Creepers
»Ja. Als sie mein Büro gegen Mittag verlassen hat.« Aber aus irgendeinem Grund sah das Monster jetzt anders aus - weniger dünn, als Bai enger ihn in Erinnerung hatte und als er auf den Überwachungsmonitoren ausgesehen hatte.
Als Ronnie sich in seine Richtung drehte, schoss Baienger zweimal und traf ihn in die Brust. Die Schüsse fielen mit einem Donnerschlag zusammen. Sie schleuderten Ronnie nach hinten. Bevor Baienger den dritten Schuss abfeuern konnte, war Ronnie rückwärts gegen den Baum getaumelt. Holz knackte. Dieser Teil der Galerie war durch die Wurzeln bereits beschädigt; jetzt brach er zusammen. Zweige brachen, Arme schlugen um sich; dann stürzten Ronnie und der Baum durch das Loch. Baienger rannte hin. Und ihm wurde klar, warum Ronnie nicht so dünn war, wie er sein sollte. Er trägt eine kugelsichere Weste!
Baienger zielte durch das Loch nach unten, entschlossen, einen Kopfschuss anzubringen, aber er sah nur einen Arm, als Ronnie außer Sicht rollte.
Baienger hatte nur noch drei Schuss übrig. Er durfte nicht riskieren, eine Kugel zu verschwenden. Er wusste, bis er die Nottreppe in den fünften Stock hinuntergestürmt war, würde Ronnie nicht mehr zu finden sein zu viele Zimmer, zu viele weitere Nottreppen, zu viele Geheimtüren.
Baienger handelte, bevor ihm klar war, was er tat - er sprang durch das Loch hinunter auf die Galerie unter ihm. Sie war unter Ronnies Aufprall nicht zusammengebrochen, also ging er davon aus, dass sie ihn auch tragen würde. Er kam auf, beugte die Knie, um den Aufprall abzufedern, und rollte ab, wie man es ihm beigebracht hatte. Jenseits des Baumes richtete er sich in die Hocke auf und suchte nach einem Ziel. Aber der unsichere Untergrund alarmierte ihn. Die Galerie schwankte. Fünf Türen weiter sah er Ronnie zielen. Als der schwankende Fußboden Baienger auf die Knie warf, verlor auch Ronnie das Gleichgewicht. Das Gewehr donnerte; Schrot pfiff über Baiengers Kopf.
Bevor Ronnie nachladen konnte, stürmte Baienger auf ihn zu. Der Zusammenprall schleuderte sie beide zu Boden. Im gleichen Augenblick spürte Baienger, wie sein Magen rebellierte - der Aufschlag ihrer Körper ließ die Galerie absacken.
Ein Teil kippte und krachte ins nächste Stockwerk hinunter. Es bildete eine schiefe Ebene, auf der Baienger und Ronnie übereinander stürzten, bevor sie unten ankamen. Der Aufschlag ließ die Galerie erzittern. Ronnies Hände fanden Baiengers Kehle. Baienger erinnerte sich, wie Amanda immer wieder über Ronnies Kraft gesprochen hatte. Ronnies Hände waren fraglos kräftig, sie quetschten Baiengers Luftröhre fachkundig zusammen - aber das Monster hatte schließlich auch jahrelang Erfahrung gesammelt.
Die Galerie zitterte. Oder vielleicht war es Baiengers Bewusstsein, das zu schwinden begann. Als das Grün in seinem Blickfeld durch den Luftmangel allmählich zu Grau wurde, versuchte er zu schießen, aber der einzige mögliche Winkel war auf Ronnies Brust, auf die kugelsichere Weste.
Baienger feuerte. Die Weste fing die Kugel auf, aber den Aufprall konnte sie nicht abfedern. Ronnie fiel zurück, als habe ihn ein Vorschlaghammer getroffen. Baienger warf sich auf den festen Boden des Flurs. Eine Sekunde später krachten die Reste der oberen Galerie herab. Ronnie schrie unter den Trümmern, als auch diese Galerie abstürzte, auf die darunter traf und eine Kettenreaktion auslöste; alle weiteren Galerien krachten in das wasserüberflutete Foyer hinunter.
Von der festen Basis der Flurmündung aus starrte Baienger auf die Trümmer hinunter. Staub stieg auf, nur um von dem Regen, der durch das offene Oberlicht strömte, wieder hinabgedrückt zu werden.
Amanda. Vinnie. Er steckte die Waffe weg und stürmte zur Nottreppe. Ein Stockwerk, das nächste. Er hustete im Rauch, als er das sechste Stockwerk erreichte und herauszufinden versuchte, wie man von hier ins Penthouse gelangte. Die Tür zu Danatas Suite war verbarrikadiert. Gab es auch in anderen Zimmern Geheimtüren? War Ronnie so auf die Treppen gelangt, auf denen er seine Fallen gestellt hatte? Wo waren die Türen?
Baienger nahm sich ein Zimmer in einiger Entfernung von dem neuen Brand vor, den Ronnie gelegt hatte. Die Kommode dort erregte seine Aufmerksamkeit. Es müsste einfach sein, dahinter eine Tür zu verbergen. Er warf die Kommode um, aber alles, was er fand, war eine scheinbar massive Wand. Er nahm die Brechstange aus dem Rucksack und begann auf die Wand einzuschlagen. In wachsender Verzweiflung schlug er zu,
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