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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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»Wahrscheinlich.« Sie sah auf Vinnie hinunter, der das Bewusstsein verloren hatte. »Irgendwelche Ideen?«
    »Im Augenblick nicht.«
    »Ich auch nicht.«
    Im Überwachungsraum trieb Rauch an den nassen Handtüchern vorbei, die sie dazu verwendet hatten, die Ritzen abzudichten. »Aber irgendwas muss doch möglich sein«, sagte Amanda. »Ich gebe nicht auf.« Ja, genau wie Diane, dachte Baienger. »Stimmt. Wir geben auch nicht auf.«
    Rauschen aus dem Funkgerät.
    »Noch am Leben?«, fragte die Stimme.
    Baienger drückte auf die Sendetaste und presste den Ellenbogen gegen die Pistole in ihrem Holster, als könne sie ihm Sicherheit geben. »Wir warten auf dich.« »Auf das Feuer«, sagte die Stimme.
    Vom Warten kommt man um, dachte Baienger. Wir müssen etwas tun. Wir lassen nicht zu, dass wir hier sterben. Er hörte den Regen gegen den eisernen Laden über sich klatschen.
    Irgendwas. Es musste irgendeine Möglichkeit geben. Amanda starrte zu dem Fensterladen hinauf. Mit einem kalten Schauer der Hoffnung wurde Baienger klar, was sie dachte. Langsam standen sie auf und studierten den Laden. Wie alle anderen Fensterläden des Hotels lief er auf Rollen, die in einer waagerechten Schiene über dem Fenster befestigt waren. Theoretisch brauchte man ihn nur zur Seite zu ziehen, um ihn zu öffnen. An der unteren Kante hielt ein Schloss ihn an Ort und Stelle.
    Aber anders als bei den Fensterläden weiter unten waren die Rollen hier frei von Rost. Wie alles andere in dem Penthouse hielt Ronnie auch die Läden makellos sauber. Baienger schob das Ende der Brechstange unter das Schloss. Er begann Druck auszuüben; dann begann er, sich Sorgen zu machen, dass Ronnie ihn hören konnte. »Ich lenke ihn ab«, flüsterte er Amanda zu, während er ihre Hände um die Brechstange legte.
    Er schlich sich ins Esszimmer und drückte die Sendetaste auf dem Funkgerät. »Walter Harrigan. Ronald Whitaker. Ronnie. Hat deine Mutter dich >Ronnie< genannt? Willst du deswegen, dass deine Freundinnen dich so nennen? Damit sie dich an deine Mutter erinnern?« »Du garantierst dir selbst gerade mehr Schmerzen.« Baienger warf einen Blick in die Küche, wo Amanda wie wild an der Brechstange zerrte.
    »Walter Harrigann. Du bist Ronald Whitaker, und trotzdem bist du ... Natürlich.« Mit einem Mal verstand Baienger. »Als du das Heim verlassen hast - hast du da einen neuen Namen angenommen? Ist es das, was passiert ist? Mit einem neuen Namen würde die Vergangenheit dich nicht mehr einholen können. Niemand würde dich mit diesem vierten Juli in Verbindung bringen. Niemand würde wissen, dass du deinen Vater umgebracht hast. Niemand würde wissen, dass er dich missbraucht hatte.«
    Baienger beobachtete Amanda. Die Platte des Schlosses schien kurz davor zu sein, sich von der Wand zu lösen. »War es das, Ronnie? War es Carlisles Idee, dass du deinen Namen änderst? War das auch eine Methode, dir zu helfen?«
    »Oh, er hat mir geholfen, keine Frage«, sagte die Stimme. »Er konnte gar nicht mehr aufhören zu helfen.« »Oder Entschuldigungen zu finden? Selbst als er schon vermutet hast, was du treibst, hat er immer noch Entschuldigungen für dich gefunden, stimmt's? Er hat nicht wirklich glauben wollen, zu was du in der Lage warst. Warum sollte -«
    Amanda stemmte sich gegen die Brechstange. Als die Platte des Schlosses sich von der Wand löste, kehrte Baienger in die Küche zurück und packte sie, bevor sie auf dem Boden auftreffen konnte.
    »Warum hat er Entschuldigungen für dich gefunden, Ronnie?« Baienger empfand Übelkeit, als ihm die Antwort einfiel. »Er hat durch die Wand zugesehen. Er hat deinen Vater gesehen ... Er hat den Perverso, von dem dein Vater Geld genommen hatte, reinkommen sehen und ... Nachdem er ein Leben lang nur zugesehen hatte, wurde es Carlisle endlich zuwider, nur Beobachter zu sein. Er hätte etwas tun können, um es zu verhindern, aber ... Er war ein Gott, der die von ihm selbst geschaffene Hölle beobachtet hat, ohne einzugreifen. Aber als er gesehen hat, wie du deinem Vater den Schädel einschlägst, hat er endlich noch etwas anderes empfunden als nur Neugier. Vielleicht weil er als Kind so viel allein gewesen war, hat er sich mit dir identifiziert. Er hat sich schuldig gefühlt. Er hat sich gewünscht, er hätte verhindern können, was da passiert ist. Das Einzige, was ihm jetzt noch übrig blieb, war Wiedergutmachung. Er hat dich verwöhnt, und eines Abends hat er dann die Konsequenzen entdeckt.«
    »Heute Abend wirst du

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