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Cotton Malone 04 - Antarctica

Cotton Malone 04 - Antarctica

Titel: Cotton Malone 04 - Antarctica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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tun würde.
    Der Schatten diesseits des Throns wurde größer.
    Perfektes Timing war jetzt das Wichtigste. Er nahm die Pistole von der rechten Hand in die linke.
    Der Schatten näherte sich dem Geländer.
    Eine Pistole tauchte auf.
    Malone fuhr herum, packte den Mann beim Mantel und zerrte ihn übers Geländer.
    Der Körper stürzte nach unten ins Oktogon.
    Malone rollte sich übers Geländer zurück, während ein Schuss fiel und die Kugel vom Marmor abprallte. Er hörte, wie der Gestürzte sechs Meter weiter unten aufschlug und mehrere Stühle krachend umstürzten. Er feuerte einmal über den Thron hinweg, kam dann mit dem Schwung, den er noch hatte, auf die Beine und suchte Deckung hinter dem Marmorpfeiler, diesmal allerdings in der Galerie und nicht auf dem Gesims.
    Doch er rutschte mit dem rechten Fuß aus, und sein Knie krachte auf den Boden. Der Schmerz schoss bis ins Rückgrat hinauf. Er schüttelte ihn ab und versuchte, sein Gleichgewicht wiederzufinden, hatte aber jeden Vorteil verloren.
    »Nein, Herr Malone«, sagte ein Mann.
    Malone befand sich auf allen vieren, die Waffe in der Hand.
    »Stehen Sie auf«, befahl der Mann.
    Langsam kam er auf die Beine.
    Beilgesicht war um den Thron herumgekommen.
    »Werfen Sie die Waffe weg«, befahl der Mann.
    Doch so leicht würde Malone nicht aufgeben. »Für wen arbeiten Sie?«
    »Werfen Sie die Waffe weg.«
    Er musste Zeit schinden, bezweifelte aber, dass dieser Mann noch viele Fragen gestatten würde. Am Boden hinter Beilgesicht bewegte sich etwas. In der Dunkelheit unter dem Thron entdeckte Malone zwei Schuhsohlen mit der Spitze nach oben. Christl stieß mit den Beinen aus dem Versteck heraus und trat Beilgesicht in die Kniekehlen.
    Der überrumpelte Schütze taumelte rückwärts.
    Malone nutzte die Gelegenheit und schoss dem Mann eine Kugel in die Brust. Beilgesicht schrie vor Schmerz auf, schien aber sofort wieder zu sich zu kommen und hob die Waffe. Malone schoss zum zweiten Mal. Der Mann brach auf dem Boden zusammen und rührte sich nicht mehr.
    Christl krabbelte unter dem Thronaufsatz hervor.
    »Wir sind ja eine ganz schön draufgängerische Dame«, sagte er.
    »Wenn jemand Hilfe braucht …«
    Sein Knie tat weh. »Das stimmt tatsächlich.«
    Er fühlte nach dem Puls des Hingestreckten, spürte aber keinen mehr. Dann ging er zum Geländer und blickte nach unten. Die Leiche des anderen Angreifers lag verkrümmt zwischen umgestürzten Stühlen auf dem blutverschmierten Marmorboden.
    Christl trat zu ihm. Für eine Frau, die die Tote im Kloster nicht hatte ansehen wollen, schien sie mit diesen Leichen hier erstaunlich wenig Probleme zu haben.
    »Und jetzt?«, fragte sie.
    Er zeigte nach unten. »Wie schon vor der Störung gesagt, brauche ich die Übersetzung der lateinischen Inschrift.«

45
Virginia
17.30 Uhr
    Ramsey zeigte seine Ausweiskarte und fuhr nach Fort Lee hinein. Die Fahrt von Washington nach Süden hatte etwas länger als zwei Stunden gedauert. Der Militärstandort war als eines von sechzehn Ausbildungslagern zu Beginn des Ersten Weltkriegs errichtet und nach General Robert E. Lee, Virginias liebstem Sohn, benannt worden. Der in den Zwanzigerjahren abgerissene und in ein Naturschutzgebiet umgewandelte Komplex wurde 1940 reaktiviert und zu einem Zentrum der Kriegsaktivitäten. Im Verlauf der letzten zwanzig Jahre war der günstig zu Washington gelegene Standort ausgebaut und modernisiert worden.
    Ramsey suchte seinen Weg durch ein Gewirr von Ausbildungsstätten und Verwaltungsgebäuden, in denen unterschiedliche Aufgaben der Armee erledigt wurden, insbesondere Logistik und Managementunterstützung. In einer Reihe von militärischen Lagerräumlichkeiten hatte die Navy in einer hinteren Ecke drei Lagerhäuser gemietet. Der Zugang war durch Zahlencodes und biometrische Fingerabdruckerkennung gesichert. Zwei der Lagerhäuser wurden vom Zentralkommando der Navy geführt, das dritte unterstand dem Navy-Geheimdienst.
    Er parkte, stieg aus und zog den Mantel eng um seine Schultern. Unter einem Stahlportal gab er einen Code ein und schob seinen Daumen in den Fingerabdruckscanner.
    Die Tür ging mit einem Klicken auf, er betrat einen kleinen Vorraum, dessen Deckenbeleuchtung durch sein Eintreten aktiviert wurde, ging zu einer Schalterleiste und stellte in der durch eine Fensterscheibe sichtbaren Halle dahinter die Lichter an.
    Wann war er zum letzten Mal hier gewesen? Vor sechs Jahren?
    Nein, eher schon acht oder neun.
    Aber sein erster Besuch lag achtunddreißig

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