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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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betrog der Südafrikaner einfach jeden, Ashby selbst eingeschlossen.
    Und das Endergebnis?
    Er würde die Amerikaner und Eliza Larocque los sein, und wenn alles gut lief, würde er die Einlagen des Clubs behalten und Napoleons verschollenen Schatz finden, den er dann ebenfalls für sich behalten könnte.
    Alles ziemlich lohnend.
    Sein Vater und sein Großvater wären beide stolz auf ihn.
    Er ging weiter, wartete auf die Explosion und hielt sich bereit, so zu reagieren wie jeder schockierte Passant.
    Er hörte das Motorgeräusch eines Flugzeugs, das lauter wurde.
    Und das dumpfe Dröhnen von Rotoren.
    Ein Hubschrauber?
    Er blieb stehen, drehte sich um und blickte gerade in dem Moment zum Himmel, als ein einmotoriges Flugzeug, dessen Flügel in einer scharfen Kurve beinahe senkrecht zum Boden zeigten, die oberste Plattform nur ganz knapp verfehlte.
    Ein Militärhubschrauber flog dicht hinterher und hatte die Verfolgung aufgenommen.
    Ashbys Augen weiteten sich vor Schreck.

    Thorvaldsen stieg mit den anderen Mitgliedern des Pariser Clubs aus dem Lift. Nun waren alle wieder auf der ersten Plattform zurück. Der Sicherheitsmann, der dort hoch oben die Glastüren aufgeschlossen hatte, hatte ihnen keine Erklärung gegeben, wie es dazu gekommen war, dass diese verriegelt gewesen waren. Aber Thorvaldsen kannte die Antwort. Graham Ashby hatte einen weiteren Massenmord geplant.
    Teilnahmslos sah er zu, wie die anderen in den Sitzungssaal gingen. Die meisten Mitglieder waren erschüttert, gaben sich aber nach außen hin weiter zuversichtlich. Er hatte seine Kommentare auf der Turmspitze absichtlich nicht für sich behalten und hatte gesehen, wie die anderen auf seine Anmerkungen über Graham Ashby reagierten. Auch hatte er Larocques Zorn bemerkt – der sich sowohl gegen ihn als auch gegen Ashby richtete.
    Er stand beim Außengeländer, die behandschuhten Hände in die Manteltaschen gesteckt, und sah Larocque auf sich zukommen.
    »Die Zeit der Verstellung zwischen uns ist vorbei«, sagte er. »Ich habe nicht mehr die Geduld, Ihnen nach dem Mund zu reden.«
    »Das haben Sie also getan?«
    »Graham Ashby hat versucht, uns alle zu ermorden.«
    »Das ist mir bewusst. Aber war es nötig, diesen Gedanken allen anderen mitzuteilen?«
    Er zuckte die Schultern. »Die Mitglieder sollten wissen, was sie erwartete. Aber ich frage mich, was Sie eigentlich selbst geplant hatten? Wir waren doch nicht nur da oben, um die Aussicht zu genießen?«
    Sie warf ihm einen fragenden Blick zu.
    »Sie können doch nicht ernstlich glauben, dass ich bei Ihrem Wahnsinn mitgemacht hätte. Diese Ideen, die Sie vorhin abgesondert haben. Das war doch alles Irrsinn.«
    Sie wirkte gleichzeitig verblüfft, entsetzt, abgestoßen und fasziniert von seiner Empörung.
    »Ich war hinter Ashby her«, stellte er klar. »Ich habe mich ihm an die Fersen geheftet. Anfangs dachte ich, Ihr Gedankengebräu wäre ein näheres Hinsehen wert. Das ist es vielleicht auch. Aber das schert mich jetzt nicht mehr. Nicht nach dem, was Ashby gerade versucht hat.«
    »Ich versichere Ihnen, Herr Thorvaldsen, ich bin niemand, der mit sich spaßen lässt. Das wird Lord Ashby sehr bald erfahren.«
    Er verlieh seiner Stimme eine eisige Entschlossenheit. »Madame, lassen Sie mich eines klarstellen: Sie sollten dankbar sein, dass ich mich nicht mehr für Ihre Umtriebe interessiere. Andernfalls würde ich Ihnen das Handwerk legen. Aber das alles ist mir scheißegal. Es geht mich nichts an. Sie dagegen haben mehrere Probleme. Das erste ist Ashby. Das zweite ist die amerikanische Regierung. Dieses Flugzeug wurde von einem ehemaligen Agenten des Justizministeriums namens Cotton Malone geflogen. Seine Chefin aus genau diesem Ministerium ist hier, und ich nehme an, sie weiß genau, was Sie so treiben. Ihre Pläne sind nicht länger geheim.«
    Er wandte sich zum Gehen.
    Sie packte ihn beim Arm. »Für wen halten Sie sich eigentlich? Ich bin niemand, den man einfach so abtun kann.«
    Er klammerte sich an seinem Zorn fest. Die Ungeheuerlichkeit dessen, was geschehen war, wurde ihm schneidend bewusst. Als er beobachtet hatte, wie das Flugzeug sich der Turmspitze näherte, hatte er begriffen, dass sein wenig zielgerichtetes Vorgehen ihn letztlich den Erfolg hätte kosten können. In einer Hinsicht war er froh, dass Malone das Flugzeug aufgehalten hatte. Andererseits schmerzte ihn die schreckliche, benommen machende Erkenntnis, dass sein Freund ihn verraten hatte, mehr, als er je für möglich gehalten

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