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Crash

Crash

Titel: Crash Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. G. Ballard
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Autos, Kühlem und Windschutzscheiben zu betrachten. Er trug immer noch dieselben muffigen Jeans, die er während des Geschlechtsverkehrs über seine straffen Gesäßbacken nach unten gestreift hatte, als ich den Wagen gesteuert hatte. Auf der Oberlippe hatte sich ein kleines Geschwür gebildet, das er geöffnet hatte, indem er darauf gebissen hatte. Ich betrachtete diese winzige Öffnung mit außergewöhnlicher Faszination und wurde mir seiner zunehmenden sexuellen Macht über mich bewußt, einer Macht, die teilweise von dem Unfall herrührte, von dem heute noch die Narben um den Mund und auf der Brust zeugten.
    »Vaughan, ich bin völlig erschöpft. Heute war im Büro allgemein die Hölle los, ganz zu schweigen davon, daß ich mich mit einem Produzenten herumschlagen mußte, den ich kaum kannte. Die Wahrscheinlichkeit, daß sie tatsächlich einen Ihrer Fragebögen ausfüllt, ist jedenfalls gleich null.«
    »Lassen Sie mich einen überreichen.«
    »Ich weiß, vielleicht gelingt es Ihnen, sie zu bezirzen…«
    Vaughan stand mit dem Rücken zu mir, seine abgebrochenen Schneidezähne nagten an dem Geschwür. Meine Hände, die völlig von Körper und Geist losgelöst schienen, verharrten in der Luft und fragten sich, wie sie seine Taille umfassen sollten. Vaughan drehte sich zu mir um, ein beruhigendes Lächeln umspielte seinen narbigen Mund und er bot sich mir am vorteilhaftesten im Profil, als würde ich ihn für eine neue Fernsehserie ablichten. Er sprach mit seiner üblichen undeutlichen Stimme, als wäre er noch immer vom Hasch benebelt, das er geraucht hatte. »Ballard, sie nimmt in der Phantasie aller Testpersonen eine zentrale Rolle ein. Die Zeit wird knapp, wenngleich Sie auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, um das zu erkennen. Ich brauche ihre Antworten.«
    »Vaughan, die Wahrscheinlichkeit, daß sie bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt, ist verschwindend gering. Sie werden ihr bis zum Jüngsten Tag folgen müssen.«
    Ich stand hinter Vaughan und betrachtete die Spalte zwischen seinen Gesäßbacken, während ich mir wünschte, aus den Fotografien von Kühlem und Windschutzscheiben um uns herum würde sich ein vollständiges Auto zusammensetzen, in dem ich seinen Körper wie den eines streunenden Hundes in die Hand nehmen konnte, um seine Wunden in nerhalb dieser Arkade der Möglichkeiten und Wahrscheinlichkeiten auszubrennen. Ich stellte mir vor, wie diese Sektionen von Kühlem und Armaturenbrettern um unsere beiden Körper koagulierten und uns umarmten, während ich seine Hose öffnete und hinabstreifte, um in der Penetration in sein Rektum die herrlichsten Konturen von Heckstoßstangen zu zelebrieren, eine Verbindung meines Penis mit allen Möglichkeiten einer gnädigen Technologie.
    »Vaughan…«
    Er betrachtete gerade ein Publicity-Foto der Schauspielerin, die an einem Auto lehnte, Er hatte einen Filzstift aus meiner Büroablage genommen und färbte Körperteile der Schauspielerin ein, zog Kreise um Achselhöhlen und Schritt. Er starrte die Fotos fast blicklos an. Ein stechender Geruch ging von seinem Körper aus, eine Mischung aus Afterschleim und Kühlerflüssigkeit. Der Filzstift schabte tief in das Papier ein. Die ausgemalten Teile zerrissen unter seinen wütenden Hieben, bis er mit der abgebrochenen Spitze ganze Löcher in den Karton riß. Er markierte verschiedene Stellen im Innern des Autos und schabte über vorstehende Teile wie Lenkrad und Armaturen.
    »Vaughan!« Ich legte meinen Arm um seine Schulter. Sein Körper zitterte wie kurz vor einem Orgasmus, er hatte die linke Handkante wie bei einem Karateschlag gegen seine Lenden gepreßt, als wollte er sich selbst verletzen, er bearbeitete seinen Penis durch den Hosenstoff, während seine rechte Hand sich an dem Foto zu schaffen machte.
    Vaughan richtete sich mit ziemlicher Anstrengung wieder auf und lehnte sich gegen mich. Er starrte das zerstörte Bild der Schauspielerin an, das mit Aufprallpunkten und Verletzungen überzogen war, die er ihrem Tod zugedacht hatte.
    Ich ließ unbehaglich meinen Arm von seiner Schulter sinken. Sein harter Magen war von einem Netzwerk von Nar ben überzogen. An der rechten Hüfte formten die Narben eine Mulde, die nur auf meine Finger zu warten schien, letzte Spur einer Zärtlichkeit, die noch von einem früheren Unfall herrührte.
    Ich rang das beengende Gefühl in meiner Kehle nieder und deutete auf die Narben, die einen ungefähren Kreis über seinem Brustbein bildeten. Vaughan betrachtete mich

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