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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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nach unten folgte.
    Er versuchte, sich für den besten Landeplatz zu entscheiden, griff nach den Steuerleinen und zog den rechteckigen Schirm nach unten, wie man das Querruder eines Flugzeugs verstellt. Sein Abwärtsgleiten wurde in eine Spirale gelenkt, und er sank schneller.
    Eine halbe Minute später landete er mit den Füßen voran auf einem gepflügten Feld und ließ sich zu Boden fallen. Seine Nase füllte sich mit dem modrigen Geruch der aufgeworfenen Erde.
    Aber der Gestank störte ihn nicht.
    Er war noch am Leben, nur das zählte.

    Thorvaldsen starrte auf den Fallschirm in der Ferne. Es war nicht mehr nötig, den Schein zu wahren. Graham Ashby hatte sein wahres Gesicht gezeigt. Aber Malone ebenfalls. Bei dem, was da gerade passiert war, waren Regierungen involviert. Was bedeutete, dass Malone entweder mit Stephanie zusammenarbeitete oder mit den Franzosen oder mit beiden.
    Und dieser Verrat würde nicht unbeantwortet bleiben.

VIERTER TEIL

58
    Ashby hastete die Treppe zum Platz hinunter. Die Zeit für seine Flucht hatte er ziemlich knapp berechnet und wusste, dass ihm nur einige wenige kostbare Minuten blieben. Er hatte vor, die Avenue Gustave Eiffel zu überqueren und über den Champ de Mars zur Place Jacques Rueff im Zentrum des ehemaligen Exerzierplatzes zu gehen. Unmittelbar östlich davon wartete ein Wagen mit Caroline darin auf der Avenue J. Bouvard. Angesichts dessen, was sie gleich sehen würde, würde er Caroline nun doch ein paar Dinge erklären müssen, aber er hatte schon die passenden Lügen parat.
    Er stieg weiter die Treppe hinunter.
    Seine Abmachung mit Peter Lyon war klar gewesen: Lyon hatte nie den Auftrag erhalten, Larocques Wunsch zu erfüllen, also ein Flugzeug in den Invalidendom zu lenken und simultan zwei weitere Anschläge in Avignon und Bordeaux auszuführen. Vielmehr hatte Ashby die Übereinkunft auf Paris beschränkt und als neues Zielobjekt den Eiffelturm angegeben. Er hatte nie verstanden, was Larocque eigentlich vorgehabt hatte, wenn er auch nach ihrem Vortrag nun zumindest einen Teil ihres Plans würdigen konnte.
    Terror konnte anscheinend profitabel sein.
    Endlich kam er zum letzten Treppenabsatz – außer Atem, aber froh, wieder auf festem Boden zu stehen. Er ermahnte sich, sich zu beruhigen und langsam zu gehen. Mehrere sehr kräftig wirkende, mit Sturmgewehren bewaffnete Männer in Tarnuniform patrouillierten auf dem Platz. Unter dem Stahlsockel des Eiffelturms warteten Hunderte von Menschen in langen Schlangen darauf, dass die Lifte um dreizehn Uhr öffneten.
    Doch das würde heute leider unterbleiben.
    Den Eiffelturm würde es bald nicht mehr geben.
    In seiner abgeänderten Version von Eliza Larocques Plan hatte Ashby mit Lyon ausgemacht, dass der Invalidendom als Ablenkung dienen sollte. So wollten sie so viel Verwirrung wie möglich stiften. Er hatte Lyon immer gesagt, dass der Eiffelturm sein Hauptziel war. Lyon brauchte nicht zu wissen, dass er den kompletten Pariser Club ausradieren würde – einschließlich Larocques. Das war unwichtig. Und wieso sollte Lyon sich darum scheren? Er führte einfach nur die Aufträge seiner Kunden aus. Und für Lyon war Ashby der Kunde. Es sollte leicht sein, Lyon die Schuld an allem in die Schuhe zu schieben. Für die Amerikaner hatte Ashby eine ganz einfache Erklärung parat, warum er nicht mit den anderen zusammen auf der Turmspitze war. Larocque habe ihn für den Rest des Tages entschuldigt. Ihn mit einem Auftrag weggeschickt.
    Wer sollte ihm widersprechen?
    Er kam unter dem südöstlichen Bogen hervor und entfernte sich vom Turm. Ging weiter und zählte dabei im Kopf die Sekunden. Schaute auf die Uhr. Genau Mittag. Er hatte keine Ahnung, woher das Flugzeug kommen würde, und wusste nur, dass es nun jeden Moment da sein sollte.
    Er überquerte die Avenue Gustave Eiffel und war nun auf dem Champ de Mars.
    Nun hatte er genug Abstand zum Eiffelturm und konnte sich entspannen. Peter Lyon war einer der erfahrensten Mörder weltweit. Sicher, die Amerikaner waren involviert, aber sie würden niemals in Lyons Nähe kommen. Und jetzt würden sie angesichts der Tragödie, die bevorstand, alle Hände voll zu tun haben. Er hatte ihnen vom Invalidendom berichtet und seinen Teil der Abmachung eingehalten. Das brennende Fahrzeug, das er vorhin vor dem Invalidendom gesehen hatte, war mit Sicherheit ein Teil von Lyons Show. Es sollte Ashby gegenüber den Amerikanern die perfekte Ausrede liefern. Lyon hatte den Plan geändert. Offensichtlich

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