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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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bekleidete Nonne zu Boden.
    Zwei weitere Schüsse.
    Noch ein Opfer, eine Frau, stürzte hin.
    Schreie zerrissen die Luft.
    Die Leute flohen in alle Richtungen, als wäre Fliegeralarm.
    Er sah kleine Mädchen in nüchternen grauen Uniformen. Weitere Nonnen. Frauen in bunten Röcken. Männer in dunklen Geschäftsanzügen.
    Alle flohen.
    Aufmerksam suchte er das Chaos mit den Augen ab, während noch mehr Opfer hinfielen. Schließlich erblickte er in fünfzig Meter Entfernung zwei bewaffnete Männer – der eine kniete, der andere stand, und beide schossen.
    Noch drei Menschen taumelten zu Boden.
    Er griff unter seinem Jackett nach der Beretta. Die Mexikaner hatten ihm gestattet, seine Waffe zu behalten, während er in ihrem Land war. Er hob die Pistole und streckte die Schützen mit zwei Schüssen nieder.
    Er erblickte weitere Opfer am Boden. Keiner half irgendjemandem.
    Alle rannten einfach nur.
    Er senkte seine Waffe.
    Ein weiterer Schuss – und er fühlte, wie etwas seine linke Schulter durchschlug. Im ersten Moment spürte er nichts, doch dann durchschoss ihn eine Art elektrischer Schlag und durchflutete sein Gehirn mit einem Schmerz, den er schon kannte.
    Jemand hatte ihn angeschossen.
    Hinter einer Hecke kam ein Mann hervor. Malone fiel wenig an ihm auf, nur dass er schwarzes Haar hatte, das sich unter einem keck schief aufgesetzten, zerbeulten Hut wellte.
    Der Schmerz wurde schlimmer. Blut floss aus seiner Schulter und durchtränkte sein Hemd. Das hier hatte doch ein Auftrag mit geringem Risiko sein sollen, beschränkt auf die Beobachtung im Gerichtssaal. Wut stieg in ihm auf und stählte seine Entschlossenheit. In die Augen des Angreifers trat ein unverschämter Blick, und der Mund verzog sich zu einem hämischen Lächeln. Anscheinend entschied er sich gerade, ob er bleiben und das Angefangene zu Ende bringen oder ob er fliehen sollte.
    Der Schütze wandte sich zur Flucht.
    Malone hatte Mühe, sich aufrecht zu halten, aber er nahm all seine Kraft zusammen und schoss.

    Er konnte sich noch immer nicht daran erinnern, dass er den Abzug tatsächlich durchgedrückt hatte. Später hatte man ihm gesagt, er habe drei Mal geschossen und zwei der Kugeln hätten ihr Ziel gefunden und den dritten Angreifer getötet.
    Die Bilanz? Sieben Tote und neun Verwundete.
    Cai Thorvaldsen, ein junger Diplomat im Dienst der dänischen Gesandtschaft, und eine mexikanische Staatsanwältin, Elena Ramirez Rico, befanden sich unter den Toten. Sie hatten unter einem der Bäume etwas zu Mittag gegessen.
    Zehn Wochen darauf hatte ein Mann mit einer verkrümmten Wirbelsäule Malone in Atlanta aufgesucht. Sie hatten in Malones Wohnzimmer gesessen, und der hatte sich nicht die Mühe gemacht, Henrik Thorvaldsen zu fragen, wie er ihn gefunden hatte.
    »Ich bin gekommen, um den Mann zu sehen, der die Mörder meines Sohnes erschossen hat« , sagte Thorvaldsen.
    »Warum?«
    »Um Ihnen zu danken. «
    »Sie hätten mich anrufen können. «
    »Wie ich gehört habe, wurden Sie beinahe selbst erschossen. «
    Malone zuckte die Schultern.
    »Und Sie geben Ihre Stelle im Staatsdienst auf. Geben Ihr Offizierspatent zurück. Verlassen das Militär. «
    »Sie wissen verdammt viel. «
    »Wissen ist der größte Luxus. «
    Malone war nicht beeindruckt. »Danke für das Schulterklopfen. Ich habe eine Wunde, die mir wehtut. Sie haben Ihr Stück aufgesagt, könnten Sie jetzt also bitte wieder gehen?«
    Thorvaldsen erhob sich nicht von der Couch, sondern blickte sich einfach im Wohnzimmer und den angrenzenden Räumen um, die durch einen Torbogen zu sehen waren. An allen Wänden zogen sich Bücherregale entlang. Das Haus wirkte, als bildete es einfach nur deren Hintergrund.
    »Die liebe ich auch« , sagte Malones Gast. »Mein ganzes Leben habe ich Bücher gesammelt. «
    »Was wollen Sie eigentlich?«
    »Haben Sie schon über Ihre Zukunft nachgedacht?«
    Malone umfasste den Raum mit einer Geste. »Ich dachte, ich könnte ein Buchantiquariat aufmachen. Ware habe ich ja genug. «
    »Eine ausgezeichnete Idee. Ich habe eines zu verkaufen, falls Sie mögen. «
    Malone beschloss mitzuspielen. Aber etwas an den schmalen Lichtpünktchen in den Augen des Älteren sagte ihm, dass sein Besucher nicht scherzte. Mit harten Händen suchte Thorvaldsen in der Brusttasche seines Jacketts und legte eine Visitenkarte auf die Couch.
    »Meine private Telefonnummer. Rufen Sie mich an, falls Sie Interesse haben. «
    Das war inzwischen zwei Jahre her. Jetzt sah er Henrik Thorvaldsen an: Ihre

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