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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Kopf. Warum hatte Wolkonski das geschrieben und es dann zerrissen? Warum hatte erden Umschlag frankiert, aber nicht adressiert? Warum hatte er ihn hier zurückgelassen? Was hatte der Code zu bedeuten? Und vor allem, warum hatte er ihn mit der Hand geschrieben? Niemand notierte Computercodes per Hand. Das dauerte ewig, und man machte viel zu leicht Fehler.
    Ford kam ein Gedanke: In einer Computerumwelt mit so hoher Sicherheitsstufe wie dem Isabella-Projekt konnte man keinerlei Daten kopieren, ausdrucken, übermitteln oder per E-Mail verschicken, ohne dass der Vorgang aufgezeichnet wurde. Aber wenn man etwas handschriftlich kopierte, bekam der Computer natürlich nichts davon mit. Er stopfte sich die beiden Zettelhälften in die Tasche. Was auch immer das sein mochte, sie waren wichtig.
    Von der Hintertür her hörte er das leise Knirschen von Kies unter einem Schuh.
    Er schaltete die Taschenlampe aus und erstarrte. Stille. Dann ein kaum hörbares Scharren von irgendetwas zwischen einer Schuhsohle und dem Küchenfußboden.
    Er konnte zu keiner Tür hinaus – weder durch die Hintertür noch durch die Haustür –, ohne gesehen zu werden.
    Ein weiteres Flüstern von leisen Sohlen, näher diesmal. Der Eindringling wusste, dass Ford hier war, und bewegte sich sehr langsam, zweifellos, um überraschend zuzuschlagen.
    Lautlos schlich Ford über den Teppich zum hinteren Fenster und streckte den Arm aus. Er legte den Hebel um und drückte gegen die untere Fensterhälfte, um sie hochzuschieben. Sie klemmte.
    Ihm blieb nicht mehr viel Zeit.
    Ein kräftiger Ruck, und das Fenster bewegte sich. Keine Sekunde später griff der Eindringling an. Ford hechtete aus dem Fenster und zerriss dabei das Insektenschutznetz, im selben Moment, als zwei rasch hintereinander abgefeuerte Schüsse aus einer kleinkalibrigen Waffe mit Schalldämpfer dieFensterscheibe über ihm zerspringen ließen. Er rollte sich auf dem Boden ab, und um ihn herum regnete es Glassplitter.
    Wie der Blitz war er auf den Beinen und rannte im Zickzack in den Schatten der Pappeln. Am anderen Ende des Wäldchens sprintete er über das offene Gelände aufwärts zum Rand des Tals. Der Mond schien so hell, dass er seinen Schatten neben sich herlaufen sah.
    Im Laufen hörte er das typische dumpfe Pfeifen von Geschossen mit niedriger Mündungsgeschwindigkeit. Das musste Wardlaw sein – niemand sonst würde hier einen Schalldämpfer besitzen oder so gut schießen.
    Ford sprintete auf den dunklen Umriss des Nakai Rock zu, bog hinter dem Felsen scharf links ab und rannte den Pfad entlang auf die Anhöhe dahinter. Das wespenartige Surren eines weiteren Geschosses schwirrte links an ihm vorbei. Er verließ den Pfad, kletterte über herabgestürzte Felsbrocken hinweg auf den niedrigen Felsenkamm zu und achtete darauf, stets Deckung zu haben. Gleich darauf kam er oben an. Seine Beine schmerzten von der Anstrengung, als er innehielt, um zurückzuschauen. Zweihundert Meter unter sich entdeckte er eine dunkle Gestalt, die ihm den felsigen Hang hinauf nachjagte.
    Ford rannte weiter, einen Felsrücken entlang. Das Gestein war völlig kahl und bot keine Deckung – aber zumindest würde er hier keine Fußabdrücke hinterlassen. Vor sich sah er mehrere kleine, ausgetrocknete Bachbetten, die sich im Zickzack zum Rand der Mesa hin verzweigten. Kurz darauf hatte er den ersten Graben erreicht. Er sprang hinab und rannte das trockene Bachbett entlang, bis es eine scharfe Biegung beschrieb, schon dicht am Rand der Mesa. Er versteckte sich hinter einem Felsvorsprung und blickte zurück. Sein Verfolger war am Rand stehengeblieben und untersuchte den sandigen Boden mit einer Taschenlampe.
    Es war unverkennbar Wardlaw.
    Der Sicherheitschef erhob sich, schwenkte den Lichtstrahl im Bachbett hin und her, kletterte hinunter und bewegte sich mit gezogener Waffe in Fords Richtung weiter.
    Ford kletterte im Schutz der Felsnase aus dem Bachbett. Als er den Rand der Schlucht erreichte und kurz seine Deckung aufgeben musste, folgten zwei weitere Schüsse dicht aufeinander; einer sprengte Splitter von einem nahen Felsen.
    Ford rannte über den Sand und hoffte, das andere Ende der offenen Fläche zu erreichen, bevor der Sicherheitschef aus der Schlucht kletterte. Er lief aus voller Kraft, schnurgerade über den flachen Sandboden, er rannte so schnell, dass es sich anfühlte, als stieße ihm jemand ein Messer in die Lunge. Fast am Ende angekommen, bog er in Richtung einer kahlen Felsenplatte ab. Das war

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