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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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ansehen konnte. Er hatte eine große Klinge erwartet. Stattdessen blickte er auf ein Taschenmesser.
    »Das ist alles?«
    »Schauen Sie sich die Spitze an, spitzer geht’s nicht.«
    »Passt das zu irgendwelchen Wunden von Lucinda?«
    »Wissen wir nicht. Er hat sie mit Sabatier-Messern aus ihrer eigenen Küche gefoltert, die er anschließend in der Spülmaschine gereinigt hat, aber die Obduktion hat ergeben, dass die Wunde, an der sie gestorben ist, der Stich ins Herz, von einer feineren Klinge stammt, vielleicht von dieser.«
    »Wieso nimmt ein so bösartiger Killer zum Töten ein Taschenmesser? Das ist doch fast ein Kinderspielzeug. Was mich in meiner Überzeugung bestärkt, dass die Verbindung zwischen Täter B und Griffiths, wie immer sie auch beschaffen ist, ihre Wurzeln in der Kindheit der beiden hat.«
    MacIntyre schüttelte skeptisch den Kopf, widersprach aber nicht. Er hatte Fenwick damit betraut, nach einer möglichen Verbindung zwischen Griffiths und Täter B zu suchen, und er würde ihn nicht öffentlich unterminieren.
    Fenwick stockte, weil er wusste, dass er jetzt um einen Gefallen bitten musste.
    »Meinen Sie, Sie könnten die Gefängnisleiterin bitten, ein weiteres psychologisches Gutachten über Griffiths anfertigen zu lassen? Ich kenne da eine Psychologin, mit der ich schon mal zusammengearbeitet habe. Sie ist gut, und ich würde ihrer Einschätzung eher trauen als der von Batchelor.«
    »Ich werd sie fragen, wenn Sie wirklich glauben, dass es was bringt.«
    »Das tue ich.«
     
    Eine Stunde später teilte MacIntyre ihm mit, dass sie die Genehmigung hatten. Jetzt hatte Fenwick nur noch das Problem, wie er Claire dazu überreden sollte, ihm zu helfen. Er hatte, seit sie sich getrennt hatten, nicht mehr mit ihr gesprochen, und er wusste, dass sie ihm bei ihren Besuchen in Harlden aus dem Weg gegangen war.
    Er wählte die Nummer, hoffte, dass der Anrufbeantworter anspringen würde, aber sie meldete sich.
    »Claire, wie geht’s dir?«
    »Gut.«
    »Ähm, Claire, ich wollte dich um einen Gefallen bitten.«
    Sie hörte sich seine Bitte schweigend an.
    »Was hältst du davon?«
    »Ehe ich mich entscheide, brauche ich genauere Informationen. Wie heißt der Psychiater, der ihn derzeit betreut?«
    »Doctor Batchelor.«
    »Maurice Batchelor?«
    »Ja. Kennst du ihn?«
    »Ich bin ihm schon mal begegnet. Also, vielleicht kann ich dir helfen, aber ich denke, wir sollten uns treffen. Wie dringend ist die Sache?«
    »Sehr dringend, ich könnte heute Nachmittag nach Harlden kommen.«
    »Passt mir nicht. Was ist mit morgen?«
    »Heute ist Samstag.«
    »Ich dachte, du hättest gesagt, es sei dringend.«
    »Ja, das stimmt, aber ich muss bei den Kindern sein, wenn die Haushälterin nicht da ist.«
    »Ich könnte zu dir nach Hause kommen.«
    Die Vorstellung war Fenwick unangenehm, aber er bat sie um einen großen Gefallen und brauchte ihre Kooperation.
    »In Ordnung. Dann morgen Nachmittag?«
    Sie verabschiedeten sich, und Fenwick sah dem nächsten Tag sorgenvoll entgegen. Er wollte ihre Beziehung nicht wieder aufleben lassen, und er hoffte, dass sie seine Bitte um Hilfe nicht als Annäherungsversuch auffasste.
     
    Die Kinder spielten in dem Zelt im Garten, als Claire eintraf. Er bot ihr ein Glas Pimm’s an. Bei der Zubereitung dieses Drinks gab er sich immer größte Mühe, und er erntete gebührende Anerkennung bei ihr.
    »Köstlich. Genau das Richtige an so einem Tag.«
    Sie lächelte ihn an, die Augen hinter der Sonnenbrille vor dem gleißenden Licht auf der Terrasse geschützt. Er hatte es vorgezogen, unter dem Sonnenschirm Platz zu nehmen, doch Claire hielt die nackten Arme in die Sonne. Sie trug eine ärmellose weiße Bluse und eine wadenlange Khakihose, die schlanke Knöchel sehen ließ. Er registrierte, dass sie wunderbar gebräunt war.
    »Es war nett von dir herzukommen. Und ich danke dir, dass du mir deine Zeit opferst.«
    »Andrew, hör auf, so hölzern daherzureden. Wir wissen beide, dass du in Wirklichkeit auch nur ein Mensch bist. Entspann dich, ich bin hier, um dir zu helfen, nicht, um dich zu verführen.«
    Ihr Lachen war locker und unbeschwert, aber er lächelte unbehaglich. Sie mochte ja entspannt sein, doch bei ihm hatte das Wiedersehen allerlei widersprüchliche Gefühle ausgelöst, die ebenso unerwartet wie unerwünscht waren. Sie sah großartig aus – goldbraun, fit und, er musste es sich eingestehen, begehrenswert, aber er redete sich ein, dass er nichts bedauerte.
    »Verrätst du sie

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