »Sie haben vor, mich zu erschießen?«
    »Sie stehen mit Christl im Bund. Ich habe gesehen, wie sie in Ihr Zimmer gegangen ist.«
    »Ich glaube kaum, dass ein One-Night-Stand bedeutet, man stünde mit jemandem im Bund.«
    »Sie ist böse.«
    »Sie sind beide verrückt.«
    Er trat auf sie zu. Sie reckte die Waffe mit einem Ruck vor. Er blieb neben der Tür stehen, die in den Nachbarraum führte. Dorothea stand drei Meter entfernt vor einer weiteren, mit schimmernden Mosaiken bedeckten Wand.
    »Sie beide werden sich zugrunde richten, wenn Sie nicht aufhören«, stellte er klar.
    »Sie wird das hier nicht gewinnen.«
    »Was wird sie nicht gewinnen?«
    »Ich bin die Erbin meines Vaters.«
    »Nein. Das sind Sie nicht. Sie beide sind Erben. Das Problem ist nur, dass keine von Ihnen beiden das erkennt.«
    »Sie haben sie ja gehört. Ihre Ansichten sind bestätigt worden. Sie hat recht gehabt. Es wird unmöglich sein, mit ihr umzugehen.«
    Das stimmte, aber ihm reichte es allmählich, und jetzt war nicht die Zeit für so etwas. »Tun Sie, was Sie zu tun haben, aber ich gehe jetzt hier raus.«
    »Dann erschieße ich Sie.«
    »Nur

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