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Creepers

Creepers

Titel: Creepers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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hatte, um mit der Taschenlampe in einen engen, von Spinnweben verhangenen Treppenschacht hinunterzuleuchten. Als die anderen aufgeholt hatten, öffnete er den Reißverschluss seiner Windjacke, griff hinein und holte die Pistole heraus.
    »Herrgott, eine Schusswaffe«, sagte Cora.
    Rick starrte ihn feindselig an. »Wer bist du?« »Euer Schutzengel«, sagte Baienger. »Jetzt seid still. Geht so leise ihr könnt. Lasst sie nicht wissen, wo ihr seid. Im Moment brauchen wir kein Licht außer meinem.«
    »Hey!«, brüllte die erste Stimme von unten. »Ich hab gesagt, ich will mehr über die goldenen Messer und Gabeln hören.«
    Baienger schob sich die enge Treppe hinunter. Er prüfte jede Stufe, da er befürchtete, dass die Treppe einbrechen würde. Cora kam als Nächste, dann Vinnie und Rick, die sich seitwärts die Stufen hinunterschoben, um den Professor stützen zu können. Ihre Schuhe donnerten. Ihre Jacken schabten an der Wand. Das Geräusch ihres Atems wurde in dem engen Schacht noch verstärkt. Baienger erreichte eine geschlossene Tür auf einem Treppenabsatz, vermutlich den Eingang zum fünften Stock. Ob jemand sich dahinter versteckte? Würde jemand heraustreten, wenn sie vorbei waren? Mit einem Schwindelgefühl, als sei er aus großer Höhe gestürzt, schaltete er die Taschenlampe aus und schob sie in die Halterung am Gürtel. Dann nahm er den Schutzhelm ab und hielt ihn auf Kopfhöhe von sich weg. Das Licht auf die Tür gerichtet, trat er zurück, drückte sich gegen die Mauer, schob die Waffe in den Gürtel und öffnete die Tür mit der freien Hand einen Spalt weit. Dann zog er die Pistole und verwendete den Lauf, um die Tür weiter zu öffnen. Jemand im Inneren würde nur das Licht sehen können. Er würde darauf zielen, in dem Glauben, es gehe von seinem Helm aus, obwohl es eine Armlänge von ihm entfernt war.
    Nichts geschah.
    Hinter ihm stöhnte der Professor; sein unverletztes Bein hatte kaum die Kraft, sein Gewicht zu tragen, als Rick und Vinnie ihm die Stufen hinunterhalfen. Zu laut, dachte Baienger. Er macht zu viel Lärm.
    Dann hörte er weitere Geräusche - die Schritte eines oder mehrerer Menschen, die die Treppe heraufkamen. »Pssst«, sagte er zu den anderen. Er hielt inne und lauschte. Ja, jemand kam auf sie zu, aber er sah kein Licht, was bedeutete, dass derjenige, der das Geräusch verursachte, noch weit unter ihnen war. Es bedeutete auch, dass seine eigene Stirnlampe im Augenblick noch unsichtbar war.
    Er sah eine weitere Tür. Zehn Stufen unter ihnen. Halb offen. Plötzlich ging ihm auf, dass dies die Tür zum vierten Stock sein musste, wo Vinnie durch den verfaulten Fußboden gebrochen war und wo sie die weiße Katze zum zweiten Mal gesehen hatten. Durch die halb offene Tür musste die Katze in das Stockwerk gekommen sein. Baienger schlich die zehn Stufen hinunter, öffnete die Tür ganz und wartete angespannt, bis die anderen ihm in den Gang dahinter gefolgt waren. Sobald sie eingetreten waren, schloss er die Tür und führte sie um die Ecke des Flurs auf die Galerie über der Treppe. Als er die Stirnlampe ausschaltete, umgab sie fast vollständige Dunkelheit. Nur durch das Oberlicht drei Stockwerke über ihnen drang schwaches Mondlicht zwischen schnell vorbeiziehenden Wolken hindurch.
    »Bewegt euch nicht«, flüsterte er. Er hielt sich so weit wie möglich hinter der Ecke des Flurs versteckt, als er den Korridor entlang auf die unsichtbare Tür zielte. Sekunden vergingen. Als das Warten sich in die Länge zog, wurde ihm der Mund trocken, als habe jemand ein Handtuch über seinen Gaumen, seine Zunge und die Innenseiten seiner Wangen gerieben. Die Hitze in seinem Magen schien sich auszubreiten.
    Er hörte vorsichtige Schritte, dann das Rascheln von Stoff. Er sah einen schwachen Lichtschein unterhalb der Tür. Jetzt ersetzte das Quietschen von Türangeln das Knarren von Holz. Die Tür öffnete sich. Als Lichtstrahlen den Flur entlangglitten, verschwand Baienger hinter der Ecke.
    »Glaubt ihr, die sind hier drin?«, flüsterte die erste Stimme.
    »Kann keine Spur von ihnen sehen«, sagte die zweite Stimme.
    »Ich sag's euch, die sind immer noch über uns«, sagte die dritte Stimme.
    »Worauf warten wir dann? Wird Zeit für die Party.« Die Schritte schlichen weiter aufwärts. Die Lichter wurden schwächer und verschwanden dann.
     
    29
     
    Baienger spähte um die Ecke. Sie hatten die Tür offen gelassen. Von seiner Position aus konnte er sehen, wie die Lichter sich entfernten. Sobald er das

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