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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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in seinem Zimmer irgendwas gefunden, was uns weiterhelfen könnte?«
    »Ich lass es holen.«
    Es war eine mickrige Sammlung, schon in beschrifteten Beweismittelbeuteln. Eine billige Reisetasche aus Lederimitat, darin ein Schminktäschchen mit Lippenstift, ein Nachthemd und ein leeres Portemonnaie, ohne auch nur einen einzigen Penny darin, um den Teufel auf Abstand zu halten, wie Fenwicks Mutter gesagt hätte. Der Inhalt des Papierkorbs bestand aus einem benutzten Taschentuch, Verpackungsresten einer Rolle Pfefferminzbonbons, einer leeren Papiertüte und einem Kassenbon mit Datum vom Vortag und aufgedruckter Uhrzeit: neun Uhr drei.
    »Was haben sie gekauft?«
    »Verzeihung?« Oldham blickte ihn verwirrt an.
    »Der Kassenbon. Wofür war der? Der ist von einem Laden hier im Ort, der Name steht drauf.«
    »Die Pfefferminzbonbons, vielleicht eine Zeitung, die Smith mitgenommen hat, wer weiß.«
    »Hier stehen drei Artikel, und in dem Zimmer wurde nichts gefunden, was in Frage käme. Sie ist losgegangen, hat irgendwas gekauft und wurde dann ermordet. Was sollte sie für Smith einkaufen? Das müssen wir wissen, und zwar sofort.«
    Angesichts der barschen Anweisungen von Fenwick lachte John Oldham etwas unsicher und schaute zu MacIntyre hinüber, der die Achseln zuckte, dann aber nickte. Nachdem Oldham hinaus zu seinen Leuten gegangen war, sagte MacIntyre leise: »Übertreiben Sie’s nicht, Andrew. Die Kollegen hier geben sich alle Mühe.«
    »Wir müssen ihn finden. Ich rufe jetzt noch mal die Nummer an, die Nightingale mir heute auf die Mailbox gesprochen hat.« Sein Mund war trocken, während er wählte, dann schüttelte er enttäuscht den Kopf, ehe er ins Telefon sprach: »Hallo Nightingale, ähm, Louise. Ich bin’s schon wieder, Andrew Fenwick. Bitte rufen Sie mich zurück, dringend, zu jeder Tages- und Nachtzeit. Ich bin in Devon. Wir haben jetzt zwanzig vor zwölf. Wenn Sie irgendwo in der Nähe sind und diese Nachricht abhören, steigen Sie in Ihr Auto, verriegeln Sie die Türen und fahren Sie sofort zum nächsten Polizeirevier. Lassen Sie sich auf keinen Fall aufhalten, von niemandem.«
    Oldham kehrte zurück und setzte sich Fenwick gegenüber.
    »Der Laden hat rund um die Uhr geöffnet. Ich hab jemanden hingeschickt, der herausfinden soll, was Wendy Smith gekauft hat.«
    »Irgendwas übersehe ich.« Fenwick schüttelte den Kopf. »Ich bin sicher, ich könnte noch mehr tun.« Er tigerte durch den Raum, umkreiste den Frühstückstisch. »Nightingales Bruder.«
    »Aber mit dem haben Sie doch schon gleich am Anfang gesprochen«, wandte MacIntyre ein. »Er hatte auch keine Ahnung, wo sie sein könnte.«
    »Ja, aber jetzt haben wir ein mögliches Zielgebiet.«
    Er musste seine ganze Autorität einsetzen, um die Privatnummer des Arztes herauszubekommen. Während Fenwick noch auf die Verbindung wartete, kam der Uniformierte, den Oldham zu dem Laden geschickt hatte, zurück und erstattete seinem Vorgesetzten Bericht.
    »Der Ladenbesitzer erinnert sich gut an die Frau. Er sagt, dass sie ziemlich aufgelöst war. Sie hat eine Landkarte gekauft. Hat ziemlich lange gebraucht, um die richtige zu finden, und er musste ihr helfen. Sie wollte eine Karte von Clovelly und Umgebung, und zwar eine möglichst detaillierte. Ich hab genau die gleiche mitgebracht.«
    Sie waren dabei, die Karte auf dem Tisch auszubreiten, als Fenwick endlich Simon Nightingale erreichte. Er erklärte, wo er war, und fragte ihn, ob es einen Grund geben könnte, warum seine Schwester sich vielleicht hier in der Gegend aufhielt. Die Farbe wich aus seinem Gesicht, als er die Antwort hörte. Oldham und MacIntyre spürten seine Anspannung und drehten sich zu ihm um. Schweigend warteten sie, bis er das Gespräch beendet hatte.
    »Ihre Tante hatte hier irgendwo eine Farm.« Fenwicks Gesicht war eine wächserne Maske. »Er hat am Anfang nicht daran gedacht, weil das Haus mehr oder weniger eine baufällige Ruine ist. Er war nur ganz selten dort, und seine Angaben sind sehr vage, aber er hat gesagt, es sei irgendwo in der Nähe von Clovelly.«
    Oldham starrte ihn entgeistert an.
    »Wie ist Smith darauf gekommen?« Fenwick tat seine eigene Frage mit einem heftigen Kopfschütteln ab. »Das spielt jetzt keine Rolle mehr. Wir müssen ihn finden, bevor er sie findet.«
    Oldham blickte skeptisch.
    »Wir sind hier dünn besetzt. Ich werde sofort alle verfügbaren Leute mobilisieren, aber wenn sie irgendwo draußen auf dem Land ist und die Farm eine private Zufahrt hat, wird

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