Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
Vom Netzwerk:
Pillen genommen hat oder so ...«
    Rick musterte sie; dann berührte er ihre Hand. »Klar. Alles, was du willst.«
    Baienger sah zu, wie Rick sich von seinem Licht den Weg zurückführen ließ, den sie gekommen waren, und dann ins Bad ging. Die Stille zog sich in die Länge, nur unterbrochen von dem Rasseln der Ringe an der Stange eines Duschvorhangs.
    »Rick?«, fragte Cora.
    Es blieb noch einen Augenblick lang still.
    »Nichts«, sagte er schließlich. »Leer.«
    »Gott sei Dank. Tut mir leid«, sagte Cora. »Es ist mir richtig peinlich, dass ich mich so gehen lasse. Als ich ein Kind war, hatte ich eine Katze, die unmittelbar vor unserem Umzug von Omaha nach Buffalo verschwunden ist. Sie hieß Sandy. Sie hat den größten Teil des Tages damit verbracht, auf meinem Bett zu schlafen. An dem Tag, an dem wir umgezogen sind, habe ich überall nach ihr gesucht. Nach mehreren Stunden hat mein Dad schließlich gesagt, wir müssten jetzt einsteigen und losfahren. Wir hatten eine zweitägige Fahrt vor uns, und er hat gesagt, wir dürften nicht noch mehr Zeit verlieren - er hatte einen neuen Job in Buffalo und durfte nicht zu spät dort auftauchen. Er hat die Nachbarn gebeten, nach Sandy Ausschau zu halten und es uns wissen zu lassen, wenn sie sie fänden. Er hat ihnen versprochen, er würde ihnen die Kosten dafür erstatten, uns die Katze zu schicken. Zwei Wochen später, als ich ein paar von meinen Spielsachen ausgepackt habe, habe ich Sandy in einer Kiste gefunden, in die sie gekrochen war. Sie war tot. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ausgetrocknet ihr Körper war. Sie ist erstickt - in einer Hitze von ungefähr fünfzig Grad, die sich in dem fahrenden Möbelwagen entwickelt haben muss. Einen Monat später haben meine Eltern mir gesagt, sie würden sich scheiden lassen.« Cora machte eine Pause. »Als ich den toten Affen in dem Koffer gesehen habe ... Ich möchte hier nicht den Eindruck erwecken ... Es wird nicht wieder passieren.«
    »Mach dir deswegen keine Gedanken«, sagte Vinnie. »Mit mir ist die Fantasie auch ziemlich durchgegangen. Ich wünschte, ich hätte uns nie hier reingeschleift.« Cora lächelte. »Ganz der Gentleman, wie immer.« Nachdem sie das Hotelzimmer verlassen hatten, schloss Vinnie die Tür hinter ihnen. Baienger stand dem Rest der Gruppe gegenüber; die Stirnlampe an seinem Helm zeigte ihm Vinnie und Rick nebeneinander. Vinnie war dünn, mit leicht abfallenden Schultern und angenehmen, aber weichen Gesichtszügen, während Rick den soliden Körperbau eines Athleten hatte und ausgesprochen gut aussah. In Anbetracht der Tatsachen war ohne weiteres zu verstehen, warum Cora sich für Rick entschieden hatte, dachte Baienger. Ebenso offensichtlich war, dass Vinnie Cora immer noch mochte. Zweifellos war das einer der Gründe, warum er auf diese Expeditionen mitgekommen war.
    Sowohl Vinnie als auch der Professor sahen zu Cora hinüber, als Rick ihre Schulter streichelte. Was in dem Zimmer geschehen war, machte ihm sichtlich zu schaffen. In dem harten Licht wirkte sein Gesicht grimmig; sein Blick glitt zurück zu der Zimmertür.
    »Das Foto scheint draußen auf der Promenade aufgenommen worden zu sein.« Ricks Stimme klang angespannt, als er in Worte zu fassen versuchte, was ihn beschäftigte. »Ich frage mich, ob die Frau hergekommen ist, um die Erinnerung an glücklichere Zeiten aufzufrischen. Der wahrscheinlichste Zeitpunkt dafür wäre gewesen, als der Kummer noch ganz frisch war, direkt nach dem Tod ihres Exmannes, nicht erst ein paar Jahre später, als der Schock abgeflaut war.«
    »Eine sehr glaubwürdige Annahme«, sagte der Professor.
    »Sagen wir also 1966 oder spätestens 1967.« »Auch das ist plausibel.«
    »Carlisle ist 1971 gestorben. Der Koffer hat davor mindestens vier Jahre lang auf dem Bett gelegen. Professor, Sie haben gesagt, Carlisle hatte Gucklöcher und versteckte Gänge, mit deren Hilfe er sehen konnte, was seine Gäste getrieben haben. Warum, zum Teufel, hat er nichts getan}«
    »Den Koffer entfernen lassen? Ich weiß es auch nicht. Vielleicht hat ihm der Gedanke gefallen, das Hotel allmählich dichtzumachen und jedes Zimmer so zu erhalten, wie es gewesen war, als der letzte Gast abgereist ist. So hätte jedes Zimmer eine Erinnerung enthalten, die er aufsuchen konnte.«
    »Was für ein durchgeknallter Spinner«, sagte Vinnie. »Ja, ist schon eine Weile her, seit wir ihn ein Genie und einen Visionär genannt haben.« Ricks Gesichtsausdruck war so grimmig wie zuvor. »Wie viele

Weitere Kostenlose Bücher