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CREEKERS - Thriller (German Edition)

CREEKERS - Thriller (German Edition)

Titel: CREEKERS - Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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dicken Batzen Bares in der Tasche haben, wenn wir mit dem Job durch sind. Jawoll, Mann. Wir haben’s fein raus.«
    »Äh, klar«, entgegnete Wanst wenig enthusiastisch. Doch dann entschied er, dass es nicht schaden könne, seinen Gefühlen Luft zu machen. Er hatte ein komisches Gefühl heute Nacht, ein wirklich schlechtes Gefühl. »Aber ich hab nachgedacht, Scotty-Boy. Dass wir früher oder später beim Aufreißen an die Falschen geraten.«
    »Scheeeeeiße«, rief Scotty-Boy. »Klar, und hätten Würmer Knarren, würden Vögel sich nich’ mit ihnen anlegen. Gibt niemand auf unserer guten alten Erde, der’s mit uns aufnehm’ kann. Wir sind üble Aufreißer, Wanst. Gibt kein’, der uns was kann. Warte – ich zeig’s dir! Schau dir das mal an!« Scotty-Boy zückte den riesigen Webley-Revolver seines Vaters und entsicherte den Ballermann.
    Scotty-Boy lachte, schlürfte sein Bier und rieb sich hin und wieder den Schritt, da ihn der bloße Gedanke ans Töten ebenso scharf machte wie der Anblick einer heißen nackten Schnecke oder eines schön großen Paars wackelnder Glocken. Doch Wanst hatte immer noch dieses tiefsitzende, kranke Gefühl in der Bauchgegend. Das Gefühl wurde stärker und unangenehmer, je weiter sie fuhren. Der Mond über den Bäumen zog gemeinsam mit ihnen die Straße entlang, nicht ganz voll und seltsam gefärbt. Keine Wolke war am Himmel zu sehen, nur ein riesiger Haufen glitzernder Sterne. Je länger Wanst zu den Sternen hinaufstarrte, desto mieser fühlte er sich.
    Ihm war heute einfach nicht danach, jemanden umzubringen.
    »Scotty-Boy, schau mal, mir is’ einfach nicht nach ’nem Aufriss gerade. Ich mein’, wir haben gleich ’nen Job zu erledigen. Also warum machen wir nich’ was Schnelles, wie ’n paar Nutten kaufen oder so was?«
    »Weil, Wanst, wie ich schon sagte, das kein’ Spaß macht. Das wär wie ’n Alkoholfreies trinken anstatt richtigem Bier, wie wir’s immer tun«, erklärte Scott und öffnete die nächste Dose. »Macht kein’ Spaß, wenn’s nich’ richtig kranker Scheiß is’, verstehste? Und warum Zeit verschwenden? Wir sind mit dem Job noch lang nicht dran, also machen wir uns ’ne gute Zeit bis dahin.«
    »Äh, klar«, antwortete Wanst. Er sah, dass es keinen Zweck hatte. Wenn Scott »Scotty-Boy« Tuckton sich erst mal auf etwas festgelegt hatte, war er nicht mehr umzustimmen. Und was Scott mit richtig krankem Scheiß meinte, das war seine übliche Art von Aufriss, die irre, dreckige Art, die er liebte. Das richtig wilde, unchristliche Zeug, wie damals, als sie diese alte Frau mit den Krücken aufgemischt hatten, oder das eine Mal letzten Sommer, als sie das Mädchen im Rollstuhl gesehen hatten, während sie auf den Behindertenbus wartete. Sie hatten einfach angehalten, die Kleine hinten in den Truck geworfen und waren dann zu ihrer Lieblingslichtung im Wald gefahren, wo Scott alle möglichen krassen Dinge mit ihr angestellt hatte, bevor er sie abmurkste. Das meinte Scott mit richtig krankem Scheiß. Das war’s, was ihm den größten Kick gab: das wirklich »perverse« Zeug.
    Das brachte Wanst auf eine Idee.
    Ja, pervers. So richtig böser und dreckiger kranker Scheiß …
    Es war etwas, wovon er immer wieder gehörte hatte, seit er klein war. Etwas über die Creeker. Sein Vater erzählte ihm davon, wenn er betrunken war, also praktisch jeden Abend. Yep, Geschichten, dass es ein Haus tief im Wald gab, das den Creekern gehörte, wo sich ein Mann ’ne Creekerbraut kaufen konnte, und diese Creekerinnen – Wanst musste über sein eigenes Wortspiel grinsen – waren alle total abgefuckt und missgebildet und so. Das war ein Ort, so erzählte man sich, wo ein Kerl hingehen konnte, wenn er mal richtig kranken Scheiß erleben wollte. Klar, Wanst selbst hatte nur selten mal ’nen Creeker gesehen, und was diesen Creekerpuff anging, so wusste er nicht mal, ob es den wirklich gab. Vielleicht war das nur ’n Haufen Scheiße, den sein Alter ihm erzählte, um ihm Angst einzujagen, doch wenn Wanst Scotty-Boy dazu bringen könnte, danach zu suchen, würden sie heut’ Nacht niemand nicht umbringen müssen, und für Wanst hörte sich das absolut prima an, denn er hatte immer noch dieses echt schlechte Gefühl wegen dem Töten. Dieses Gefühl wuchs in seinem Bauch, wie damals, als er schlechten Eichhörnchenauflauf gegessen und sich zwei Wochen lang wie ein kranker Hund durch die Gegend geschleppt hatte. Also entschied sich Wanst, es zu versuchen:
    »Sag mal, Scotty-Boy, weißt

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