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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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auf einer zweispurigen Straße. Aryeh hörte auf zu summen und stellte das Autoradio aus. »Wir sind fast da«, sagte er. »Das ist das Tor zum Luftwaffenstützpunkt Palmachim.«
    David schaute nach vorn und sah eine Landschaft mit kleinen sandigen Hügeln, die mit Dornbüschen und Olivenbäumen getüpfelt war. Mitten durch dieses Buschland lief ein hoher Stacheldrahtzaun. Jenseits des Zauns konnte David in einer Entfernung von weniger als einer Meile das Mittelmeer erkennen.
    Aryeh lenkte die Schin-Bet-Limousine zu einem Wachhäuschen, das mit Soldaten in israelischer Luftwaffenuniform besetzt war. Er sprach ein paar Worte auf Hebräisch mit dem Wachhabenden, der sich Aryehs Ausweis zeigen ließ und sie durch das Tor winkte. Die Straße führte weiter auf das Meer zu und kam an mehreren asphaltierten Landeplätzen vorbei, die zwischen den Dünen halb versteckt waren.
    Lucille spähte durch die Windschutzscheibe, bevor sie sich an Aryeh wandte. »Das hier ist ein Hubschrauberstützpunkt, stimmt’s?«, fragte sie.
    »Korrekt«, antwortete er. »Hier sind Black Hawks und Cobras stationiert. Und hier werden auch unsere Raketen und Satelliten gestartet. Unser Land mag klein sein, aber es ist voll von cleveren Leuten, ja? Viele Wissenschaftler außer Loebner haben an diesem Ort gearbeitet.«
    »Nun ja, dann wollen wir hoffen, dass Oscar mit einem von ihnen geredet hat, als er letzten Donnerstag hier eintraf. Wir brauchen eine Spur, die uns zu diesem Mann führt.«
    Als sie sich der Start- und Landebahn des Stützpunkts näherten, bog Aryeh nach rechts ab und fuhr auf eine Gruppe niedriger Häuser zu. In der Mitte des Gebäudekomplexes stand ein Bauwerk mit einer merkwürdig geformten Kuppel. Es sah aus wie eine weiße Teetasse, die auf ihrer Untertasse umgedreht worden war. David erkannte das Gebäude von der Arbeit her, die er im Auftrag der »Physiker für den Frieden« unternommen hatte: die Zusammenstellung eines Katalogs mit den Kernkraftanlagen der Welt. Es war ein Fünf-Megawatt-Reaktor, das Herzstück des Kernforschungszentrums Soreq.
    Aryeh stellte den Wagen auf einem Parkplatz ab, der knapp hundert Meter von dem Reaktor entfernt war. Dann stieg er aus und führte sie in das Verwaltungsgebäude des Labors. Das Büro von Soreqs Sicherheitschef Rahm Elon lag im Erdgeschoss.
    David wurde ein bisschen besorgt, als er in das Büro kam – Elon war ein grimmig aussehender Soldat, groß, dunkelhäutig und beeindruckend muskulös. Er trug eine Sonnenbrille und Luftwaffenuniform, und in seinem Gürtelholster steckte eine übergroße Pistole des Fabrikats Desert Eagle. Elon stand hinter seinem Schreibtisch auf und schüttelte Aryeh die Hand. Beide Männer lächelten und tauschten auf Hebräisch ein paar Höflichkeiten aus. Aber Elon hörte auf zu lächeln, als Aryeh ihm Lucille, David und Monique vorstellte. Die Anwesenheit von Amerikanern auf seinem Stützpunkt war ihm eindeutig unangenehm.
    Sie nahmen vor Elons Schreibtisch Platz. Aryeh lehnte sich in seinem Sessel zurück. »Wir haben uns gefragt, ob Sie irgendwelche Fortschritte gemacht haben«, sagte er auf Englisch. »Meine G-Man-Freunde sind erpicht darauf, Mr. Loebner zu finden. Oder Olam ben Z’man, wie er sich inzwischen lieber nennt.«
    Elon nickte, aber sein Gesichtsausdruck blieb frostig. »Wir haben bestätigt, dass Loebner am Donnerstagabend auf dem Stützpunkt war«, sagte er. Dann schloss er den Mund und starrte geradeaus.
    Aryeh wartete gelassen ein paar Sekunden. »Ah, das ist gut«, sagte er schließlich. »Weil unsere Leute auch neugierig sind. Sie würden gern wissen, wie Loebner durch das Tor eines Militärstützpunkts marschieren konnte, wenn man bedenkt, dass sein Sicherheitsstatus vor vier Jahren widerrufen wurde.«
    »Und warum sind sie beim Schin Bet so neugierig?«, fragte Elon. »Hier geht es um militärische Sicherheit, nicht um Polizeifragen.«
    »Sie wissen, wie es ist.« Aryeh zuckte mit den Achseln. »Irgendein hohes Tier im Justizministerium interessiert sich dafür und ruft seinen Untergebenen Befehle zu. Typischer Regierungsblödsinn, nicht?«
    »Sie haben recht, es ist Blödsinn. Sie und Ihre amerikanischen Freunde haben hier nichts zu suchen.«
    Aryeh lächelte wieder und hob seine Hände zu einer beschwichtigenden Geste. »Sehen Sie, Rahm, wir wollen Ihnen keine Schwierigkeiten machen. Wir wollen nur Loebner. Wir können ihn nicht herumlaufen lassen wie einen Geisteskranken. Er hat zu viele hässliche Geheimnisse in seinem Kopf.

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