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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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schüttelte den Kopf. »Reagan und ich kamen nicht miteinander zurecht. Er hatte seine Favoriten. Oder zumindest hatten seine Berater ihre Favoriten, und ich stand nicht auf dieser Liste. Außerdem war es Zeit für mich zu gehen.«
    »Wie steht es mit Ihnen und Daniels? Sind Sie auf seiner Favoritenliste?«
    Er bemerkte etwas Hartes und Unbeugsames in Dyals’ Miene.
    »Langford«, sagte Dyals, »Sie wissen, dass der Präsident nicht zu unseren Freunden gehört. Er ist hart mit dem Militär umgesprungen. Das Budget wurde gekürzt und Programme zusammengestrichen. Seiner Meinung nach brauchen wir den Vereinigten Generalstab nicht einmal.«
    »Da irrt er sich.«
    »Vielleicht. Aber er ist der Präsident, und er ist beliebt. Genau wie damals Reagan, nur mit einer anderen Philosophie.«
    »Es gibt doch bestimmt Offiziere, vor denen er Respekt hat. Männer, die Sie kennen. Wenn die meine Kandidatur unterstützen, könnte das helfen.«
    Dyals streichelte mit leichter Hand die Katze. »Viele von ihnen würden den Posten für sich selbst wollen.«
    Ramsey erwiderte nichts.
    »Finden Sie dieses ganze Geschäft nicht unappetitlich?«, fragte Dyals. »Ihre Karriere hängt von diesen Huren von Politikern ab, und Sie müssen um deren Gunst betteln. Das ist einer der Gründe, weshalb ich mich zurückgezogen habe.«
    »So läuft die Welt nun einmal. Wir machen die Regeln nicht, sondern spielen nach den Regeln, die schon da sind.«
    Er wusste, dass viele Flaggoffiziere und eine beträchtliche Anzahl dieser »Huren von Politikern« ihre Stellung Ray Dyals zu verdanken hatten. Winterfalke hatte viele Freunde und wusste, wie er sie benutzen musste.
    »Ich habe nie vergessen, was Sie getan haben«, sagte Dyals leise. »Oft denke ich über die NR-1A nach. Diese Männer. Erzählen Sie mir noch einmal, wie es war, Langford.«
    Ein unheimlicher bläulicher Schimmer sickerte durch das Oberflächeneis, wurde mit zunehmender Tiefe immer dunkler und verlor sich schließlich in einem tiefen Indigoblau. Ramsey trug einen dicht verschlossenen, unförmigen Marine-Trockentauchanzug mit doppelten Materialschichten, der nur einen schmalen Streifen Haut um die Lippen frei ließ. Beim ersten Eintauchen ins Wasser hatte die Haut dort gebrannt, doch inzwischen war sie gefühllos. In den dicken Handschuhen schien er seine Hände kaum gebrauchen zu können. Zum Glück gab das Wasser ihm Auftrieb, und so fühlte er sich in den weiten Fluten, die so klar wie Luft waren, eher so, als würde er fliegen statt zu schwimmen.
    Das Transpondersignal, das Herbert Rowland aufgefangen hatte, hatte sie über den Schnee zu einem schmalen Meeresarm geführt, wo der eiskalte Ozean über das vereiste Ufer leckte. Dort hatten sich jetzt im Sommer Robben und Seevögel versammelt. Die Stärke des Signals nötigte sie zu einer direkten Untersuchung. Daher war Ramsey in den Anzug gestiegen, und Sayers und Rowland hatten ihm geholfen, seine Ausrüstung anzulegen. Ramsey hatte eindeutige Befehle. Nur er allein sollte ins Wasser steigen.
    Er kontrollierte die Tiefenanzeige. Zwölf Meter.
    Es ließ sich unmöglich sagen, wie tief unten der Meeresgrund liegen mochte, doch er hoffte, zumindest irgendetwas zu entdecken, das ihm erlauben würde, das Schicksal des U-Boots zu bestätigen. Rowland hatte ihm erklärt, dass der Ursprung des Signals weiter landeinwärts lag, in Richtung auf die Berge, die sich hinter der Küstenlinie erhoben.
    Er schwamm durchs Wasser.
    Zu seiner Linken ragte eine schwarze Wand aus vulkanischem Gestein auf, die über und über mit orangeroten Anemonen, Schwämmen, rosa Geweihkorallen und gelblich grünen Mollusken bewachsen war. Wenn man davon absah, dass das Wasser minus zwei Grad kalt war, hätte er sich vor einem Korallenriff befinden können. Das durch die Eisdecke über ihm sickernde Licht wurde schwächer, und was eben noch wie ein bewölkter Himmel in verschiedenen Blautönen gewirkt hatte, war nun vollkommen schwarz.
    Das Eis über ihm war offensichtlich einer Felsdecke gewichen.
    Er nahm einen Scheinwerfer vom Gürtel und schaltete ihn ein. Rundum schwebten kleine Planktonteilchen. Sediment sah er nicht. Er leuchtete mit seinem Scheinwerfer, doch der Strahl wirkte unsichtbar, da nichts die Photonen zurückwarf. Sie drangen widerstandslos durchs Wasser und waren nur zu sehen, wenn sie auf etwas trafen.
    Wie zum Beispiel auf eine Robbe, die vorbeischoss, fast ohne einen Muskel zu regen.
    Weitere Robben tauchten auf.
    Er hörte ihren trillernden Ruf und

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