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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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löscht ihre Spuren aus und lässt sich einfach nicht aufdecken.«
    »Warum berichtet ihr Washington nicht davon und lasst ein Team von Spezialisten anrücken, die das in Ordnung bringen?«
    Sie schwieg einen Moment lang. »Dafür ist es jetzt zu spät. Wenn herauskäme, dass wir schon so lange von einem Hacker an der Nase herumgeführt wurden, gäbe es einen fürchterlichen Skandal. Das Isabella-Projekt hat es mit knapper Not durch den Kongress geschafft … Das wäre das Ende.«
    »Warum habt ihr dann nicht sofort darüber berichtet? Warum versteckt ihr das Problem?«
    »Wir wollten es ja melden!« Sie strich sich das Haar aus dem Gesicht. »Aber dann fanden wir, es wäre besser, die Malware zu löschen, bevor wir Bericht erstatten, damit wir sagen können, wir hätten das Problem bereits beseitigt. Ein Tag verging, der nächste, und noch einer, und wir konnten das verdammte Programm nicht finden. So ging das eine Woche lang, dann zehn Tage – und dann wurde uns klar, dass wir schon zu lange gewartet hatten. Wenn wir es so spät gemeldet hätten, hätte man uns vorgeworfen, wir wollten die Sache vertuschen.«
    »Das war ein dummer Fehler.«
    »Allerdings. Ich weiß auch nicht genau, wie es so weit kommen konnte … Wir konnten vor Stress kaum mehr klardenken, außerdem dauert es achtundvierzig Stunden, einen vollständigen Zyklus laufen zu lassen …« Sie schüttelte den Kopf.
    »Irgendeine Ahnung, wer dahinterstecken könnte?«
    »Gregory glaubt, es könnte eine Gruppe brillanter Hacker sein, die auf kriminelle Sabotage aus sind. Aber da ist immer diese Angst, die niemand aussprechen will … dass der Hacker einer von uns sein könnte.« Sie hielt inne und holte zittrig Atem. »Jetzt weißt du, wie böse wir in der Klemme stecken, Wyman.«
    Im Halbschatten wieherte leise ein Pferd.
    »Offenbar glaubt Hazelius deshalb, Wolkonskis Tod müsse ein Selbstmord gewesen sein«, sagte Ford.
    »Natürlich war es Selbstmord. Er war unser Software-Techniker, und die Demütigung, von einem Hacker so zum Narren gehalten zu werden, hat ihn schier verrückt gemacht. Der arme Peter. Er war so verletzlich, auf dem emotionalen Stand eines Zwölfjährigen – nur ein hyperaktiver, unsicherer Junge in T-Shirts, die ihm alle zu groß waren.« Sie schüttelte den Kopf. »Er war dem Druck nicht gewachsen. Der Kerl hat ja nie geschlafen. Er war Tag und Nacht da drin bei seinem Computer. Aber er konnte dieses fiese Programm einfach nicht finden. Das hat ihn wahnsinnig gemacht. Er hat angefangen zu trinken, und es würde mich nicht wundern, wenn er auch härteres Zeug genommen hat.«
    »Was ist mit Innes? Sollte er das Team nicht psychologisch betreuen?«
    »Innes.« Sie runzelte die Stirn. »Er meint es gut, aber er ist uns intellektuell hoffnungslos unterlegen. Ich meine, diese wöchentlichen ›Gesprächsrunden‹, dieser Blödsinn von wegen ›Lasst alles raus‹, das funktioniert vielleicht bei normalen Leuten, aber nicht bei uns. Seine Tricks sind so leicht zu durchschauen, seine Suggestivfragen, seine Psychostrategien. Peterkonnte ihn nicht ausstehen.« Mit dem in Leder gehüllten Handrücken wischte sie sich eine Träne von der Wange. »Wir mochten Peter alle sehr.«
    »Alle bis auf Wardlaw«, bemerkte Ford. »Und Corcoran.«
    »Wardlaw … Na ja, der mag im Grunde keinen von uns, außer Hazelius. Aber du darfst nicht vergessen, dass er unter noch größerem Druck steht als wir anderen. Er ist für die Sicherheit zuständig, für alles, was bei uns geschieht. Wenn die Sache herauskäme, würde er im Gefängnis landen.«
    Kein Wunder, dass er ein wenig nervös ist
.
    »Und was Melissa angeht, die ist schon mit einigen Mitgliedern des Teams aneinandergeraten, nicht nur mit Wolkonski. Ich … wäre an deiner Stelle sehr vorsichtig bei ihr.«
    Ford dachte an das Briefchen auf seinem Kissen, sagte aber nichts.
    Kate zog sich die Handschuhe aus und warf sie in einen Korb, der an der Wand hing. »Zufrieden?«, fragte sie mit scharfer Stimme.
    Als Ford zu seinem Häuschen zurückging, stellte er sich dieselbe Frage.
Zufrieden?

21

    Pastor Russ Eddy war in seinen alten Ford Pick-up gestiegen, starrte gerade auf die Tankanzeige und überlegte, ob er noch genug Benzin hatte, um es auf die Mesa und zurück zu schaffen, als er die unverkennbare, korkenzieherförmige Staubwolke am Horizont erkannte, die ein nahendes Fahrzeug ankündig te. Er stieg aus dem Wagen, lehnte sich an die Tür und wartete.
    Gleich darauf hielt ein Streifenwagen der

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