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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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e kommen wir hier raus?«
    Beim Klang der Stimme erschrak Baienger so sehr, dass er fast geschossen hätte. Sie gehörte einem Mann, der sich durch die Strömung auf sie zukämpfte. Die Gestalt trug eine Nachtsichtbrille. Die ausgebeulten Taschen zogen sie nach unten. Tätowierungen überzogen das Gesicht.
    »Ich hab's mit der Tunneltür probiert!«, brüllte Todd. »Der Dreckskerl hat sie wirklich zugeschweißt! Ich habe jede andere Tür und jeden Laden ausprobiert, den ich gefunden habe! Wir sitzen fest!«
    »Wir nehmen die Brechstange! Wir versuchen, die Tür aufzuhebein!«
    In dem Augenblick, in dem Baienger in die Strömung trat, riss sie ihn fast von den Füßen. Sechs Meter weiter rechts donnerte ein Wasserfall herab.
    »Der ganze Scheißbau bricht zusammen«, sagte Todd. »Schmeiß die Münzen weg. Wenn du fällst, ziehen sie dich unter Wasser.«
    »Dann falle ich wohl besser nicht.«
    Baienger sah einen Stuhl vorbeischwimmen; eine Ratte saß darauf. Er wich ihm aus und begann unter Vinnies Gewicht zu schwanken.
    Amanda packte ihn und hielt ihn aufrecht. Sie wateten an einer Säule vorbei; Ratten saßen auf einem Knäuel von verkeilten Möbeln.
    »Was ist mit ihm passiert?«, fragte Todd.
    »Seine Beine sind verbrannt. Ronnie hat die Detonatoren gezündet.«
    »Dem Arschloch würde ich gern einen von seinen Detonatoren in die Kehle schieben, wenn ich den je in die Finger -« Todd keuchte entsetzt.
    »Was ist los?«
    »Da ist gerade eine Leiche vorbeigetrieben. Eine Frau. Die Frau, die ich in dem Gang gesehen habe.« Blondes Haar verschwand in der Strömung. Baienger wurde übel bei dem Gedanken, dass es auch eine andere von den Leichen gewesen sein konnte, die Ronnie überall im Hotel versteckt hatte. Oder vielleicht war es Diane, dachte er.
    Gegenstände trieben überall auf der Wasseroberfläche. Das Dröhnen im Foyer war so laut, dass Baienger erst nachträglich klar wurde, dass hinter ihnen ein Schuss abgefeuert worden war. Er kämpfte sich gegen die Strömung bis zu einer Säule und ging hinter den Möbeln in Deckung.
    »Amanda!«
    »Hier! Hinter dir!«
    »Wo ist Todd?«
    »Dort!« Sie zeigte zu einer benachbarten Säule hinüber. Baienger gab Vinnie an Amanda weiter, zog die Pistole und spähte um die Möbel herum. Gegenüber waren die Trümmer der Haupttreppe. Daneben sah er die aufgetürmten Reste der abgestürzten Galerien - ein Labyrinth aus Hohlräumen, in denen Ronnie sich verstecken konnte.
    Baienger beugte sich so weit vor, wie er es wagte, und glaubte, eine Bewegung hinter einem Gewirr von Geländerteilen zu sehen. Nur noch zwei Schuss, dachte er. Muss mir absolut sicher sein. Während das Wasser weiter stieg, zog er sich hinter die Möbel und die Säule zurück. Schrot riss ein Stück aus einem Tisch ganz in der Nähe. Von seinem Versteck aus hatte er kein Mündungsfeuer sehen können.
    Um eine bessere Vorstellung von Ronnies Versteck zu bekommen, holte Baienger das Funkgerät aus dem Rucksack. »Der Regen wird das Feuer irgendwann löschen«, sagte er in das Gerät. »Du kannst nicht alle Spuren vernichten.«
    Er stellte die Lautstärke des Geräts so gering wie möglich und horchte auf Ronnies Stimme von gegenüber. Aber das Donnern des Wasserfalls machte es schwierig, andere Geräusche zu unterscheiden.
    Ronnies Stimme drang aus dem Funkgerät, ohne dass es ihm weiterhalf. »Das Feuer und der Regen werden die Fingerabdrücke zerstören. Und der Rest kann nicht mit mir in Verbindung gebracht werden. Niemand außer euch weiß, dass ich hierher komme. Die Polizei wird glauben, da wären Vandalen am Werk gewesen.« Baienger neigte den Kopf zur Seite und konzentrierte sich auf Ronnies Stimme. Er war sich fast sicher, dass sie von rechts kam, aus einer Lücke in dem Gewirr von Geländern. Verleite ihn dazu, mehr zu sagen. Ronnie überraschte ihn damit, dass er bereitwillig weitersprach. »Es hat auch sein Gutes, dass die Stadtverwaltung mich zum Gehen zwingt. Die Überflutungen waren bisher noch nie so übel. Nach einem Gewittersturm brauchte ich nichts weiter zu tun, als das Wasser im Schwimmbecken abzulassen. Das eingedrungene Wasser hat es dann wieder aufgefüllt. Mit dem Rest sind die Abflussanlagen fertig geworden.«
    Ja, ganz entschieden von dem Holzgewirr, dachte Baienger, aber warum redet er so viel? Versucht er wieder, mich zu ködern? Ändert er gerade die Position und hofft, ich verschwende noch eine Kugel?
    »Kennst du das Wort >exponentiell