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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Tore, zwölf Engel, zwölf Stämme der Kinder Israels, zwölf Fundamente, zwölf Apostel, zwölftausend Stadien, zwölf kostbare Steine, zwölf Tore, die zwölf Perlen waren.« Er machte eine Pause. »Die Zahl Zwölf bedeutet Vollkommenheit in den Augen der Engel.«
    Er verließ den Chor, trat wieder in das Oktogon und zeigte auf das umlaufende Mosaikband. »Können Sie das übersetzen? Mein Latein ist ganz in Ordnung, aber Ihres ist besser.«
    Ein dumpfer Schlag hallte von den Wänden wider. Als würde etwas mit Gewalt aufgebrochen.
    Wieder ein Schlag.
    Er merkte, wo das Geräusch herkam. Aus einer der Seitenkapellen – St. Michael. Wo die andere Tür nach draußen lag.
    Er rannte in die Kapelle, um die leeren Kirchenbänke herum und zu der massiven Holztür, die mit einem Eisenriegel verschlossen war. Von der anderen Seite hörte er einen Schlag.
    »Sie brechen die Tür auf.«
    »Wer ist sie?« , fragte Christl.
    Er griff nach seiner Pistole.
    »Leute, die Ärger bedeuten.«

43
    Dorothea musste hier weg, aber es gab kein Entkommen. Sie war in der Hand ihrer Mutter und ihres Mannes. Von Ulrich ganz zu schweigen. Henn arbeitete seit mehr als einem Jahrzehnt für die Familie und sorgte vorgeblich für die Instandhaltung Reichshoffens, doch sie hatte schon immer den Verdacht gehegt, dass er noch mehr Dienstleistungen im Angebot hatte. Jetzt wusste sie Bescheid. Dieser Mann tötete.
    »Dorothea«, sagte ihre Mutter. »Dein Mann möchte euer Zerwürfnis wiedergutmachen. Er möchte, dass ihr beide euch wieder so versteht wie früher. Offensichtlich gibt es noch immer Gefühle zwischen euch, sonst hättet ihr euch schon längst scheiden lassen.«
    »Ich bin um unseres Sohnes willen geblieben.«
    »Euer Sohn ist tot.«
    »Die Erinnerung an ihn nicht.«
    »Nun, das stimmt. Aber du befindest dich in einem Kampf um dein Erbe. Denk nach. Nimm, was dir angeboten wird.«
    »Warum liegt dir überhaupt etwas daran?«, wollte Dorothea wissen.
    Isabel schüttelte den Kopf. »Deine Schwester sucht Ruhm, sie will eine Rechtfertigung für unsere Familie. Aber das wäre mit viel öffentlicher Aufmerksamkeit verbunden. Du und ich, wir haben nie nach Ruhm getrachtet. Es ist deine Pflicht, ihre Bestrebungen zu verhindern.«
    »Wieso sollte das plötzlich meine Pflicht sein?«
    Ihre Mutter wirkte angewidert. »Ihr beide seid eurem Vater so ähnlich. Ist denn gar nichts von mir in euch zu finden? Hör mir zu, Kind. Du schlägst einen sinnlosen Weg ein. Ich versuche einfach nur, dir zu helfen.«
    Dorothea nahm ihr den Mangel an Vertrauen und die herablassende Haltung übel. »Ich habe viel aus der Lektüre der Zeitschriften und Aufzeichnungen des Ahnenerbes gelernt. Großvater hat einen Bericht über das verfasst, was er in der Antarktis gesehen hat.«
    »Hermann war ein Träumer, ein Mann, der in einer Fantasiewelt lebte.«
    »Er hat von Gebieten berichtet, wo der Schnee den Felsen wich. Dort gab es eisfreie Seen, wo keine sein sollten. Er hat von hohlen Bergen und Eishöhlen geschrieben.«
    »Und was haben wir für all diese Fantasien bekommen? Sag mir, Dorothea, sind wir einem Ergebnis irgendwie näher gekommen?«
    »Wir haben eine Leiche im Kofferraum des Wagens draußen.«
    Ihre Mutter stieß einen langen Atemzug aus. »Du bist ein hoffnungsloser Fall.«
    Aber auch Dorotheas Geduldsfaden stand kurz vorm Zerreißen. »Du hast die Regeln dieses Wettstreits aufgestellt. Du wolltest wissen, was Vater zugestoßen ist. Du wolltest, dass Christl und ich zusammenarbeiten. Du hast jeder von uns einen Teil des Rätsels gegeben. Wenn du so verdammt schlau bist, warum müssen dann eigentlich wir das alles tun?«
    »Ich will dir etwas erzählen. Etwas, das dein Vater mir vor langer Zeit erzählt hat.«
     
    Karl der Große hörte Einhards Bericht ehrfürchtig an. In dem Raum, den er sich in der oberen Galerie des Oktogons eingerichtet hatte, hatten sie keine Störung zu befürchten. Ein später Sommerabend hatte sich niedergesenkt, die Fenster nach draußen waren dunkel und in der Pfalzkapelle war es still. Einhard war erst gestern von seiner langen Reise zurückgekehrt. Der König bewunderte ihn. Einhard war ein kleiner Mann, aber wie die Biene, die köstlichen Honig sammelt, oder wie die emsige Ameise war er großer Leistungen fähig. Der König nannte ihn Bezalel, was sich auf Exodus bezog und ein Hinweis auf seine großartige Handwerkskunst war. Einhard war der Einzige, der für diese Reise in Frage gekommen war, und jetzt hörte Karl zu, wie

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