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Cotton Malone 05 - Der Korse

Cotton Malone 05 - Der Korse

Titel: Cotton Malone 05 - Der Korse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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folgte der Aufforderung – und jetzt begriff er. »Das ist Napoleons Handschrift?«
    Murad nickte und zeigte auf den Merowingertext. »Er hat die Zeilen in diesem Buch persönlich geschrieben und das Buch dann ausdrücklich in Saint-Denis’ Obhut gegeben. Das macht das Geschriebene bedeutsam.«
    Malone rief sich in Erinnerung, was Henrik ihm von dem Gespräch zwischen Ashby und Caroline Dodd erzählt hatte. Die beiden hatten einen Brief gefunden, der ebenfalls in Napoleons eigener Schrift verfasst war. Es sei ungewöhnlich, die Handschrift des Kaisers zu sehen, hatte Caroline Ashby gesagt.
    Malone erwähnte das Murad gegenüber.
    »Genau dasselbe habe ich auch gedacht«, sagte der Professor. »Henrik hat mich ebenfalls informiert. Sehr eigenartig.«
    Malone studierte die vierzehn Zeilen sonderbarer Buchstaben und anderer, zufällig wirkender Zeichen, die Napoleon Bonaparte selbst verfasst hatte.
    »Da steckt eine Botschaft drin«, sagte Malone. »Es kann gar nicht anders sein.«

    Thorvaldsen beschloss, noch einmal nachzulegen, und fragte Eliza Larocque: »Was, wenn Lord Ashby Ihnen das Gewünschte nicht liefern kann?«
    Sie zuckte die Schultern. »Außer meinen Vorfahren hat kaum jemand je nach Napoleons Schatz gesucht. Er wird allgemein als Mythos betrachtet. Ich hoffe, dass das ein Irrtum ist. Aber ich glaube nicht, dass es Ashbys Schuld ist, falls er scheitert. Er gibt sich zumindest Mühe.«
    »Während er Sie bezüglich seiner Finanzen betrügt.«
    Sie fingerte unruhig an ihrem Weinglas herum. »Ich gebe zu, dass das ein Problem ist. Ich bin nicht glücklich darüber.« Sie hielt inne. »Aber noch fehlen mir Beweise.«
    »Was, wenn Ashby den Schatz findet, Ihnen aber nicht Bescheid sagt?«
    »Wie sollte ich wissen, dass es so ist?«
    »Das können Sie nicht wissen.«
    »Gibt es einen Grund dafür, dass Sie mir damit in den Ohren liegen?«
    Sie hatte also gespürt, dass ein unausgesprochenes Versprechen im Raum stand. »Das, wohinter er heute hier in Paris her ist, scheint wichtig zu sein. Sie selbst haben gesagt, dass dort vielleicht der Schlüssel liegt. Wenn ich mich nicht in ihm irre, wird er Ihnen erklären, dass er das Gesuchte nicht finden konnte – dass es nicht da war oder eine andere derartige Entschuldigung. Sie können dann selbst urteilen, ob das die Wahrheit oder eine Lüge ist.«

41
    Malone ließ Dr. Murad im Louvre zurück, nachdem er in dem Merowingerbuch die beiden Seiten mit der Handschrift Napoleons fotokopiert und dem Professor die Kopien überlassen hatte. Das Buch musste er selbst behalten.
    Er nahm ein Taxi, überquerte die Seine und fuhr zum Eiffelturm. Im Geschiebe der Besucherscharen, die vor dem Aufzug Schlange standen, erblickte er unter den Stahlstreben Stephanie, Sam und noch eine Frau – Meagan Morrison.
    »Gut zu sehen, dass Sie okay sind«, sagte er nur wenig später zu Sam. »Natürlich haben Sie überhaupt nicht auf das gehört, was ich Ihnen im Museum gesagt habe.«
    »Ich konnte doch nicht einfach dastehen und gar nichts tun.«
    »Doch, das konnten Sie, und genau das hätten Sie tun sollen.«
    Malone wandte sich an Morrison. Sie war genau so, wie Stephanie sie beschrieben hatte – zierlich, nervös, attraktiv und interessant. Meagan zeigte auf Stephanie. »Ist sie immer so herrisch?«
    »Tatsächlich ist sie im Laufe der Jahre milder geworden.«
    »Wie wäre es, wenn Sie beide uns einen Moment lang entschuldigen würden?« Stephanie packte Malone beim Arm, führte ihn weg und fragte: »Was hast du in Les Invalides herausgefunden?«
    Er zeigte ihr das Buch. »Lord Ashby schien gar nicht froh darüber zu sein, dass es weg war. Ich habe gesehen, wie er meine Nachricht gelesen hat. Aber ich habe ebenfalls bemerkt, dass er Caroline Dodds Fragen ausgewichen ist und alles auf Larocque geschoben hat.«
    »Was erklärt, warum Thorvaldsen nicht weiß, dass Ashby für uns arbeitet. Er hat ihn engmaschig überwacht. Aber ich habe mir schon gedacht, dass Henrik den Mann nicht vierundzwanzig Stunden am Tag beschatten lassen oder jedes Gespräch abhören lassen konnte.«
    Malone wusste, dass eine intensive Überwachung, wie professionell auch immer, früher oder später bemerkt wurde. Besser, man ging selektiv vor und war vorsichtig.
    »Unsere Führungsoffiziere haben Ashby schlecht kontrolliert«, sagte sie. »Er hat freie Fahrt gehabt und konnte bestimmen, wie der Hase läuft.«
    Malone beobachtete Sam und Meagan Morrison, die dreißig Meter entfernt standen. »Macht Sam seine

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