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Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition)

Titel: Cotton Reloaded - 13: Die Informantin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Benvenuti
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Brandenburg und seinen Leuten zusicherte.
    Schließlich, als alles besprochen war, richteten sich Zeerookah und Mr High im Serverraum auf einen langen, arbeitsreichen Tag ein, der IT-Spezialist mit einer Zweiliterflasche Limonade und einer Packung Keksen, der Chef des G-Teams mit einem großen Thermosbecher Kaffee – keine Milch, kein Zucker – und einem Apfel.
    Cotton und Decker verließen das Hauptquartier, stiegen in ihre Wagen und jagten los.
*
    Warten.
    Dieses verfluchte, an den Nerven zehrende Warten.
    Philippa Decker saß in ihrem weißen Porsche, den sie in einer Nebenstraße unweit der Kreuzung East 116th Street und Fifth Avenue geparkt hatte, und versuchte, ihre Anspannung, ihre Ungeduld und ihren Frust in den Griff zu bekommen. Es gefiel ihr kein bisschen, dass Mr High ihr das Kommando über den Fall entzogen hatte. Noch weniger gefiel es ihr, hier in East Harlem im Wagen zu hocken, überteuertes importiertes Mineralwasser aus einer Plastikflasche zu trinken und dieses dämliche Mobiltelefon auf dem Beifahrersitz anzustarren in der Hoffnung, dass Zeerookah oder John D. High ihr mitteilten, dass jemand ein Aralen-Rezept eingelöst hatte und sie damit von dieser Warterei erlöste.
    Warten …
    Sie trank einen Schluck Wasser. Schraubte den Verschluss der Flasche mit übertriebener Sorgfalt fest. Schaute aus dem Fenster. Versuchte, ihre Atmung zu kontrollieren. Setzte sich aufrecht hin. Setzte sich entspannt hin. Warf einen Blick auf das Mobiltelefon. Seufzte. Warf erneut einen Blick auf das …
    »Treffer!«, dröhnte Agent Zeerookahs Stimme aufgeregt aus dem kleinen Lautsprecher. »Gerade wurde ein Aralen-Rezept eingelöst.«
    »Wo?«, rief Decker ins Handy. Hoffentlich hatte sie das Glück, dass das Rezept in ihrer Nähe eingelöst worden war.
    »Amsterdam Pharmacy«, informierte sie Zeerookah. »Die Adresse lautet: Amsterdam Avenue 1. Ich schicke dir eine Wegbeschreibung auf dein Mobiltelefon. Es ist nicht weit von deinem Standort entfernt.«
    Endlich , dachte Decker. Endlich mal hatte sie das Glück ein kleines bisschen auf ihrer Seite. Ihr Handy summte leise, dann erschien eine Karte mit einer eingezeichneten Route auf dem Bildschirm. Geschätzte Fahrtzeit: Ungefähr zehn Minuten.
    Zehn Minuten , dachte Decker, schüttelte mit einem spöttischen Lächeln den Kopf und startete ihren Porsche. Aber nur, wenn ich mit einer Droschke unterwegs wäre.
    Sie rammte den ersten Gang ein und raste los. Eine knappe halbe Meile auf der 3rd Avenue nach Nordosten, kurz bremsen, Blick nach links, Blick nach rechts, dann links rüber in den Martin Luther King Jr. Boulevard, dritter Gang, vierter Gang, die Häuserzeilen am etwas mehr als eine Meile langen Straßenabschnitt huschten an ihr vorbei. Kurz zurückschalten, dann wieder aufs Gas, ausweichen, hupen, dann ein schneller Blick aufs Mobiltelefon.
    »Zeery, Statusbericht!« Ihre Stimme rau, gepresst, adrenalingetränkt.
    »Wir haben eine Beschreibung und einen Namen«, antwortete der IT-Spezialist.
    »Dann gib mir die verfluchte Beschreibung und den verdammten Namen!«, rief Decker in Richtung Mobiltelefon.
    Ich klinge schon wie Cotton.
    Aber es fühlte sich verdammt gut an, einfach mal die Sau rauszulassen und zu reden, wie einem der Schnabel gewachsen war. Den Druck loszuwerden. Die Kühle und Beherrschtheit konnten warten, bis sie diesen Dreckskerl Bobby Gold geschnappt hatten.
    Zeerookah räusperte sich. »Die Frau, die das Aralen-Rezept eingelöst hat, heißt Miranda Calderon. Eins fünfundsechzig, korpulent, kurze helle Haare.«
    »Sie ist vermutlich eine Komplizin von Roberto González«, schaltete sich Mr High in die Unterhaltung ein. »Bleiben Sie an ihr dran, aber seien Sie vorsichtig. Wenn sie sich mit González trifft und Sie die Möglichkeit haben, ihn festzunehmen oder auszuschalten, dann tun Sie das. Haben Sie mich verstanden, Agent Decker?«
    »Ja, Sir, verstanden!«
    Verdammt, und wie sie verstanden hatte!
    Sie bremste kurz, schaltete zwei Gänge runter und bog nach rechts in die Amsterdam Avenue ein. Hochschalten, rauf aufs Gas.
    Noch etwas mehr als eine halbe Meile.
    »Statusbericht!«, rief sie in Richtung Mobiltelefon. »Ich bin fast da!«
    Eine Viertelmeile.
    »Miranda Calderon verlässt gerade die Apotheke«, meldete sich Mr High mit kühler, ruhiger Stimme.
    Decker beugte sich nach vorne, spähte mit zusammengekniffenen Augen durch die Windschutzscheibe ihres weißen Geschosses. Entdeckte eine pummelige Frau mit kurzen, hellen Haaren.
    »Ich

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