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Crash: Thriller (German Edition)

Crash: Thriller (German Edition)

Titel: Crash: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Scheinwerfer einschaltete, schimmerten die warmen Motoren und Auspuffrohre hell in Nicos Fernglas.
    Nach ein paar Minuten bogen die Lieferwagen auf der Schnellstraße 60 nach links ab, Richtung Norden. Zu diesem Zeitpunkt saß Nico bereits in seinem eigenen Wagen einen halben Kilometer hinter ihnen. Als er an Nablus vorbeifuhr, griff er nach seinem Funkgerät. Bruder Cyrus würde zufrieden sein.

ZWANZIG
    A ls die Dunkelheit hereinbrach, ließen die Schmerzen in Michaels Gesicht nach. Bald darauf konnte er das linke Auge wieder öffnen und durch die Jurte gehen, ohne dass ihm schwindlig wurde. Dann hörte er das Geräusch eines Motors, der angelassen wurde, und eilte gerade noch rechtzeitig zu seinem Guckloch, um Angel und einen weiteren Soldaten in einen Pick-up steigen zu sehen. Michael sah zu, wie der Wagen das Lager verließ.
    Das ist ein Glücksfall, dachte er. Jetzt waren nur noch vier Soldaten in dem Lager, und Michael wusste, dass er in der Dunkelheit leicht an ihnen vorbeischlüpfen konnte. Aber er wusste auch, dass er unvermeidlich eine Spur hinterlassen würde, wenn er durch die Wüste floh. Wenn Angel und seine Männer zurückkamen und ihn nicht mehr vorfanden, würden sie ihn schnell wieder einholen. Deshalb war es keine gute Idee, zu Fuß zu fliehen. Aber es standen noch zwei Land Cruiser im Lager, und Michael war klar, dass er einen viel größeren Vorsprung vor seinen Verfolgern hätte, wenn er sich eines der Fahrzeuge nehmen würde. Er konnte nicht fahren, aber Tamara konnte es. Und Angel hatte gesagt, dass sie in einer der anderen Jurten eingesperrt war.
    Die vier Soldaten gingen immer noch paarweise Patrouille. Eines der Paare beschrieb dabei eine Acht, die um die Jurten auf der westlichen Seite des Lagers herumführte, während das andere Paar das Gleiche auf der östlichen Seite machte. Das war eine gute Methode, weil es den Soldaten gestattete, die ganze Zeit über den größten Teil des Lagers im Blickfeld zu behalten. Aber Michael bemerkte, dass eines der beiden Paare etwas schneller ging als das andere und dass es alle sechs Minuten eine kurze Zeit gab, in der keiner der Soldaten den Eingang zu seiner Jurte sehen konnte. Er schaute auf seine Uhr und beschloss, die Jurte bei der nächsten Möglichkeit zu verlassen. Der Himmel wurde dunkler, aber die Soldaten hatten ihre Taschenlampen noch nicht eingeschaltet.
    Schließlich öffnete er die große Tüte Kartoffelchips und goss ungefähr fünfzehn Zentiliter Jägermeister hinein, womit er die Chips gründlich durchnässte. Das Stahlwollekissen und die Neun-Volt-Batterie waren schon in seinen Hosentaschen. Kurz darauf holte er die Splittergranate unter seinem Haufen Schmutzwäsche hervor und ging zur Tür der Jurte. Er hatte sich noch einmal die Armierungssequenz ins Gedächtnis gerufen, die er bei »America’s Army« gelernt hatte. Zunächst hält man den Bügel der Granate fest, erinnerte er sich, dann zieht man den Sicherheitssplint heraus. Erst beim Wurf der Granate wird der Bügel durch das Öffnen der Hand freigegeben. Der Verzögerungssatz wird gezündet, und nach vier Sekunden explodiert die Ladung.
    Michael hielt die Granate und die Tüte mit den Kartoffelchips in der rechten Hand und die Flasche Jägermeister in der linken. Er wartete noch fünfzehn Sekunden. Dann schob er die Tür auf und schlüpfte nach draußen.
    Es war dunkler, als er erwartet hatte. Die Jurten waren schwarze Hügel auf dem dunkelgrauen Sand. Nachdem er die Tür so leise zugemacht hatte, wie er konnte, rannte Michael zu der nächsten Jurte. Er ging auf Zehenspitzen um sie herum, wobei er nahe an der gebogenen Außenwand und auf der Seite blieb, die derjenigen gegenüberlag, auf der sich seiner Vermutung nach die Soldaten aufhielten. Während er barfuß durch den Sand schlich, hörte er aus dem Innern der Jurte einen hell klingenden Laut. Er erkannte Tamaras Stimme, konnte aber nicht sagen, ob sie lachte oder weinte. Michael wollte stehen bleiben und lauschen, aber er wusste, dass die Soldaten jeden Moment in Sicht kommen konnten. Also flitzte er über eine freie Stelle bis zur nächsten Jurte und kam schließlich bei der an, die sich in der südöstlichen Ecke des Lagers befand. Er ging direkt zur Tür der Jurte, zog sie auf und verschwand im Innern.
    Der Raum war stockdunkel, aber Michael fühlte Matratzen und Kleiderhaufen unter seinen Füßen. Dies musste die Jurte sein, wo die Soldaten schliefen, dachte er. Er krabbelte zu dem Stück Wand, das dem Eingang

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