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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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herumschubsen.
    »Wir wollen das so rasch wie möglich hinter uns bringen«, sagte Greer. »Einer nach dem anderen, in alphabetischer Reihenfolge.«
    »Haben Sie denn schon Fortschritte gemacht?«, fragte Hazelius.
    »Einige«, erwiderte Greer.
    »Wurde Dr. Wolkonski ermordet?«
    Bia wartete gespannt auf Greers Antwort. Sie kam nicht. Mit dieser Frage hatten sie sich von Anfang an befasst, aber sie würden die Laborergebnisse abwarten. Und den Bericht des Gerichtsmediziners. Ging alles nach Flagstaff. Er selbst würde wohl kaum mehr als eine Zusammenfassung zu sehen bekommen. Er war überhaupt nur deshalb hier, weil irgendein FBIBürokrat einen Namen brauchte, den er an einer bestimmten Stelle in ein Formular eintragen musste – als Nachweis, dass die Stammespolizei »einbezogen« worden war, wie das bei denen gerne hieß.
    Bia sagte sich, dass ihn dieser Fall sowieso nicht interessierte. Das waren nicht seine Leute.
    »Melissa Corcoran?«, sagte Greer.
    Eine sportliche Blondine stand auf, die eher wie ein Tennisprofi aussah denn wie eine Wissenschaftlerin.
    Bia folgte den dreien in die Bibliothek, wo Alvarez einen Tisch und Stühle zurechtrückte und ein Aufnahmegerätbereitstellte. Greer und Alvarez führten die Befragung durch; Bia hörte zu und machte sich Notizen. Es ging schnell, einer nach dem anderen wurde vernommen. Bald ließ sich eine übereinstimmende Linie erkennen: Alle standen unter großem Druck, es lief nicht gut, Wolkonski war leicht erregbar und hatte sich alles besonders zu Herzen genommen, er hatte zu trinken begonnen, und es herrschte der Verdacht, er habe auch zu härteren Drogen gegriffen. Corcoran sagte aus, er habe eines Nachts betrunken an ihre Tür gehämmert und mit ihr schlafen wollen. Innes, der Teampsychologe, sprach über die Isolation hier oben und erklärte, Wolkonski sei depressiv gewesen und habe es nicht wahrhaben wollen. Wardlaw, der für die Sicherheit zuständig war, behauptete, der Russe habe sich unberechenbar verhalten und Sicherheitsregeln missachtet.
    Die Durchsuchung von Wolkonskis Privaträumen hatte all das bestätigt: leere Wodkaflaschen, Spuren von Methamphe tamin-Pulver in einem Mörser, überquellende Aschenbecher und Porno-DVDs, und all das in einem erbärmlich schmutzigen, zugemüllten kleinen Haus.
    Die Geschichten der anderen stimmten überein und wirkten glaubhaft, die Widersprüche wiesen darauf hin, dass die Aussagen nicht abgesprochen waren. Bei seiner Arbeit im Reservat hatte Bia schon viele Selbstmorde gesehen, und dieser Fall schien ganz klar zu sein, abgesehen von ein paar Kleinigkeiten. Es war gar nicht so einfach, sich selbst zu erschießen und gleichzeitig sein Auto einen Abhang hinunterstürzen zu lassen. Andererseits: Wenn es Mord war, hätte der Täter das Auto sicher in Brand gesteckt. Außer, er war besonders schlau. Die meisten Mörder waren das nicht.
    Bia schüttelte den Kopf. Er dachte nach, statt zuzuhören. Das war eine sehr schlechte Angewohnheit.
    Um halb neun war Greer fertig. Hazelius begleitete sie zur Tür, wo Bia, der bisher nichts gesagt hatte, noch einmal stehenblieb.Er nahm seine Brille ab und tippte sich damit auf den Daumen der anderen Hand. »Eine Frage, Dr. Hazelius.«
    »Ja?«
    »Sie sagten, Wolkonski habe unter großem Stress gestanden, wie Sie alle hier. Woran liegt das eigentlich?«
    Hazelius antwortete gelassen: »Weil wir eine Maschine gebaut haben, die vierzig Milliarden Dollar gekostet hat, und wir das verdammte Ding nicht richtig zum Laufen kriegen.« Er lächelte. »Beantwortet das Ihre Frage, Lieutenant?«
    »Ja, danke. Oh, da ist noch etwas, wenn Sie nichts dagegen haben?«
    »Lieutenant«, sagte Greer, »meinen Sie nicht, dass wir genug erfahren haben?«
    Doch er fuhr fort, als habe er nichts gehört. »Werden Sie einen neuen Mitarbeiter einstellen, der Mr. Wolkonskis Aufgabengebiet übernimmt?«
    Kurze Pause, dann: »Nein. Rae Chen und ich schaffen das schon.«
    Bia setzte die Sonnenbrille wieder auf und wandte sich zum Gehen. Irgendetwas an diesem Fall gefiel ihm nicht, aber er kam ums Verrecken nicht dahinter, was.

17

    Es war drei Uhr morgens. Ford öffnete leise die Hintertür seines Häuschens und schlüpfte mit seinem Rucksack hinaus in die Dunkelheit. In der Ferne war ein Chor kläffender Kojotenstimmen zu hören, der gleich wieder verstummte. Der Mond war fast voll, und die Wüstenluft in dieser Höhe so klar, dass das Licht jede Einzelheit der Landschaft in silbrigem Relief hervorhob. Eine herrliche

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