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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Woche.«
    »Freut mich, das zu hören, Russ. Schön, dass unser Podcast so viele Menschen erreicht. Also, Russ, Sie haben in IhrerE-Mail Gerüchte erwähnt. Was für Gerüchte hören Sie denn so?«
    »Alles Mögliche. Sachen über Atomexperimente, Explosionen, Kindesmissbrauch. Es heißt, die würden da oben Missgeburten züchten, irgendwelche Monster. Dass die Regierung hier eine neue Waffe testet, um damit die Welt zu zerstören.«
    Spates spürte einen Klumpen im Magen. Dieser sogenannte Pastor hörte sich an wie ein Fall für die Klapsmühle. Kein Wunder, wenn man mit einem Haufen Indianer da draußen in der Wüste lebte.
    »Haben Sie vielleicht auch etwas, äh … Greifbareres?«
    »Es hat da oben einen Mord gegeben, gestern erst. Einer der Wissenschaftler wurde mit einer Kugel im Kopf aufgefunden.«
    »Ach, tatsächlich?« Das klang schon besser. Der Herr sei gepriesen. »Woher wissen Sie das?«
    »Na ja, in so einer ländlichen Gegend spricht sich alles schnell herum. Auf der Mesa hat es nur so von FBI-Agenten gewimmelt.«
    »Haben Sie sie gesehen?«
    »Ja, sicher. Das FBI kommt nur dann ins Reservat, wenn es einen Mord gegeben hat. Alles andere macht eigentlich die Tribal Police.«
    Spates lief ein Schauer über den Rücken.
    »Eines meiner Schäfchen hat einen Bruder, der bei der Stammespolizei arbeitet. Das neueste Gerücht besagt, es sei in Wahrheit Selbstmord gewesen. Wird alles schön vertuscht.«
    »Der Name des toten Wissenschaftlers?«
    »Den weiß ich nicht.«
    »Sie sind aber sicher, dass es einer der Wissenschaftler war, Russ, ganz sicher?«
    »Glauben Sie mir, wenn es ein Navajo gewesen wäre, dann wüsste ich das. Wir leben hier in enger Gemeinschaft.«
    »Sind Sie denn schon mal Wissenschaftlern dieses Teams begegnet?«
    »Nein. Die bleiben unter sich.«
    »Können Sie irgendwie Verbindung zu ihnen aufnehmen?«
    »Na klar. Ich könnte wohl einfach mal vorbeischauen und mich als der hiesige Pastor vorstellen. Ganz freundlich, Sie wissen schon.«
    »Russ, das ist eine
ausgezeichnete
Idee! Mir liegt besonders daran, mehr über den Mann zu erfahren, der Isabella leitet, er heißt Hazelius. Haben Sie schon mal von ihm gehört?«
    »Der Name kommt mir bekannt vor.«
    »Er hat sich selbst zum klügsten Menschen auf Erden ernannt. Er hat behauptet, alle stünden unter ihm, und wir seien ein Haufen Hornochsen. Erinnern Sie sich daran?«
    »Ich glaube, ja.«
    »Ganz schön unverschämte Behauptung, was? Vor allem aus dem Mund eines Mannes, der nicht an Gott glaubt.«
    »Das überrascht mich nicht, Reverend. Wir leben in einer Welt, die das Böse verehrt.«
    »So ist es, mein Sohn. Also: Kann ich auf Sie zählen?«
    »Ja, Sir, Reverend Spates, Sie können sich auf mich verlassen.«
    »Und noch etwas ist ganz wichtig: Ich brauche diese Information bis übermorgen, damit ich sie in
Roundtable America
am Freitag verwenden kann. Kennen Sie auch meine Talkshow?«
    »Seit es die als Podcast gibt, verpasse ich keine einzige Sendung.«
    »Für diesen Freitag habe ich einen Physiker eingeladen, jemanden mit einer christlichen Perspektive, um eingehender über das Isabella-Projekt sprechen zu können. Ich
muss
einfach mehr Informationen haben – aber nicht das übliche PRZeug. Ich meine den
Dreck,
die schmutzige Wäsche. Wie diesen Todesfall – was ist da passiert? Sprechen Sie mit diesemNavajo-Polizisten, den Sie eben erwähnt haben. Sie verstehen, Russ?«
    »Natürlich, ja, sollen Sie haben, Reverend.«
    Spates legte den Hörer auf und blickte nachdenklich aus dem Fenster. Alles fügte sich wie von selbst zusammen. Die Macht Gottes kannte keine Grenzen.

20

    Als Ford vom Frühstück zurückkam und gerade sein Haus betreten wollte, kam Wardlaw plötzlich um die Hausecke und verstellte ihm den Weg.
    Ford hatte mit so etwas gerechnet.
    »Hätten Sie was dagegen, wenn wir uns kurz unterhalten?«, fragte Wardlaw mit scheinbar freundlicher Stimme. Er kaute auf einem Kaugummi herum, und die Muskeln über seinen Ohren spannten sich rhythmisch an.
    Ford wartete. Das war nicht der richtige Augenblick für eine Konfrontation, aber wenn Wardlaw sie wollte, sollte er sie bekommen.
    »Ich weiß nicht, was Sie für ein Spielchen treiben, Ford, oder wer Sie wirklich sind. Ich nehme an, dass Sie in irgendeiner halboffiziellen Funktion hier sind. Das habe ich schon bei Ihrer Ankunft gespürt.«
    Ford wartete weiter ab.
    Wardlaw trat so dicht an ihn heran, dass Ford sein Aftershave riechen konnte. »Meine Aufgabe ist es, Isabella

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