Cotton Malone 05 - Der Korse
befestigt.
»Stehst du in Funkkontakt mit dem Piloten?«, fragte er.
»Er tut, was wir wollen.«
»Sag ihm, er soll zurückfallen und sich bereithalten.«
Der Tornado blieb ein Stück zurück, und Malone kehrte seine Aufmerksamkeit wieder dem verdammten Flugzeug zu.
»Bring diesen Hubschrauber hier weg«, sagte er zu Stephanie.
Er packte das Steuerhorn.
»Okay, Darling«, flüsterte er. »Das hier wird dir viel mehr wehtun als mir.«
Thorvaldsen suchte den Pariser Himmel ab. Graham Ashby hatte sich große Mühe gegeben, den ganzen Pariser Club in die Falle zu locken. Im Osten kämpften Polizei und Feuerwehr noch immer gegen die Flammen vor dem Invalidendom an.
Er ging zur West- und zur Südseite der Plattform hinüber.
Und da sah er sie.
Ein einmotoriges Flugzeug, dicht gefolgt von einem Militärhubschrauber und einem Kampfflugzeug, das abschwenkte und stieg.
Alle drei Maschinen waren nahe genug, um nichts anderes als Ärger bedeuten zu können.
Der Hubschrauber entfernte sich ein Stück weit und verschaffte dem einmotorigen Flugzeug, das in der Luft schüttelte und bockte, Raum.
Er hörte, wie die anderen, darunter auch Larocque, von hinten zu ihm traten.
Er zeigte auf die Maschinen. »Da kommt unser Schicksal.«
Eliza blickte in den klaren Himmel hinauf. Das Flugzeug befand sich im Sinkflug, und sein Propeller war genau auf die Plattform ausgerichtet, auf der sie standen. Thorvaldsen sah über und hinter dem Hubschrauber und dem Flugzeug etwas Metallisches im Sonnenlicht aufblitzen.
Der Kampfjet.
»Anscheinend befasst sich jemand mit dem Problem«, bemerkte er ruhig.
Doch er begriff, dass das Abschießen des Flugzeugs keine durchführbare Option war.
Und so fragte er sich:
Wie würde ihr Schicksal sich wenden?
Malone riss die Steuersäule hart nach links und hielt sie gegen eine überraschend starke Gegenkraft dort fest. Er hatte geglaubt, das graue Kästchen steuere das Flugzeug, aber anscheinend war der Skyhawk massiv umgebaut worden. Irgendwo war noch ein anderes Gehirn, das den Flug kontrollierte, denn was Malone auch tat, das Flugzeug flog seinen eigenen Kurs.
Er trat auf die Seitenruderpedale und versuchte, ein gewisses Maß an Kontrolle zu gewinnen, aber das Flugzeug reagierte noch immer nicht.
Es hielt nun eindeutig Kurs auf den Eiffelturm. Vermutlich war dort, genau wie im Invalidendom, ein weiterer Peilsender versteckt, dessen Signal für den Skyhawk unwiderstehlich war.
»Sag dem Tornado, er soll seine Rakete bereit machen«, forderte Malone Stephanie auf. »Und nimm diesen verdammten Hubschrauber weiter zurück.«
»Ich lasse dieses Flugzeug nicht mit dir darin abschießen«, entgegnete Stephanie.
»Ich wusste gar nicht, dass dir so viel an mir liegt.«
»Da unten sind eine Menge Leute.«
Er lächelte über ihre gespielte Kaltschnäuzigkeit. Dann kam ihm ein Gedanke. Wenn die Elektronik, die das Flugzeug kontrollierte, nicht mit Körperkraft zu besiegen war, war es vielleicht doch möglich, sie zu überlisten.
Er stellte den Motor ab.
Der Propeller rotierte aus und blieb stehen.
»Was zum Teufel ist passiert?«, fragte Stephanie an seinem Ohr.
»Ich habe beschlossen, die Blutversorgung dieses verdammten Gehirns abzuschneiden.«
»Du denkst, dass die Computer sich vielleicht abkoppeln?«
»Andernfalls haben wir ein ernsthaftes Problem.«
Ein Blick nach unten auf die braungraue Seine: Er verlor an Höhe. Jetzt, da der Motor die Steuerelemente nicht mehr mit Energie versorgte, war die Steuersäule leichter zu bewegen, aber noch immer ziemlich schwergängig. Der Höhenmesser zeigte fünftausend Fuß.
»Das wird knapp.«
Sam stürmte oben auf der Turmspitze aus dem Lift. Im überdachten Aussichtsbereich befand sich niemand. Er beschloss, langsam zu machen und vorsichtig zu sein. Falls er mit Ashby falsch lag, konnte er unmöglich erklären, was er hier suchte. Er riskierte seine Enttarnung. Aber etwas sagte ihm, dass er dieses Risiko eingehen musste.
Er spähte durch die Fenster nach draußen, erst nach Osten, dann nach Norden und schließlich nach Süden.
Da sah er ein Flugzeug.
Es kam schnell näher.
Dahinter flog ein Militärhubschrauber.
Zum Teufel mit aller Vorsicht.
Er stürmte eine der beiden Metalltreppen hinauf, die zur obersten Aussichtsplattform führten. Oben befand sich eine Glastür, die geschlossen und verriegelt war. Er entdeckte den Riegel am Boden. Ohne Schlüssel war der unmöglich zu öffnen. Er sprang drei Gitterstufen auf einmal nehmend die
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