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Cowgirl in Spitzenhöschen

Cowgirl in Spitzenhöschen

Titel: Cowgirl in Spitzenhöschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne McAllister
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einfühlend verhielt, anstatt Befehle zu geben.
    Doch so gern sie auch die Welt mit Jakes Augen sah – und so gern sie gemeinsam mit ihm träumte – so war es doch ihre Aufgabe, die Verantwortung für ihn zu übernehmen. Also blieb sie hart und brachte ihn zurück in sein Bett.
    Widerwillig fügte sich Jake, aber seine Neugier blieb. “Dieser Cowboy …, hat er wirklich gesagt, dass mir eine Ranch gehört?”
    “Er sagte, dass Chris … dein Vater … bei einem Unfall getötet wurde.” Doris Stimme hatte einen scharfen Unterton. Aber im nächsten Moment tat es ihr schon wieder leid. Sie hätte es ihm nicht ohne jede Vorbereitung sagen dürfen. Jake hatte seinen Vater zwar niemals kennengelernt, aber das bedeutete nicht, dass er nichts für ihn empfand.
    Manchmal hatte sie den Eindruck, dass er gerade deshalb so viel für Chris empfand, weil er ihn nie kennengelernt hatte. Hätte er ihn persönlich gekannt, dann hätte er seinen Vater niemals auf ein Podest gestellt, da ihm auch seine Schwächen aufgefallen wären. Er wäre nicht mehr die Verkörperung des Stardust-Cowboys für ihn gewesen.
    Sie wollte, dass Jake begriff, dass auch Chris nur ein einfacher Mensch gewesen war, der zu schnell gefahren und dadurch von der Straße abgekommen war. Deshalb hatte sie ihren Sohn auch nicht behutsam auf die schlechte Nachricht vorbereitet und war einfach damit herausgeplatzt. Vielleicht aber auch deshalb, weil sie sich selbst ein wenig schuldig fühlte, dass für einen Moment die Trauer um Chris von der freudigen Überraschung verdrängt worden war, dass ihrem Sohn nun Chris’ Anteil an der Ranch gehörte.
    Ihr Sohn wurde weiß wie die Wand. Er schluckte und fragte mit zittriger Stimme: “Getötet?”
    Plötzlich wurde Dori schuldhaft bewusst, dass Jakes Begeisterung über die Ranch doch nicht so weit ging, dass ihm der Tod seines Vaters nichts bedeutete. Sie legte ihm einen Arm um die Schultern und setzte sich dann zu ihm. “Es tut mir leid, Jake. Ich hätte es dir nicht auf diese Art sagen dürfen.”
    Jake zuckte mit seinen schmalen Schultern. “Ist schon okay. Ich muss es doch wissen.”
    “Ja, aber ich hätte es dir schonender beibringen müssen.”
    “Wie ist er gestorben? Was ist passiert?”
    Behutsam berichtete sie ihm, was Riley ihr erzählt hatte. Jake hörte ihr angespannt zu, bis sie fertig war.
    Dann wartete er, ob sie fortfahren würde, und als seine Mutter weiter schwieg, fragte er: “Und die Ranch?”
    Natürlich hatte er das nicht vergessen. “So wie es aussieht, hat deinem Vater die Hälfte einer Ranch gehört, und als sein Sohn bist du sein Erbe.”
    “Was ist ein Erbe?”
    “Das wirst du, wenn jemand stirbt und dir seinen Besitz hinterlässt.”
    “Die Ranch.” Jake lächelte schwach und drückte sich in sein Kissen. “Cool. Ich wollte immer schon eine Ranch haben.” Dann musste er gähnen. Der Tag war doch sehr anstrengend für ihn gewesen. “Ich habe es gewusst. Als ich ihn gesehen habe, habe ich sofort gewusst, dass er der Stardust-Cowboy ist.”
    “Jake”, unterbrach ihn seine Mutter, “das ist nur eine Geschichte.”
    Jake setzte sich im Bett auf. “Ich habe ihn gesehen.”
    “Erzähl mir doch mal genau, was du gesehen hast.”
    “Er – der Cowboy – stand bei der Straßenlaterne und hat das Haus beobachtet. Er hat gewartet. Auf mich!”
    Dori hätte ihm so gern gesagt, er solle nicht übertreiben, aber dummerweise hatte er recht. “Erzähl weiter.”
    “Na ja, er stand da rum und hat gewartet. Und gewartet. Dann hat er es sich anders überlegt und ist gegangen. Und da hab ich es gesehen! Als er wegging, habe ich den Sternenstaub gesehen. Er war ganz hell und hat geleuchtet. Es sah aus, als ob er eine Spur hinter sich lassen würde. Eine Spur aus Sternenstaub!” Er verschränkte seine Arme vor der Brust, um seine Aussage zu bekräftigen.
    “Das war Glitter, Jake. Wir haben den Glitter doch selbst geworfen, als Poppy und Shane sich verabschiedet haben. Erinnerst du dich nicht? Du hast mit Reis geworfen und wir mit Glitter. Und den hast du nachher gesehen, denn das Zeug lag ja noch da. Glaub mir, das war kein Sternenstaub. Und der Mann war dein Onkel. Er heißt Riley.”
    Ein ganz gewöhnlicher Name, der so gar nichts Glänzendes an sich hatte. Genauso wenig wie der Mann selbst. Ein typischer Cowboy eben – außer dass er auf eine gewisse raue Art extrem gut aussah. Ein wettergegerbter Naturbursche eben. Aber das würde für Jake wohl kaum eine Rolle spielen.
    Ihn

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