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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Bestimmungen der Navy verlangt, dass der kommandierende Offizier auf einem seefahrenden Fahrzeug ein solches Tagebuch führte.
    Er nahm es heraus.

30
Atlanta
07.22 Uhr
    Stephanie weckte Edwin Davis. Schlaftrunken fuhr er hoch und war einen Moment lang desorientiert, bis er begriff, wo er lag.
    »Sie schnarchen«, sagte Stephanie.
    Trotz einer geschlossenen Tür und des Flurs dazwischen hatte sie ihn in der Nacht gehört.
    »Das hat man mir schon gesagt. Ich mache das, wenn ich wirklich müde bin.«
    »Und wer sagt Ihnen das?«
    Er wischte sich den Schlaf aus den Augen. Vollständig bekleidet lag er auf dem Bett, sein Handy neben sich. Kurz vor Mitternacht waren sie mit dem letzten Flug von Jacksonville wieder in Atlanta eingetroffen. Davis hatte in ein Hotel gehen wollen, aber sie hatte darauf bestanden, dass er in ihrem Gästezimmer schlief.
    »Ich bin kein Mönch«, erklärte er.
    Sie wusste wenig über sein Privatleben. Er war unverheiratet, so viel war ihr klar. Aber war er vielleicht doch einmal verheiratet gewesen? Hatte er Kinder? Jetzt war allerdings nicht die richtige Zeit für neugierige Fragen, deshalb sagte sie einfach nur: »Sie sollten sich rasieren.«
    Er rieb sich das Kinn. »Wie reizend von Ihnen, mich darauf hinzuweisen.«
    Sie ging zur Tür. »Im Bad sind Handtücher und ein paar Rasierklingen – leider für Damen, na ja.«
    Sie war schon geduscht und angezogen, bereit für das, was der Tag bereithalten mochte.
    »Jawohl, Ma’am«, sagte er und stand auf. »Hier herrscht ja ein strenges Regiment.«
    Sie ließ ihn stehen und ging in die Küche, wo sie den Fernseher auf der Theke anschaltete. Sie frühstückte nur selten mehr als ein Muffin oder ein paar Frühstücksflocken. Und sie verabscheute Kaffee; normalerweise trank sie Grüntee. Sie musste im Büro anrufen. Dass sie so gut wie kein Büropersonal hatte, war der Sicherheit zuträglich, machte aber das Delegieren zur Hölle.
    »… wird sehr interessant«, sagte gerade ein CNN-Reporter. »Präsident Daniels hat jüngst sein Missfallen am Vereinigten Generalstab geäußert. In einer Rede vor zwei Wochen hat er die Frage aufgeworfen, ob diese ganze Befehlskette überhaupt nötig ist.«
    Nun kam Daniels ins Bild, der vor einem blauen Podium stand.
    »Sie haben keine Befehlsgewalt«, sagte er in seinem typischen volltönenden Bariton. »Sie sind Berater. Politiker. Dabei machen sie die Politik noch nicht einmal selbst. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich habe große Achtung vor diesen Männern. Nicht mit ihnen, sondern mit der Institution an sich habe ich ein Problem. Es ist keine Frage, dass das Talent der Offiziere, die derzeit dem Vereinigten Generalstab angehören, in anderer Funktion besser genutzt wäre.«
    Schnitt zurück zur Reporterin, einer kessen Brünetten. »Da fragt man sich jetzt natürlich, ob und wie er die Vakanz füllen wird, die durch den vorzeitigen Tod von Admiral David Sylvian entstanden ist.«
    Davis kam in die Küche, den Blick auf den Fernseher geheftet.
    Stephanie bemerkte sein Interesse. »Was ist denn?«
    Er stand stumm da, düster und gedankenverloren. Endlich sagte er: »Sylvian war der Vertreter der Navy im Vereinigten Generalstab.«
    Sie begriff nicht. Sie hatte über den Motorradunfall und Sylvians Verletzungen gelesen. »Es ist traurig, dass er gestorben ist, Edwin, aber warum beunruhigt Sie das?«
    Er zog sein Handy aus der Jackentasche, drückte ein paar Tasten und sagte: »Ich muss wissen, wie Admiral Sylvian gestorben ist. Die genaue Todesursache, und zwar schnell.«
    Er beendete das Gespräch.
    »Erklären Sie mir, was los ist?«, fragte sie.
    »Stephanie, Langford Ramsey ist kein unbeschriebenes Blatt. Vor etwa sechs Wochen erhielt der Präsident den Brief der Witwe eines Lieutenants der Navy …«
    Das Handy klickte. Davis sah auf die Anzeige und nahm ab. Er hörte kurz zu und legte wieder auf.
    »Dieser Lieutenant arbeitete in der Finanzkontrollabteilung der Navy. Er bemerkte Unregelmäßigkeiten. Mehrere Millionen Dollar waren zwischen mehreren Banken transferiert worden, und dann war das Geld einfach verschwunden. Die Konten liefen alle auf den Leiter des Geheimdienstes der Navy.«
    »Geheimdienste brauchen nun einmal geheime Mittel«, sagte sie. »Ich selbst habe mehrere schwarze Konten, die ich für Zahlungen an Außenstehende, freie Mitarbeiter und dergleichen verwende.«
    »Jener Lieutenant starb zwei Tage vor einem angesetzten Termin, bei dem er seine Vorgesetzten unterrichten sollte. Seine Witwe

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