Crash
eine Frage der Pflicht, sondern der Verpflichtung.«
Fünfzehn Minuten später, als wir zur Überführung zurückfuhren, saß sie neben mir und betrachtete meine Hände am Lenkrad, während wir erneut die Unfallroute abfuhren.
Ihr Gesicht zeigte denselben ruhigen und neugierigen Blick, als wüßte sie noch nicht, was sie genau von mir halten sollte. Ich brachte den Wagen auf einer unbefahrenen, abgelegenen Seitenstraße inmitten der Reservoirs westlich vom Flughafen zum Stillstand. Als ich die Arme um sie legte, lächelte sie kurz, ein nervöses Zucken ihrer Oberlippe, das einen rechten Eckzahn mit Goldkrone enthüllte. Ich preßte meinen Mund auf ihren und genoß den fettigen Geschmack ihres Lippenstiftes, während ihre Hand an der Chromstrebe des Seitenfensters Halt suchte. Fasziniert vom Spiel ihrer Finger auf der glatten Chromoberfläche, preßte ich meine Lippen gegen ihre obere Zahnreihe. Die Oberfläche des Chroms wies oben einen blauen Farbspritzer auf, den ein unachtsamer Flie ßbandarbeiter übersehen hatte. Sie kratzte mit dem Nagel ihres Zeigefingers an diesem Farbspritzer, der sich im gle ichen Winkel vom Fenster wegbeugte wie der ausbetonierte Bewässerungsgraben wenige Schritte vom Wagen entfernt. In meinen Augen verschmolz diese Parallaxe mit dem Bild eines Wagens, der im rostverschmutzten Gras unter der Zufahrt zu den Reservoirs lag. Die kurze Lawine abblätternder Schminke, die von ihren Lidern fiel, als ich mit dem Mund zu ihren Augen glitt, brachte die ganze Melancholie dieses schrottreifen Fahrzeugs mit seiner leckenden Ölwanne und dem verbeulten Kühler zum Ausdruck.
Sechshundert Meter hinter uns wartete der Verkehr auf dem erhöhten Deck der Schnellstraße, das Licht der Nachmittagssonne spiegelte sich in den Windschutzscheiben der Busse und Autos. Meine Hände strichen über die Außensei ten von Helens Schenkeln und ertasteten den offenen Reißverschluß ihres Kleides. Als die rasiermesserscharfen Metallzähnchen in meine Knöchel schnitten, biß sie mich ins Ohr. Die Schärfe dieses Schmerzes erinnerte mich an die Schnitte der Glassplitter bei meinem Unfall. Sie öffnete die Schenkel und strich über das Nylonhöschen, das ihre Scham bedeckte, eine glamouröse Larve für den Schoß dieser so ernsten Ärztin. Ich sah ihr ins Gesicht, dessen drängender Mund offenstand, als wollte er sich selbst verschlingen, und umklammerte mit meinen Händen ihre Brüste. Sie sprach mittlerweile mit sich selbst, ihre Lippen bewegten sich wie die eines Unfallopfers unter Schockeinwirkung. Sie hob die rechte Brust aus dem Büstenhalter und drückte meinen Finger gegen den großen Nippel. Ich küßte jede Brust und strich mit den Zähnen über die aufgerichteten Nippel.
Helen preßte in dieser Laube aus Glas, Metall und Vinyl ihren Körper an meinen und fuhr mit einer Hand unter mein Hemd, um nach meinen Brustwarzen zu tasten. Ich nahm ihre Finger und schloß sie um meinen Penis. Im Rückspiegel konnte ich einen Wartungslastwagen der Wasserwerke näher kommen sehen. Er fuhr in einer Wolke aus Staub und Dieselabgasen vorbei, die mein Auto erzittern ließ. Diese Woge des Entzückens bewirkte meinen ersten Samenerguß. Zehn Minuten später, als der Lastwagen zurückkam, brachte mich das Vibrieren der Fensterscheiben endgültig zum Orgasmus. Helen kniete über mir, sie hatte die Ellbogen zu beiden Seiten meines Kopfes auf die Rückenlehne des Sitzes gepreßt. Ich legte mich zurück auf das heiße, noch neu riechende Vinyl. Meine Hände schoben die Bluse über ihre Taille hoch, so daß ich ihre Hüften sehen konnte. Ich zog sie langsam an mich und preßte den Schaft meines Penis gegen ihre Klitoris. Elemente ihres Körpers, ihre eckigen Kniescheiben unter meinen Ellbogen, ihre rechte, aus dem Büstenhalter entblößte Brust, die kleinen Erhöhungen ihrer Nippel, wurden vom Inneren meines Wagens eingerahmt. Als ich die Spitze meines Penis gegen die Öffnung ihres Uterus preßte, konnte ich eine tote Maschine in ihr spüren, ihre Spirale. Ich sah mich in der Kabine um. Der enge Raum war dichtgedrängt mit rechteckigen Armaturen und den runden Körpereilen von Menschen, die einander an unvertrauten Kontaktstellen berührten. So mußte der erste homosexuelle Verkehr in einer Apollo-Kapsel stattgefunden haben. Helens kräftige Schenkel drückten gegen meine Hüften, ihre linke Hand hatte sich um meine Schulter verkrampft, ihr Mund keuchte auf meinem. Form und Feuchtigkeit ihres Anus, den ich mit dem Ringfinger
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