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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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und tätschelte mit kühlen Fingern sein Gesicht. »Hast du dir etwas gebrochen? Hast du Schmerzen? Oh, du blutest!« Sie zog ihr Halstuch ab und tupfte an seiner Stirn herum.
    Allmählich wurde sein Kopf klarer. »Darf ich mich jetzt aufsetzen?«
    »Nein, nein. Still liegen bleiben.« Sie drückte das Halstuch kräftig an seine Stirn. »Du bist mit dem Kopf aufgeschlagen. Vielleicht hast du eine Gehirnerschütterung.«
    »Das glaube ich nicht.« Er stöhnte. »Jetzt musst du mich für einen Idioten halten. Da falle ich vom Pferd wie ein Mehlsack.«
    »Du kannst einfach nicht reiten, das ist alles. Das war allein meine Schuld. Ich hätte nicht so losrasen dürfen. Aber du machst mich manchmal so
wütend

    Das dumpfe Pochen in seinem Kopf ließ allmählich nach. »Ich habe euer Geheimnis nicht verraten. Und das habe ich auch nicht vor.«
    Sie sah ihn an. »Warum? Wurdest du nicht eigens dafür angeheuert?«
    »Ist mir scheißegal, wozu ich angeheuert wurde.«
    Sie tupfte an seiner aufgeschlagenen Stirn herum. »Du solltest dich noch ein bisschen ausruhen.«
    Er blieb still liegen. »Muss man nach einem Sturz nicht sofort wieder aufsteigen?«
    »Ballew ist allein zum Stall weitergelaufen. Das braucht dir nicht peinlich zu sein – jeder fällt irgendwann mal runter.«
    Ihre Hand ruhte an seiner Wange. Er blieb noch einen Moment liegen, dann stützte er sich langsam auf einen Ellbogen. »Es tut mir leid.«
    Nach kurzem Zögern sagte sie: »Du hast etwas von deiner Frau gesagt … Ich wusste gar nicht, dass du verheiratet bist.«
    »Bin ich auch nicht mehr.«
    »Ist sicher schwer, wenn man eigentlich mit der CIA verheiratet ist.«
    Hastig sagte er: »Das war es nicht. Sie ist gestorben.«
    Kate schlug sich die Hand vor den Mund. »Oh – oh, das tut mir aber leid. Wie dumm von mir, so etwas zu sagen.«
    »Schon gut. Wir haben zusammen für die CIA gearbeitet. Sie ist in Kambodscha ums Leben gekommen. Autobombe.«
    »O Gott, Wyman. Wie schrecklich, das tut mir so
leid

    Er hätte nicht gedacht, dass er es über sich bringen würde, ihr davon zu erzählen. Aber es kam ihm ganz leicht von den Lippen. »Deshalb habe ich die CIA verlassen und bin in ein Kloster gegangen. Ich habe nach etwas gesucht und dachte, dieses Etwas sei Gott. Aber ich habe Ihn nicht gefunden. Ich bin einfach nicht zum Mönch geboren. Ich habe das Kloster verlassen und musste von irgendetwas leben, also habe ich mich als Privatdetektiv selbständig gemacht und wurde für diesen Auftrag engagiert. Den ich nie hätte annehmen sollen. Das ist alles.«
    »Für wen arbeitest du? Lockwood?«
    Er nickte. »Er weiß, dass ihr irgendetwas vertuscht, und ich sollte für ihn herausfinden, was. Er sagt, noch zwei Tage, dann zieht er Isabella den Stecker raus.«
    »Himmel.« Wieder legte sie diese kühle Hand an seine Wange.
    »Es tut mir leid, dass ich dich belogen habe. Wenn ich gewusst hätte, worauf ich mich da einlasse, hätte ich den Auftragnie angenommen. Ich habe nicht damit gerechnet …« Er verstummte.
    »Womit?«
    Er antwortete nicht.
    »Womit hast du nicht gerechnet?« Sie beugte sich über ihn, so dass ihr Schatten auf ihn fiel und ihr zarter Duft zu ihm herabtrieb.
    Ford sagte: »Dass ich mich wieder in dich verlieben könnte.«
    Der ferne Ruf einer Eule erklang im Zwielicht.
    »Meinst du das ernst?«, fragte sie schließlich.
    Ford nickte.
    Langsam beugte Kate sich zu ihm vor. Sie küsste ihn nicht – sie sah ihn nur an. Erstaunt. »Das hast du mir nie gesagt, als wir noch zusammen waren.«
    »Wirklich nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das Wort
Liebe
gehörte nicht zu deinem Wortschatz. Was glaubst du, warum ich mich von dir getrennt habe?«
    Er blinzelte.
Das
war der Grund? »Ich dachte, es hätte daran gelegen, dass ich zur CIA gegangen bin.«
    »Damit hätte ich leben können.«
    »Willst du … es noch einmal versuchen?«, fragte Ford.
    Sie sah ihn an, und goldenes Abendlicht schimmerte überall um sie herum. Sie hatte noch nie so schön ausgesehen. »Ja.«
    Sie streckte die Hand aus, um ihm aufzuhelfen. Sobald er saß, zog sie ihn zu sich heran und küsste ihn, langsam, leicht, köstlich. Er beugte sich vor, um den Kuss zu erwidern, doch sie hielt ihn mit einer Hand auf der Brust sacht zurück. »Es ist schon fast dunkel. Wir haben noch einen kleinen Fußmarsch vor uns. Und …«
    »Und was?«
    Sie blickte immer noch lächelnd auf ihn herab. »Nicht sowichtig«, sagte sie und beugte sich vor, um ihn zu küssen. Er ließ sich

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