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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Angsthase, versteht ihr? Deshalb muss er auf die Toilette gehen und ein paar Minuten in den Spiegel schauen und sich Mut machen. Das ist typisch für Angsthasen. Ich hab das schon x-mal erlebt.«
    Sie schüttelte den Kopf, griff in ihr knallrotes Jackett und zog ein paar Latexhandschuhe aus der Innentasche hervor. Dann rollte sie mit ihrem Sessel näher an den Schreibtisch heran und begann, den Inhalt der Schubladen zu inspizieren. Sie durchstöberte einen Aktenschrank und einen Schubkasten, der Schaltplatten und diverse Computerteile enthielt. David schaute ihr fasziniert dabei zu. Sie sah alles mit wachen und flinken Augen kurz an.
    Nach einer Weile öffnete sie eine weitere Schublade und zog einen glänzenden Metallbehälter von der Größe einer Suppendose heraus. Aus seiner Unterseite kamen Drähte heraus, und oben wurde er von einer runden Glasscheibe bedeckt. Durch die Glasabdeckung konnte David zwei parallele Reihen von Elektroden in dem Gerät sehen. Zwischen den Elektrodenreihen verlief eine dunkle Kerbe, die ungefähr drei Zoll lang und ein Viertelzoll breit war. Lucille setzte sich die Lesebrille auf und schaute in das Gerät. »Okay, hier haben Sie Ihre erste Chance, mich ein bisschen zu beraten. Was zum Teufel ist das Ding hier?«
    Monique kam zu dem Schreibtisch und schaute Lucille über die Schulter. Sie brauchte keine drei Sekunden, um den Gegenstand zu identifizieren. »Das ist eine Ionenfalle. Sie bildet das Zentrum der Quantencomputer, die Jacob gebaut hat. Erinnern Sie sich daran, was ich im Wagen sagte? Über den Unterschied zwischen Quantencomputern und normalen PCs?«
    Während der langen Fahrt von New York nach Maryland hatte Monique angefangen, die Grundlagen des Quantencomputing zu erklären. Erfreulicherweise verstand Agent Parker ziemlich schnell. »Ja, ich erinnere mich«, sagte sie. »Quantencomputer benutzen Atome für ihre Rechenoperationen. Im Gegensatz zu normalen Computern, die elektrische Spannungsunterschiede benutzen. Aber was hat es mit den Ionen auf sich?«
    »Ein Ion ist ein Atom mit elektrischer Ladung. Wenn Sie einem Atom ein zusätzliches Elektron hinzufügen, erzeugen Sie ein negativ geladenes Ion. Wenn Sie ein Elektron wegnehmen, sorgen Sie dafür, dass es positiv geladen ist. Der Vorteil bei der Benutzung von Ionen besteht darin, dass man sie leicht hin und her bewegen kann. Man kann positive Ionen in eine Vakuumkammer sperren und sie zwischen positiv geladenen Elektroden in der Schwebe halten.« Monique nahm Lucille den Behälter aus der Hand und zeigte auf die dunkle Kerbe darin. »Das positive Ion geht dorthin, in den Spalt zwischen die positiven Elektroden. Positiv stößt positiv ab, stimmt’s? Daher hält die Abstoßung auf beiden Seiten das Ion gefangen und sorgt dafür, dass es in einer stationären Position verharrt. Dann kann man weitere Ionen in dem Spalt fangen und sie in einer Linie in perfekten Abständen anordnen. Wie eine Reihe von Perlen in einem Abakus.«
    »Warum sollte man das tun?«
    »Jedes Ion hat eine magnetische Orientierung, die wie ein Schalter nach oben oder unten zeigen kann. Es ähnelt also einem Bit in einem normalen Computer. Sie wissen, was ein Bit ist, nicht wahr? Sie kennen Megabits und Gigabits, oder?«
    Lucille nickte. »Natürlich. Das ist die Maßeinheit dafür, wie viele Daten man in seinem Computer speichern kann.«
    Monique lächelte. Diese Art von Sachen erklärte sie unheimlich gern. »Das stimmt. Ein Bit ist eine einzelne Dateneinheit, und es hat zwei mögliche Werte, null oder eins. Wenn man acht Bits zusammennimmt, hat man ein Byte, und jedes Byte repräsentiert ein Zeichen auf der Tastatur eines Computers.« Sie deutete auf einen der Laptops, die auf dem Schreibtisch vor Lucille standen. »Dieser Computer hat einen Mikroprozessor mit einem RAM von vier Gigabyte, sodass er Berechnungen mit vier Billionen Bytes Daten durchführen kann. Das ist mehr als genug Speicher, um ein Tabellenkalkulationsprogramm auszuführen oder ein You Tube-Video zu zeigen. Aber ein Quantencomputer könnte viel mehr tun.«
    »Inwiefern?«
    »Erinnern Sie sich, wie ich gesagt habe, dass jedes Ion nach oben oder unten zeigen kann? Nun gut, stellen Sie sich vor, dass die Orientierung nach oben null und nach unten eins bedeutet. Wenn Sie es so betrachten, enthält jedes Ion ein Bit Information, weil es entweder eins oder null sein kann. Eine Kette von acht Ionen, von denen ein paar nach oben und ein paar nach unten zeigen, enthält ein Byte

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