CRAZY LOVE - verrückt verliebt (Einführungspreis bis 15.08.12) (German Edition)
das Mädchen nicht in so einen Hexenkessel mitnehmen.
„Du hast ja recht …“, gab ihm Sergio zu verstehen, „… aber Lexi ist so willensstark, ich komm dagegen nicht an ….“ Er gab mir einen spielerisch angedeuteten Punch aufs Kinn und platzierte anschließend einen dicken Kuss auf meinen Mund, bevor ich etwas erwidern konnte.
Luka räusperte sich laut. „Na ja, also folgende Regel und ich meins scheißernst: Wenn du merkst, der Gegner ist zu stark, dann brichst du ab, verstanden? Dann brichst du den scheiß Fight ab! Ich weiß, du warst noch nie in der Situation, und du bist verwöhnt, was Siege angeht, aber nur für den Fall der Fälle, nicht vergessen, ja, sonst war ich nämlich das letzte Mal dabei!“ Luka blickte mit zusammengezogenen Augenbrauen und einer strengen Miene in den Rückspiegel.
Sergio grinste schief. „Ich mach alles, was du willst, Papa!“
Wir hörten Luka vor sich hingrummeln. Die Dämmerung brach ein und mit jeder Minute wurde es immer dunkler. Plattenbausiedlungen zogen an uns vorbei, und die Straßen, auf denen wir fuhren wurden breiter und trostloser.
Irgendwann meinte Luka: „Sergio, mach diesen Scheißer, wer immer er auch ist, fertig und hol dir die Kohle! Charlie und `ne Menge deiner Fans werden da sein und dich anfeuern, und die haben alle auf dich gesetzt, Mann!“
Nach einer guten halben Stunde Autofahrt sah es so aus, als hätten wir unser Ziel endlich erreicht. Luka parkte den Wagen vor einem alten Fabrikgebäude, vor dem bereits jede Menge dicker ‚Schlitten’ standen und so gar nicht in das eher abgewrackte Straßenbild passten. Sergio bat mich, den Kapuzenpulli überzuziehen Oh je, ich würde darin furchtbar schwitzen, aber ich tat es dennoch.
Schnell entdeckten wir ein großes weißes Blechschild, das sehr hoch oben an einer Fassade hing und auf dem in schwarzen Lettern „Fight School“ stand.
„Wow, eins dieser Kämpferschmieden …“, sagte Sergio. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und starrte das Schild an. „Wenn rauskommt, dass die hier illegale Kämpfe veranstalten, können sie gleich einpacken.“
Als wir über das Fabrikgelände in den hinteren Bereich und schließlich in einen ganz anderen Gebäudekomplex liefen, schrie alles in mir, dass ich zur falschen Zeit am falschen Ort war. Doch jedes Mal, wenn ich in meiner Unsicherheit Sergio ansah, wusste ich, ich wollte nicht woanders sein.
Wir liefen hinter Luka, der wiederum dem fahlen Licht und dem lauter werdenden Stimmengewirr folgte. Offensichtlich hatte er neben einer guten Wegbeschreibung auch einen exzellent guten Orientierungssinn.
Bevor wir das Ende des Flurs und den nächsten Eingang erreichten, wurden wir von vier Männern in Empfang genommen, die man getrost als ‚Gorillas’ bezeichnen konnte. Sie hatten akkurat geschnittene Stoppelhaarschnitte, trugen schwarze Tank Tops, schwarz glänzende Trainingshosen und weiße Sportschuhe. Unnötig zu erwähnen, dass sie muskelbepackt waren wie diese amerikanischen Show-Wrestler.
Luka und Sergio redeten mit ihnen, während ich mich lieber im Hintergrund hielt und zwischen meinen Haaren, die ich mir ins Gesicht gezogen hatte, hervorlugte. Luka fingerte etwas aus seinem Portemonnaie und zeigte es vor, Sergio ebenfalls. Einer der Typen telefonierte und dann nickten alle abwechselnd, lachten, klopften Luka und Sergio auf die Schultern, und schließlich wurde die Tür geöffnet und uns der Einlass gewährt. Sergio nahm mich an die Hand, und wir folgten Luka und zwei der ‚Gorillas’, die vorausliefen.
Mir war, als liefe ich gegen eine Wand aus Hitze und Dunst. Ein paar Meter von uns entfernt begann schon der dichtgedrängte Pulk aus Zuschauern, die mit dem Rücken zu uns standen. Spannung lag bereits deutlich spürbar in der Luft.
Sergio beugte sich zu meinem Ohr herunter. „Ich muss jetzt mit den Typen mit und werde, wenn’s soweit ist, in den Ring geführt. Das ist der übliche Ablauf. Ich überlass dich Lukas Schutz. Du klebst wie Pattex an ihm, bis wir wieder zusammen sind. Und bitte Lexi, setz die Kapuze auf … tu es einfach … und lass sie auf!“
Ich nickte. „Mach ich. Ich mach alles wie versprochen, Sergio, ich bleib bei Luka und feuer dich an … krieg ich noch einen Kuss, bevor du gehst?“
Ich bekam einen harten, leidenschaftlichen Kuss, der mein Innerstes erbeben ließ.
Dann schritt Sergio mit den beiden Gorillas durch einen langen Flur zur Linken und verschwand im Dunkeln.
Luka zog mich kaum merklich am
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