Crashkurs Wein (Allgemeine Einführungen) (German Edition)
Saint Emilion Grand Cru. Darüber rangieren die Premier Grand Cru Classés mit der Unterkategorie (A), die aber nur zwei Weingüter umfasst und (B) mit 13 Châteaux. Und dann gibt es noch eine Nobel-Appellation, die sich alle Klassifikationen schenkt:
Das Pomerol. Dafür stammen von hier, angeführt von Pétrus, einige der teuersten Weine der Welt. Alles klar? So, und wenn Sie das jetzt alles auswendig lernen, können Sie im Bekanntenkreis richtig Eindruck schinden.
Vorsicht Falle!
»Trockener« Sekt ist nicht trocken. Durch die Kohlensäure schmeckt beim Sekt Süße wesentlich weniger vor als bei Wein. Deshalb besagen Bezeichnungen wie »trocken« und »halbtrocken« bei Sekt auch etwas ganz anderes. Hier finden Sie, welche angegebenen Geschmacksrichtungen Sie kaufen können, wenn Sie einen wirklich trockenen Sekt, Crémant, Cava oder Champagner suchen. Das ist ganz spannend, denn ein Sekt, der die Bezeichnung »trocken« mit 32 g Zucker voll ausreizt, ist natürlich alles andere als trocken.
0–3 g Zucker pro Liter: brut nature
0–6 g Zucker pro Liter: extra brut
0–12 g Zucker pro Liter: brut
12–17 g Zucker pro Liter: extra trocken, extra dry, extra seco
17–32 g Zucker pro Liter: trocken, dry, seco
32–50 g Zucker pro Liter: halbtrocken, medum dry, demi-sec, semi seco
über 50 g Zucker pro Liter: mild, sweet, doux
CHAMPAGNE
Oh là là: Mit einem schäumenden Glas Champagner schlagen die Wogen der Lebensfreude hoch!
Wohl kein anderes Getränk steht so sinnbildlich für animierenden Genuss im Glas und prickelndes, aber kostspieliges Vergnügen für besondere Stunden. Das haben die Damen und Herren in der Champagne (und insbesondere die Damen – allen voran die Witwe Clicquot hatte erheblichen Anteil daran) in den letzten 200 Jahren marketingmäßig sensationell hingekriegt – aber sie haben auch alle Voraussetzungen dazu.
Auf den Kreideböden der Champagne gedeihen aus den Rebsorten Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay Produkte der besonderen Art:
Für sich betrachtet sind die ursprünglichen Weine karg, spröde, introvertiert und ziemlich sauer. Von kundigen Kellermeistern kunstvoll zum Schäumen gebracht, werden sie lebendig, lustvoll und manchmal gar explosiv. In diesem nördlichsten Weinbaugebiet Frankreichs sind die Temperaturen recht kühl, und auch nach langer Reifezeit haben die Trauben relativ viel Säure und verhältnismäßig wenig Alkohol. Aber durch die kargen Kreideböden gehen die Wurzeln der Rebstöcke auf der Suche nach Nährstoffen sehr tief in den Untergrund und holen sich enorm viele Mineralien in die Trauben. Das, in Verbindung mit der rassigen Säure, macht Champagner so unverwechselbar.
Champagner entsteht aus den Weinen durch eine zweite Gärung, die in der Flasche aufgefangen wird. Im Gegensatz zu anderen Gebieten ist der jahrgangs- und lagentypische Champagner nicht das Maß aller Dinge: Die meisten Champagner sind Markenprodukte und sollen möglichst immer gleich schmecken, was die Kellermeister durch Verschnitte (Cuvées) verschiedener Lagen und Jahrgänge erreichen. Viele Champagner stammen von großen Handelskellereien, die ihre Trauben größtenteils bei den Bauern zukaufen. Es gibt aber auch Winzer – und Genossenschaftschampagner. Auch in der Champagne gibt es normale, Premier Cru- und Grand-Cru-Lagen.
Champagner besteht meist mehrheitlich aus weiß gekelterten roten Reben. Wird er ausschließlich aus Chardonnay erzeugt ist es ein »Blanc de Blancs«. Roséchampagner wird meist mit einem winzigen Rotweinzusatz zum weißen Wein produziert. Es gibt auch Lagen-, Jahrgangs-, Premier- und Grand-Cru-Champagner, sie sind aber in der Minderheit. Winzerchampagner bieten meist einen vergleichsweise guten Gegenwert fürs Geld, weil der Marketingaufwand nicht so hoch ist, wie bei den bekannten Markenchampagnern.
HERRSCHAFTSWISSEN ZUM ANGEBEN
Vom Perlen und Schäumen: Wie prickelnde Produkte entstehen
Generell unterscheidet man zwei Arten von Pricklern: Perlweine und Schaumweine. Perlweine haben zwischen 1 und 2,5 bar Kohlensäuredruck. In Italien heißen Perlweine »Frizzante«, der bekannteste ist der »Prosecco Frizzante« Deswegen nennen sich mittlerweile viele andere Perlweine, auch aus Deutschland, in irgendeiner Form irgendwas mit »Secco« (Heinz Meyer Secco, Riesling Secco, Gau-Hügelheim Secco). Hat ein Prickler über 3 bar Kohlensäure ist es ein Schaumwein – in Deutschland Sekt, in Italien Spumante, in Frankeich Vin mousseux genannt.
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