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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Schluss, dass er antworten musste, schon um Ronnie zum Weiterreden zu ermutigen. Er sprach in das Funkgerät. »Beim Militär versteht man darunter so etwas wie eine schnell heftiger werdende Reihe von Angriffen.« Er stellte die Lautstärke sofort wieder leiser.
    »So etwas in dieser Art«, sagte die Stimme von der anderen Seite des Raumes.
    Von derselben Stelle her. Rechts. Zwischen den Trümmern. Wenn ich nicht schieße, glaubt er dann, mir ist die Munition ausgegangen?, fragte sich Baienger. Wird er es riskieren, hier herüberzukommen? Kann ich ihn ködern?
    »Das ist es, was diesem Hotel passiert ist. Exponentielle Angriffe«, sagte die Stimme. »Übrigens, du hörst dich an, als wäre dir kalt.«
    Baienger war tatsächlich kalt; er schauderte in dem eisigen Wasser.
    »Bald werden deine Muskeln sich verkrampfen. Du wirst nicht mehr in der Lage sein, dich zu verteidigen.« »Du hast aber das gleiche Problem.«
    »Nein«, sagte die Stimme. »Ich sitze hier auf dem Trockenen.«
    »Hey! Ronnie!«, brüllte Todd zu Baiengers Überraschung plötzlich hinter der Nachbarsäule hervor. »Ich schlage dir einen Deal vor!«
    »Was kannst du mir schon für einen Deal vorschlagen?« »Ich kann dich nicht hören!«, schrie Todd. »Ich habe kein Funkgerät!«
    Gut, bring Ronnie zum Brüllen, dachte Baienger. Hilf mir herauszufinden, wo er ist.
    »Du hast nichts, was du mir anbieten könntest«, sagte Ronnie.
    Jetzt schien die Stimme von einer anderen Stelle zu kommen.
    Der chaotische Lärm im Foyer machte es schwierig, zu sagen, wo Ronnie sich versteckte.
    »Doch, klar habe ich das. Ich helfe dir, die anderen zu erwischen. Wenn ich das mache, lässt du mich dann gehen?«, brüllte Todd. »Vor mir brauchst du keine Angst zu haben.«
    »Ich habe vor niemandem Angst.«
    »Ich bin keine Gefahr. Ich will einfach bloß hier raus. Ich habe keinen Grund, zu den Bullen zu rennen. Nicht mit diesen Münzen.«
    »Ah ja, die Münzen.«
    Baiengers Beine waren taub. Er fragte sich, ob er noch imstande sein würde, sich zu bewegen, wenn der Augenblick kam.
    »Wenn ich dir gegen die helfe, haben wir dann einen Deal?«, fragte Todd.
    »Hilfe ist immer gern gesehen.«
    »Aber haben wir einen gottverdammten Deal?« »Ich kann immer einen Freund gebrauchen.« Was, zum Teufel, hat Todd eigentlich vor?, dachte Baienger. Er sah zu, wie Todd etwas aus dem Wasser fischte: eine lange Stange, die an ihm vorbeitrieb.
    »Pass auf!«, schrie Todd. »Hier sind sie!«
    Baienger verfolgte zu seinem Entsetzen, wie Todd mit der Stange in dem Knäuel von Möbeln herumstocherte, hinter dem er, Amanda und Vinnie sich versteckten. Ein Tisch bewegte sich. Ein Stuhl kippte. Todd stieß kräftiger zu. Als die Trümmer im Begriff waren, davonzutreiben und sie preiszugeben, sah Baienger keine andere Möglichkeit mehr, als eine seiner beiden verbliebenen Kugeln zu verwenden.
    Er zielte.
    Todd ließ die Stange los und platschte durch das Wasser, um hinter einem Treppenstück in Deckung zu gehen, das an der Säule hängen geblieben war. Plötzlich sprang etwas aus den Trümmern hervor und ließ ihn aufschreien. Es traf ihn am Kopf, wickelte sich um sein Gesicht; Klauen gruben sich in seine Wangen und seinen Hals. Weiß. Drei Hinterbeine. Die Katze. Blut sprühte aus seinem Hals, als Todd blind im Wasser herumstolperte. Von den Münzen behindert und verzweifelt bemüht, das Tier von seinem Gesicht fortzuzerren, torkelte er schreiend hinter der Säule hervor.
    Seine Brust explodierte unter einem Gewehrschuss. Die Münzen in seinen Taschen waren so schwer, dass Todd in die Knie brach, statt nach hinten zu kippen. Er fiel zur Seite; sein Gesicht verschwand unter der Wasseroberfläche. Aus dem Wirbel tauchte die Katze auf.
    Baienger hörte das Brechen von Holz. Der Stuhl, den Todd angestoßen hatte, löste sich aus dem Haufen. Der Tisch riss weitere Trümmer herab. Die Möbel trieben um die Säule herum. Baienger steckte die Pistole weg. Als er sich umdrehte, um Amanda mit Vinnie zu helfen, verlor er den Boden unter den Füßen. Etwas schlug gegen seine Beine. Er ging unter. Er hielt die Luft an, kämpfte sich an die Oberfläche und erhaschte einen Blick auf Amanda und Vinnie, gerade als die Strömung sie alle drei erfasste. Er glaubte, einen Schuss zu hören. Dann riss das Wasser ihn nach unten und spülte ihn durch das Foyer.
    Er hatte das Gefühl, eine Treppe hinuntergerissen zu werden, einen Gang entlangzutreiben, durch eine offene Tür. Er griff nach etwas, irgendetwas, das

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