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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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allmählich begriff. Sie hatte eine rasche Auffassungsgabe, das musste er ihr lassen. Im ersten Raum war nichts Besonderes, doch in der zweiten Tür blieb sie stehen und winkte Malone herbei.
    Er trat zu ihr und sah Ulrich Henn tot auf dem Boden liegen.
    »Der vierte Schuss«, sagte er. »Allerdings war Henn mit Sicherheit der Erste, auf den Christl geschossen hat, da er die größte Gefahr darstellte. Insbesondere nach der Nachricht, die Ihre Mutter geschickt hat. Christl war überzeugt, dass Sie drei sich verbündet hatten, um sie zu töten.«
    »Die Drecksau«, murmelte Dorothea. »Sie hat beide umgebracht.«
    »Und sie hat vor, auch Sie noch umzubringen.«
    »Und Sie?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich kann mir nicht vorstellen, warum sie zulassen sollte, dass ich hier lebend weggehe.«
    Ganz spontan hatte er in der Nacht zuvor Nähe zugelassen. Das war die Wirkung von Gefahr und Adrenalin. Sex war für ihn immer eine Möglichkeit gewesen, seine Ängste zu lindern – vor Jahren, als er beim Magellan Billet angefangen hatte, hatte ihn das in Schwierigkeiten gebracht.
    Doch diesmal nicht. Er sah in den Badesaal hinaus und überlegte, was er als Nächstes tun sollte. Die Ereignisse überschlugen sich. Er musste …
    Etwas traf ihn seitlich am Kopf.
    Ein Schmerz durchfuhr ihn. Der Saal verschwamm ihm vor den Augen.
    Noch ein Schlag. Kräftiger.
    Seine Arme zitterten. Er ballte die Fäuste.
    Dann verlor er das Bewusstsein.
     
    Stephanie schätzte die Lage ein. Daniels hatte sie mit verdammt wenig Informationen hierhergeschickt. Aber beim Geheimdienst war die Kunst des Improvisierens das Wichtigste. Es wurde Zeit, dass sie selbst anwandte, was sie sonst immer predigte.
    »Ramsey hatte Glück, dass Sie für ihn gearbeitet haben«, sagte sie. »Admiral Sylvians Tod war das reinste Kunstwerk.«
    »Das fand ich auch«, bemerkte Smith.
    »Dafür zu sorgen, dass sein Blutdruck abstürzte. Erfinderisch …«
    »Haben Sie so auch Millicent Senn umgebracht?«, unterbrach Davis sie. »Eine Schwarze. Lieutenant der Navy in Brüssel. Vor fünfzehn Jahren.«
    Smith schien in seinem Gedächtnis zu kramen. »Ja. Auf dieselbe Weise. Aber das war eine andere Zeit und ein anderer Kontinent.«
    »Ich war derselbe«, sagte Davis.
    »Sie waren damals da?«
    Davis nickte.
    »Was hat sie Ihnen bedeutet?«
    »Wichtiger ist die Frage, was sie Ramsey bedeutet hat.«
    »Da haben Sie mich erwischt. Ich habe ihn das nie gefragt. Sondern einfach nur getan, wofür er mich bezahlt hat.«
    »Hat Ramsey Sie dafür bezahlt, dass Sie ihn selbst ermorden?«, fragte Stephanie.
    Smith kicherte. »Andernfalls wäre ich demnächst selber tot gewesen. Was immer er im Sinn hatte, er wollte nicht, dass ich ihm dabei in den Weg kommen konnte, und so habe ich ihn erschossen.« Smith winkte mit dem Gewehr. »Er liegt dort hinten im Schlafzimmer, mit einem hübschen, ordentlichen Loch in seinem finsteren Gehirn.«
    »Ich habe da eine kleine Überraschung für Sie«, sagte Stephanie.
    Er warf ihr einen fragenden Blick zu.
    »Die Leiche liegt nicht dort.«
     
    Dorothea schlug Malone noch einmal die schwere Stahltaschenlampe seitlich gegen den Kopf.
    Er ging zu Boden.
    Sie griff nach seiner Waffe.
    Die Sache zwischen ihr und Christl musste ein Ende haben.
    Und zwar jetzt sofort.
     
    Stephanie sah, dass Smith verblüfft war.
    »Was hat sie getan? Ist sie etwa weggegangen?«
    »Schauen Sie doch selber nach.«
    Er drückte ihr das Sturmgewehr ins Gesicht. »Sie gehen voran.«
    Sie holte tief Luft und stählte ihre Nerven.
    »Einer von Ihnen beiden hebt diese Pistolen auf und wirft sie aus dem Fenster«, sagte Smith, den Blick auf Stephanie geheftet.
    Davis tat wie geheißen.
    Smith senkte das Gewehr. »Okay, dann schauen wir alle mal nach. Sie drei gehen voran.«
    Sie gingen langsam durch den Korridor und betraten das Schlafzimmer.
    Dort war nichts zu sehen als ein leerer Fensterrahmen, die offene Wandtür und eine blutige Hand.
    »Sie werden manipuliert«, sagte Stephanie. »Von ihr.«
    McCoy zuckte vor der Anschuldigung zurück. »Ich habe Ihnen zehn Millionen Dollar bezahlt.«
    Doch das schien Smith gleichgültig zu sein. »Wo ist die verdammte Leiche?«
     
    Dorothea beeilte sich. Sie wusste, dass Christl auf sie wartete. Ihr ganzes Leben lang hatten sie miteinander konkurriert. Die eine hatte versucht, die andere zu übertrumpfen. Georg war die einzige Leistung gewesen, der Christl nichts entgegenzusetzen gehabt hatte.
    Dorothea hatte sich immer gefragt,

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