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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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noch möglich gewesen. Doch das war vorbei. »Das ist lächerlich.«
    »Und warum waren die Amerikaner dann bereit, ihn in die Antarktis zu bringen?«
    Er konnte sehen, dass das eine rhetorische Frage war. Sie gab die Antwort selbst.
    »Weil sie ebenfalls auf der Suche nach etwas waren. Nach dem Krieg unternahmen sie unter dem Namen Highjump eine riesige militärische Expedition in die Antarktis. Mein Mann hat oft davon gesprochen. Sie machten sich auf die Suche nach dem, was Hermann 1938 gefunden hatte. Dietz war immer überzeugt, dass die Amerikaner während Highjump etwas entdeckt hatten. Viele Jahre vergingen. Dann aber, etwa sechs Monate vor seinem Aufbruch in die Antarktis, kamen einige Ihrer Militärs hierher und trafen sich mit Dietz. Sie redeten über Highjump und wussten über Hermanns Forschungen Bescheid. Anscheinend hatten sie nach dem Krieg einen Teil seiner Bücher und Papiere konfisziert.«
    Er erinnerte sich an das, was Christl ihm gerade gesagt hatte. Es könnte eine große Rolle spielen. Es könnte sogar buchstäblich unsere Welt verändern. Normalerweise würde er das Ganze für Unsinn halten, aber die US-Regierung hatte eines ihrer innovativsten U-Boote zur Untersuchung losgeschickt und dann, als das U-Boot sank, die Sache komplett vertuscht.
    »Dietz hat sich klugerweise für die Amerikaner statt für die Sowjets entschieden. Die kamen ebenfalls hierher und baten ihn um seine Hilfe, aber er verabscheute die Kommunisten.«
    »Haben Sie irgendeine Vorstellung, was in der Antarktis zu finden sein könnte?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das habe ich mich selbst lange Zeit gefragt. Ich wusste von Einhards Testament, von den Heiligen und von den beiden Büchern, die jetzt in Dorotheas und Christls Besitz sind. Ich habe mir sehr gewünscht, zu erfahren, was es in der Antarktis zu finden gibt. Daher lösen nun meine Töchter dieses Rätsel und lernen dabei hoffentlich, dass es Situationen gibt, in denen sie einander brauchen.«
    »Das könnte ein frommer Wunsch bleiben. Die beiden scheinen einander zu verachten.«
    Sie senkte den Blick. »Keine zwei Schwestern könnten sich tiefer hassen. Aber mein Leben geht dem Ende entgegen, und ich muss wissen, dass die Familie bestehen bleibt.«
    »Und außerdem möchten Sie noch Ihre eigenen Fragen klären?«
    Sie nickte. »Genau. Sie müssen verstehen, Herr Malone, dass man nur das findet, wonach man sucht.«
    »Genau das hat auch Christl gesagt.«
    »Dieser Satz war ein Leitspruch ihres Vaters, und in dieser Hinsicht hatte er recht.«
    »Warum haben Sie mich in die Sache hineingezogen?«
    »Diese Entscheidung hat ursprünglich Dorothea getroffen. Sie glaubte, durch Sie etwas über das U-Boot erfahren zu können. Ich vermute, dass sie Sie dann wegen Ihrer starken Persönlichkeit verschmäht hat. So etwas macht ihr Angst. Ich dagegen habe mich für Sie entschieden, weil Christl von Ihrer Stärke profitieren kann. Sie können für einen Gleichstand zwischen ihr und ihrer Schwester sorgen.«
    Als wenn ihm das nicht herzlich egal wäre. Aber er wusste schon, was als Nächstes kommen würde.
    »Und indem Sie uns helfen, können Sie möglicherweise auch Ihr eigenes Problem lösen.«
    »Ich habe immer allein gearbeitet.«
    »Wir wissen mehr als Sie.«
    Das ließ sich nicht bestreiten. »Haben Sie von Dorothea gehört? In der Abtei liegt eine Leiche.«
    »Christl hat mir davon erzählt«, sagte sie. »Ulrich wird sich darum kümmern, genau wie um die Leiche hier. Die Frage, wer sich sonst noch in diese Angelegenheit mischt, bereitet mir Sorgen, aber ich glaube, dass Sie am ehesten in der Lage sind, diese Komplikation zu lösen.«
    Sein Adrenalinrausch von eben wich rasch der Erschöpfung. »Der Angreifer war meinetwegen und Dorotheas wegen hier. Von Christl hat er nichts gesagt.«
    »Das habe ich gehört. Christl hat Ihnen von Einhard und Karl dem Großen berichtet. Dieses Dokument, das Sie in der Hand halten, fordert eindeutig zu einer Suche heraus. Sie haben das von Einhard geschriebene Buch gesehen. Und das Buch aus dem Grab Karls des Großen, das nur in den Besitz eines Kaisers des Heiligen Römischen Reichs gelangen durfte. Hier handelt es sich um eine reale Herausforderung, Herr Malone. Stellen Sie sich nur einen Moment lang vor, es hätte wirklich eine erste Zivilisation gegeben. Denken Sie an die Folgen für die Geschichte der Menschheit.«
    Er konnte sich nicht klar werden, ob die alte Frau ihn manipulierte, aussog oder ausbeutete. Wahrscheinlich alles zusammen.

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