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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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die Konsequenzen entdecken. Ich kann von hier aus Rauch sehen«, sagte die Stimme. Baienger schob das Funkgerät in den Rucksack. Er und Amanda drückten gegen den Fensterladen.
    Er war überrascht, wie leicht die Rollen sich in ihrer Schiene bewegten.
     

04:00 Uhr
     
    Das Fenster klaffte. Es war, wie alle anderen Fenster im Hotel, zerbrochen - ein Teil der Verkleidung, die das Gebäude so aussehen ließ, als sei es verlassen. Aus der heulenden Dunkelheit heraus peitschten Baienger Wind und Regen ins Gesicht. Er und Amanda holten tief Luft, füllten Nase, Kehle und Lungen. Ein Blitz zuckte und erleuchtete den Strand sieben Stockwerke weiter unten. Baienger schob den Fensterrahmen hoch, um sich nicht an den Scherben zu schneiden. »Ich suche eine Stelle, an der ich das Seil anbringen kann«, sagte er zu Amanda. »Mach den Laden zu, sobald ich draußen bin. Wenn Ronnie die frische Luft riecht, merkt er, was wir vorhaben.«
    Er kletterte durch das Fenster hinaus. Regen peitschte ihm entgegen. In der grünstichigen Dunkelheit setzte er vorsichtig die Füße auf das Dach. Windstöße schüttelten ihn wie unsichtbare, stoßende Hände. Nässe klatschte ihm ins Gesicht und rann ihm in den Mund. Sie schmeckte bitter - eine Mischung aus Schweiß, Schmutz und Blut von seinen Wangen.
    Der Regen auf der Brille erschwerte die Sicht. Er wischte über die Linsen, zuckte zusammen, als in der Nähe ein Blitz aufleuchtete, und bewegte sich vorsichtig weiter. Das Dach fühlte sich schwammig an. Er trat ein Stück zur Seite und atmete auf, als das Material unter seinen Füßen wieder fester wurde. An der Kante des Daches ging er in die Hocke, damit der Wind ihn nicht von den Füßen riss.
    Einen Augenblick lang gestattete er sich selbst, zu hoffen; dann sah er nach unten, und Verzweiflung überkam ihn. In der Dachabdeckung unter ihm war ein Loch; Wasser strömte hinein. Blitze zeigten ihm die tiefer liegenden Stockwerke. Auch sie wiesen nach Jahren der Verwahrlosung Wetterschäden auf. Oberflächenverkleidungen waren aufgerissen und schlugen im Wind. Die Löcher waren selbst aus der Entfernung noch zu sehen.
    Baienger öffnete den Mund zum Atmen. Wind fuhr ihm in die Kehle. Nein, dachte er. Nein! Ein Blitz schlug am Strand ein. Der Regen wurde stärker, und seine durchweichte Kleidung fühlte sich noch eisiger an, aber die Kälte war nichts gegen das kalte Gefühl, das er jetzt empfand. Er sah sich nach einer Stelle um, wo er das Seil befestigen konnte, das in seinem Rucksack steckte. Ein Entlüftungsrohr. Als er näher kam, zeigte die Brille ihm Rostspuren. Als er mit der Schuhspitze dagegentrat, hielt das Rohr. Er trat stärker zu. Das Rohr hielt immer noch. Er wischte Regen von der Brille und kehrte zu dem Fensterladen zurück. Eine weitere schwammige Stelle drohte unter ihm einzubrechen. Er umging sie, machte drei Schritte, und plötzlich brach sein linker Schuh durch die Oberfläche. Er erstarrte und verlagerte das Gewicht auf den anderen Fuß. Langsam zog er den Schuh heraus. Tastend ging er weiter.
    Als er die Hand ausstreckte, um den Fensterladen zurückzuschieben, fuhr er zusammen, denn der Laden schien sich von allein zu bewegen. Amandas Arm tauchte auf, um ihm durch das Fenster ins Innere zu helfen. Triefend und schaudernd kletterte er in die Küche hinunter und schloss den Laden. Nach der frischen Luft draußen war die Atmosphäre von Rauch, Schmerz und Tod im Inneren des Penthouse überwältigend. Seine Brille konnte nicht verbergen, wie enttäuscht er war. »Was ist los?«, fragte Amanda.
    »Zu dritt schaffen wir's nicht.«
    »Nicht?«
    »Wir zwei mit Vinnie - das Dach würde das Gewicht nicht aushalten. Wenn ihr einzeln gehen würdet, könntet ihr es schaffen. Aber wenn ich Vinnie trage, dann ... er und ich würden einbrechen. Wir könnten bis ins Erdgeschoss fallen.«
    »Aber ...«
    »Geht«, flüsterte Vinnie schmerzlich.
    Baienger war überrascht, dass er wieder bei Bewusstsein war.
    »Halte euch nur auf.« Der Schmerz machte Vinnies Murmeln fast unverständlich. »Geht. Holt Hilfe.« »Nein, ich lasse dich nicht hier.« Baienger nahm den Rucksack ab und holte das Seil heraus. »Amanda, du wiegst am wenigsten. Da draußen ist ein Entlüftungsrohr. Ich habe es mir angesehen. Es wird dich tragen. Leg eine Schlinge darum. Lass dich an der Wand hinuntergleiten. Zieh das Seil zu dir runter. Such dir wieder einen festen Punkt und kletter weiter nach unten.« Amandas Gesicht verspannte sich von Konzentration. »Wie weit

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