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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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spürte ihn sogar im Körper, als würde er von einem Sonar getroffen. Was für ein Auftrag. Er bot ihm die Gelegenheit, sich Männern zu beweisen, die seine Karriere buchstäblich in der Hand hatten. Deswegen hatte er sich sofort freiwillig gemeldet. Außerdem hatte er Sayers und Rowland persönlich ausgewählt, zwei Männer, deren Zuverlässigkeit er kannte. Rowland hatte gesagt, der Ursprung des Signals liege vielleicht zweihundert Meter südwärts. Mehr nicht. Schätzungsweise war er inzwischen mindestens so weit geschwommen. Er suchte die Dunkelheit mit seinem Licht ab, das vielleicht fünfzehn Meter weit reichte, hoffte, den orangefarbenen Turm der NR-1A vom Meeresgrund aufleuchten zu sehen.
    Er schien in einer riesigen Unterwasserhöhle zu schwimmen, die direkt in den antarktischen Kontinent hineinführte. Ringsum war er jetzt von vulkanischem Fels umgeben.
    Aufmerksam sah er sich um. Nichts. Nur Wasser, das weiter vorn in der Dunkelheit verschwand.
    Und doch war das Signal von hier gekommen.
    Er beschloss, weitere hundert Meter zu erforschen.
    Wieder schoss eine Robbe vorbei, dann noch eine. Es war, als führten sie vor ihm einen faszinierenden Tanz auf. Er beobachtete, wie sie mühelos durchs Wasser glitten. Eine der Robben schlug einen Purzelbaum und zog sich dann hastig nach oben zurück.
    Er folgte ihr mit seinem Scheinwerfer.
    Das Tier verschwand.
    Eine zweite Robbe schlug mit den Flossen und stieg auf.
    Auch diese Robbe brach durch die Oberfläche.
    Wie war das möglich?
    Über ihm sollte nur Fels sein.
     
    »Verblüffend«, sagte Dyals. »Was für ein Abenteuer.«
    Ramsey pflichtete ihm bei. »Als ich auftauchte, fühlten meine Lippen sich an, als hätte ich eisig kaltes Metall geküsst.«
    Der Admiral kicherte. »Ich wäre nur zu gerne an Ihrer Stelle gewesen.«
    »Das Abenteuer ist noch nicht vorbei, Admiral.«
    In Ramseys Worten lag Angst, und jetzt begriff der alte Mann, dass der Besuch einem doppelten Zweck diente.
    »Schießen Sie los.«
    Ramsey berichtete, dass das Magellan Billet auf den Untersuchungsbericht über die NR-1A zugegriffen hatte. Dass Cotton Malone involviert war. Und dass es ihm gelungen war, den Bericht in die Hände zu bekommen. Dass das Weiße Haus die Personalakte von Zachary Alexander, Herbert Rowland und Nick Sayers eingesehen hatte. Nur den Auftrag, den Ramsey Charlie Smith gegeben hatte, ließ er aus.
    »Jemand schnüffelt herum«, sagte er.
    »Das war nur eine Frage der Zeit«, gab Dyals flüsternd zurück. »Geheimnisse lassen sich inzwischen nur noch schwer bewahren.«
    »Ich kann für Ruhe sorgen«, erklärte Ramsey.
    Der alte Mann zog die Augenbrauen zusammen. »Dann müssen Sie es tun.«
    »Ich habe Maßnahmen ergriffen. Aber Sie haben vor langer Zeit angeordnet, dass er nicht belästigt werden sollte.«
    Ein Name war nicht nötig. Beide wussten ganz genau, wer mit er gemeint war.
    »Sie sind also gekommen, um zu klären, ob dieser Befehl noch immer gilt?«
    Ramsey nickte. »Der Vollständigkeit halber müsste er ebenfalls mit einbezogen werden.«
    »Ich kann Ihnen keine Befehle mehr erteilen.«
    »Sie sind der Einzige, dem ich freiwillig gehorche. Als Sie mich vor achtunddreißig Jahren aus Ihrem Dienst entlassen haben, haben Sie mir einen Befehl erteilt: Lassen Sie ihn in Ruhe. «
    »Lebt er denn noch?«, fragte Dyals.
    Ramsey nickte. »Er ist inzwischen achtund sechzig. Lebt in Tennessee und unterrichtet an einem College.«
    »Verzapft er immer noch denselben Unsinn?«
    »Es hat sich nichts geändert.«
    »Und die beiden Lieutenants, die mit Ihnen zusammen dort waren?«
    Ramsey sagte nichts. Das war nicht nötig.
    »Sie hatten viel zu tun«, meinte der Admiral.
    »Ich hatte einen guten Lehrer.«
    Dyals streichelte noch immer die Katze. »Wir sind 1971 ein Risiko eingegangen. Sicher, Malones Mannschaft hatte vor dem Ablegen den Bedingungen zugestimmt, aber wir hätten sie nicht darauf festnageln müssen. Wir hätten nach ihnen suchen können. Ich habe mich immer gefragt, ob ich das Richtige getan habe.«
    »Das haben Sie.«
    »Wie können Sie sich da so sicher sein?«
    »Es waren andere Zeiten. Das U-Boot war unsere geheimste Waffe. Wir hätten seine Existenz unmöglich preisgeben können, und noch viel weniger, dass es gesunken war. Wie lange hätte es gedauert, bis die Sowjets das Wrack gefunden hätten? Außerdem ging es auch um die NR-1. Die war damals auf Missionen unterwegs und ist bis heute im Einsatz. Gar keine Frage – Sie haben das Richtige

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