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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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von den anderen Zimmern haben Geschichten zu erzählen?«
    Vinnie ging zu einer Tür ein paar Meter weiter. Er probierte die Klinke aus, stieß die Tür auf und verschwand in der Dunkelheit; die Tür schlug laut gegen die Wand. Das Geräusch hallte im Flur wider.
    Die anderen folgten ihm, Cora mit offensichtlichem Widerwillen. Baienger hörte, wie Schubladen geöffnet und geschlossen wurden.
    »Nichts«, sagte Vinnie, während der Strahl seiner Lampe das Zimmer absuchte. »Das Bett ist gemacht. Alles aufgeräumt. Von dem Staub mal abgesehen, sieht es hier aus, als könnte der nächste Gast kommen. Nichts in den Schubladen, nicht mal die übliche Bibel. Hoteleigene Kosmetik im Bad, aber sonst nichts, und auch nichts in den Abfalleimern. Handtücher auf einem Ständer neben der Dusche. Alles genau so, wie es sein sollte, mit Ausnahme von dem hier.«
    Vinnie öffnete die Schranktür und zeigte ihnen einen Burberry-Regenmantel. Das breite Revers hing herab; der beigefarbene Gürtel baumelte. »Damals waren diese Dinger noch mehr ein Statussymbol, als sie's heute sind. In Kramer gegen Kramer redet Dustin Hoffman darüber, wie gern er einen hätte und dass er ihn sich nicht leisten kann. Okay, der Film wurde gedreht, als das Hotel schon geschlossen war, aber das ändert nichts Burberrys waren exklusiv und verdammt teuer. Warum sollte jemand einen hier hängen lassen?«
    »Ein Versehen«, sagte der Professor. »Wir haben auf Reisen alle schon mal irgendwas liegen lassen. Das passiert einfach.«
    »Aber das ist kein T-Shirt oder ein Paar Socken. Das ist ein teurer Mantel. Warum hat der Besitzer nicht im Ho tel angerufen und gebeten, man sollte ihm den Mantel nachschicken?«
    »Da ist was dran.« Rick sah verstört aus. »Aber ich weiß nicht recht, worauf du rauswillst.«
    »Was, wenn Carlisle dafür gesorgt hat, dass dem Besitzer erzählt wurde, der Mantel wäre nicht hier? Was, wenn er den Besitzer hat glauben machen, er müsste ihn irgendwo anders vergessen haben?«, fragte Vinnie. Nachdem Vinnie den Mantel fotografiert hatte, verließen sie das Zimmer. Draußen war es dieses Mal Rick, der zur nächsten Tür ging. Auch sie war unverschlossen. Er stieß sie auf. »Himmeldonner-«
    Die anderen folgten ihm. Das Zimmer sah aus wie eine Müllkippe. Ein Haufen gebrauchter Handtücher auf dem Badezimmerfußboden, volle Papierkörbe, das Bett ungemacht, die Laken zerknüllt, die Überdecke zur Seite geworfen, ein voller Aschenbecher auf dem Nachttisch, ein Glas und eine leere Whiskyflasche daneben.
    »Da hatte das Zimmermädchen wohl gerade einen freien Tag«, sagte Baienger.
    Der Professor las das Etikett auf der Flasche. »Black Diamond Bourbon. Nie davon gehört. Die Firma muss schon lang dichtgemacht haben.«
    Vinnie nahm mit behandschuhten Fingern eine Zigarettenkippe aus dem Aschenbecher. »Camel. Ohne Filter. Wisst ihr noch, wie die Leute andauernd geraucht haben und wie grässlich es in Hotelzimmern gerochen hat?« »Na ja, so toll riecht es in diesem hier auch nicht«, gab Baienger zurück. »Wie lautet Ihre Theorie, Professor?« »Noch ein Zimmer mit Geschichte. Als Carlisle ab 1968 keine Gäste mehr aufgenommen hat, hätte er dafür sorgen können, dass jedes Zimmer makellos sauber und aufgeräumt war. Aber es sieht so aus, als hätte er ganz allmählich aufgehört, die Zimmer zu vermieten, und hätte jedes davon unberührt gelassen, so dass in jedem Zimmer ein Echo des Lebens zurückblieb.«
    »Oder des Todes«, sagte Cora mit einem Blick zurück in die Richtung des Zimmers, in dem sie den Koffer gefunden hatten.
    »Professor, wollen Sie damit sagen, dass Carlisle, nachdem er das Hotel geschlossen hatte, von Zimmer zu Zimmer gegangen ist, sich die Arrangements angesehen hat, die er dort erhalten hatte, und sich in die Vergangenheit versenkt hat?«, fragte Baienger.
    Conklin breitete die Hände aus. »Vielleicht war es für ihn nicht die Vergangenheit. Vielleicht haben die Unruhen und sein Alter einen Nervenzusammenbruch ausgelöst. Vielleicht hat er sich vorgestellt, das Hotel befände sich noch in seiner Blütezeit.«
    »Herrgott«, sagte Vinnie. Er machte ein Foto und verließ das Zimmer. »Na, sehen wir mal, was er noch für Überraschungen vorbereitet hat.«
    Vinnie ging im Schein seiner schwankenden Lampe die Galerie entlang bis zur nächsten Tür, drehte den Knauf und drückte im Vertrauen darauf, dass die Tür sich öffnen würde, dagegen.
     
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    Abe r sie tat es nicht, und der Widerstand verblüffte ihn.

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