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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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kein Japanisch gesprochen werden, und sie bestand darauf, dass Kate ihr Haar lang und offen trug, wie jedes amerikanische Durchschnittsmädchen. Kate hatte nachgegeben, was die Frisur anging, doch als ihre Mutter anzudeuten begann, dass Ford einen idealen, echt amerikanischen Ehemann abgeben würde, suchte Kate nur umso gründlicher nach seinen Fehlern und Mängeln.
    Ford begriff plötzlich, was diese neue Frisur bedeuten musste. »Deine Mutter?«
    »Sie ist vor vier Jahren verstorben.«
    »Das tut mir leid.«
    Kurze Pause. »Willst du ausreiten?«, fragte Kate.
    »Ich hatte daran gedacht.«
    »Ich wusste gar nicht, dass du reiten kannst.«
    »Ich habe einen Sommer auf einer Pferderanch verbracht, als ich zehn war.«
    »In diesem Fall würde ich dir nicht empfehlen, Snort zu reiten.« Sie wies mit einem Nicken auf das Paint Horse. »Wohin willst du denn ausreiten?«
    Ford zog eine genaue Karte der Umgebung aus seiner Tasche und faltete sie auf. »Ich wollte nach Blackhorse, um den Medizinmann dort zu besuchen. Sieht so aus, als wären das mit dem Auto dreißig Kilometer auf furchtbar schlechten Straßen. Aber zu Pferd sind es nur knapp zehn Kilometer, wenn man den Pfad an der Rückseite der Mesa nimmt.«
    Kate nahm ihm die Karte ab und begutachtete die Strecke. »Das ist der Midnight Trail. Nichts für unerfahrene Reiter.«
    »Aber so spare ich mir die stundenlange Fahrerei.«
    »Ich würde trotzdem lieber den Jeep nehmen.«
    »Ich will da nicht in einem Auto voll hochoffizieller Regierungsembleme vorfahren.«
    »Hm. Ich verstehe, was du meinst.«
    Ein Schweigen entstand.
    »Also schön«, sagte Kate. »Das richtige Pferd für dich ist Ballew.« Sie nahm ein Halfter von einem Haken, betrat eine Box und führte gleich darauf ein staubgraues Pferd mit Hirschhals, Rattenschwanz und einem dicken Heubauch heraus.
    »Den wollte die Hundefutterfabrik wohl nicht nehmen.«
    »Beurteile ein Pferd nie allein nach dem Aussehen. Der alte Ballew ist bombensicher. Und er ist klug genug, um beim Abstieg auf dem Midnight Trail Ruhe zu bewahren. Hol seinen Sattel und die Satteldecke von dem Ständer da, ich helfe dir beim Aufzäumen.«
    Sie bürsteten und sattelten das Pferd, legten ihm das Zaumzeug an und führten es hinaus.
    »Weißt du, wie du allein da hochkommst?«, fragte sie.
    Ford sah sie verwundert an. »Fuß in den Steigbügel und hochschwingen – oder?«
    Sie hielt ihm die Zügel hin.
    Ford fummelte ein wenig damit herum, warf dann ein Ende über den Hals des Pferdes, hielt den Steigbügel fest und stellte den Fuß hinein.
    »Warte, du musst erst …«
    Doch er hatte schon schwungvoll aufzusteigen versucht. Der Sattel rutschte nach unten, Ford verlor das Gleichgewicht und landete auf dem Hintern im Staub. Ballew blieb gleichmütig stehen, den Sattel nun seitlich am Bauch.
    »Ich wollte gerade sagen, du musst erst den Sattelgurt nachziehen.« Sie verkniff sich offenbar das Lachen.
    Ford rappelte sich auf und klopfte sich den Schmutz von der Hose. »Macht ihr das hier draußen mit allen Neuen so?«
    »Ich habe ja versucht, dich zu warnen.«
    »Na ja, ich sollte jetzt wirklich los.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du könntest sonst wo auf der Welt sein – ich kann es nicht fassen, dass du ausgerechnet hier bist.«
    »Du klingst nicht gerade erfreut.«
    »Bin ich auch nicht.«
    Ford verbiss sich eine Erwiderung. Er hatte hier eine Aufgabe zu erledigen. »Darüber bin ich schon lange hinweg. Ich hoffe, du schaffst das auch irgendwann.«
    »Oh, darum brauchst du dir keine Sorgen zu machen – ich bin
längst
darüber weg. Eine solche Komplikation kann ich im Augenblick nur nicht gebrauchen.«
    »Und was für eine Komplikation soll ich sein?«, fragte Ford.
    »Vergiss es.«
    Ford schwieg. Er würde sich auf keine persönlichen Geschichten mit Kate einlassen.
Konzentrier dich auf deinen Auftrag
. »Gehst du heute wieder in den Bunker?«, fragte er gleich darauf beiläufig.
    »Ich fürchte es.«
    »Noch mehr Probleme?«
    Ihr Blick flackerte – argwöhnisch, glaubte er. »Kann sein.«
    »Was denn für welche?«
    Sie blicke zu ihm auf und schaute wieder weg. »Hardware-Fehler.«
    »Hazelius hat mir erzählt, die Software sei das Problem.«
    »Die auch.« Wieder wich sie seinem Blick aus.
    »Kann ich euch irgendwie helfen?«
    Nun sah sie ihn direkt an, und der Blick ihrer mahagonifarbenen Augen wirkte verschleiert und bekümmert. »Nein.«
    »Ist es … etwas Ernstes?«
    Sie zögerte. »Wyman? Mach du deinen Job, und lass uns unseren

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