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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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auf die Ohren!«
    Benommen von Schmerz, Morphium und Kälte, drückte Vinnie beide Hände auf seine Ohren.
    Baienger tat das Gleiche. Das Wasser stand ihm bis zur Brust.
    Der Schweißbrenner, dachte er. Wie lang wird er brauchen, um den Tank durchzubrennen? Eins, zwei, drei, vier. Er sollte inzwischen explodiert sein. Sieben, acht, neun. Ist der Tank ins Wasser gefallen? Ist das Wasser schon so hoch gestiegen, dass es die Flamme gelöscht hat? Dreizehn, vierzehn.
    Die Welt wurde laut und hell. Selbst mit geschlossenen Augen und zugehaltenen Ohren hatte Baienger das Gefühl, blind und taub geworden zu sein. Eine fürchterliche Kraft hob ihn hoch, während sie zugleich alles Leben aus ihm herauszusaugen schien. Er war schwerelos; er konnte nicht atmen.
    Er fiel; der Druck presste ihn zusammen. Oben und unten, rechts und links - all das hatte plötzlich keine Bedeutung mehr. Als das Chaos ihn vorwärts trieb, rammte er etwas, keuchte, atmete Wasser ein und wurde weitergerissen.
    Ich bin in einem Tunnel, dachte er. Die Tür ist aufgesprengt. Das Wasser fließt in ... Das Chaos wirbelte und schleuderte ihn herum. Er wurde gegen eine Wand geworfen, atmete noch mehr Wasser ein und stellte fest, dass sein Gesicht wieder über der Wasseroberfläche war. Die grün gefärbte Decke des Tunnels jagte über ihm vorbei. Ratten umgaben ihn. Zwei davon saßen auf seiner Brust.
    Er sah eine schnell näher kommende Ecke. Seine Schuhe rammten sie. Die Flut riss ihn herum und in der neuen Richtung den Tunnel entlang. Er war wieder unter Wasser, prallte gegen eine Wand und versuchte, nicht zu atmen. Schlagartig kehrte das Gefühl der Schwerelosigkeit zurück. Er wurde in einen leeren Raum hinausgeschleudert.
    Der Aufprall schüttelte ihn durch. Er rollte, kam auf dem Rücken zu liegen und kämpfte darum, Luft in die Lungen zu ziehen; Wasser sprühte hinter ihm hervor. Ratten kletterten über ihn hinweg.
    Bretter. Aus irgendeinem Grund waren Bretter über ihm. Er lag auf nassem Sand. Neben sich sah er ein rostiges, zerbrochenes Gitter.
    Mein Gott, dachte er, das Wasser hat das Gitter von einer Flutröhre weggerissen. Es hat mich an den Strand gespült. Ich liege unter der Promenade.
     
    62
     
    Deng.
    Der Wind trug das Geräusch der Metallplatte von dem verlassenen Appartementhaus herüber. Baienger erinnerte sich an das Unbehagen, das er empfunden hatte, als er das Geräusch vor sieben Stunden zum ersten Mal gehört hatte.
    Deng.
    Regen rann durch die Ritzen in der Promenade und fiel auf sein Gesicht. Er tastete nach der Pistole, die immer noch im Holster steckte. Aber die Dunkelheit war nicht mehr grün. Das Wasser hatte seine Nachtsichtbrille fortgerissen, und trotzdem konnte er sehen. Blitze. Die Flammen in den oberen Stockwerken des Ho tels. Baienger zwang sich dazu, sich aufzusetzen. Diane. Vinnie.
    Er suchte zwischen den Trümmern. Weitere Ratten huschten davon. Die fünfbeinige Katze lag bewegungslos da; ihr Hals war in einem unnatürlichen Winkel verdreht. Eine Gestalt lag dicht bei dem Wasser, das immer noch aus dem Tunnel strömte. Baienger grub Hände und Knie in den Sand und kroch näher, nur um entsetzt innezuhalten, als er sah, dass es eine mumifizierte Leiche war. Wieder schien etwas in seinem Geist zu kippen. Zu seiner Linken sah er zwei weitere in den Sand geschleuderte Gestalten. Eine davon war blond. Er fürchtete, dass auch dies eine Leiche sein würde, als er sich näherte.
    Die Gestalt bewegte sich. Er erreichte sie und drehte sie auf den Rücken.
    »Diane.«
    »Nein«, flüsterte die Gestalt.
    Vinnie lag bewegungslos neben ihr. Baienger überprüfte seinen Mund, um sicherzustellen, dass er nicht verstopft war. Er drehte Vinnie auf den Bauch, drückte auf seinen Rücken und versuchte, ihm das Wasser aus den Lungen zu pressen.
    Vinnie keuchte und spuckte Flüssigkeit. Baienger drückte weiter.
    »Diane, wir können nicht hier bleiben«, sagte er. »Aber ich bin nicht -«
    »Ronnie wird uns folgen. Wir müssen raus hier.« Baienger zerrte Vinnie auf die Füße. »Hilf mir, Diane.« Im Licht der Blitze manövrierten sie Vinnie zwischen sich. Sie taten ihr Bestes, um sich zu beeilen, aber Vinnies Schuhe schleiften im Sand. Baienger stolperte und sank auf ein Knie. Er brachte die Kraft auf, wieder aufzustehen. Zehn Schritte weiter stürzten sie alle drei. Baienger sah sich um. »Ronnie wird bald da sein. Müssen uns verstecken. Wir müssen ... Diese Rinne da vorn im Sand. Diane, siehst du sie?«
    Keine Antwort.
    Regen

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