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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Corley
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das die sprichwörtliche Suche nach der Nadel im Heuhaufen.«
    MacIntyre hatte dagegen ein entschlossenes Grinsen aufgesetzt.
    »John, Sie bringen Ihre Leute auf Trab, und den Rest überlassen Sie mir. Wir kriegen das Schwein!« Er summte die Titelmelodie von Mission Impossible, als er zum Telefon griff.
     
    Viertel nach zwölf, und es standen mehr Autos auf dem großen Parkplatz oben auf der Klippe, als Fenwick erwartet hatte, doch dann erklärte ihm ein Bobby, dass Touristen nicht mit dem Wagen in den Ort fahren durften, der sich an den steilen Hang schmiegte. Der blaue Peugeot stand schräg geparkt unter einer Reihe Ebereschen, deren Äste voller Beeren hingen. Der Wagen war leer, selbst der Aschenbecher schien blank geputzt.
    Fenwick ließ unwillkürlich den Blick schweifen, suchte nach Nightingales Auto, doch es war nirgends zu sehen.
    »Das bedeutet, dass sie nicht im Ort wohnt«, sagte er zu MacIntyre.
    »Aber Smith vielleicht. Wir sollten hier warten, bis wir Verstärkung bekommen. Wenn wir ihn mit einer halbherzigen Suche von Haus zu Haus aufscheuchen, verschwindet er vielleicht in der Nacht, ohne dass wir es merken.«
    Fenwick schüttelte den Kopf.
    »Wichtiger ist, dass wir diese Mill Farm finden, aber wir brauchen genauere Angaben. Die von ihrem Bruder sind kaum zu gebrauchen. Wer könnte wissen, wo die Farm liegt? Wo erfährt man den meisten Klatsch und Tratsch?«
    »Im Postamt, Pub, Tante-Emma-Laden … da könnte man anfangen.«
    »Das könnten wir doch schon machen, während wir auf Verstärkung warten.«
    »Sie können nicht rumlaufen und das ganze Ort aufwecken. Oberste Priorität für uns ist, ihn zu schnappen, nicht, Nightingale zu finden. Falls er hier ist, schrecken Sie ihn auf.«
    Fenwick bezwang den Impuls, dem Mann eine zu verpassen.
    »Wissen Sie was, ich schlag Ihnen einen Kompromiss vor. Sie lassen mich runter ins Ort gehen. Ich verspreche, ich werde nur dort anklopfen, wo ich noch Licht sehe, und ganz leise sein.«
    »Wenn Sie ihn verscheuchen …« MacIntyre musste die Drohung gar nicht erst aussprechen.
    »Tu ich schon nicht. Ich will ihn doch auch kriegen, genau wie Sie.«
    Über eine kopfsteingepflasterte Straße, die so steil war, dass an manchen Stellen Stufen angelegt worden waren, folgte er den Schildern zum Hafen. Auf beiden Seiten hoben sich hübsche, dunkle Cottages vor dem Nachthimmel ab, ihre Kletterrosen und Hecken schwarz im Mondlicht. Bald wurden die Wohnhäuser von Geschäften und Cafés abgelöst, doch auch hier war alles dunkel. Er wollte schon aufgeben, als er einen kreisrunden gelben Lichtschein auf dem Pflaster sah. Ein Pub. Anscheinend war der Wirt noch drin und räumte die letzten Gläser weg. In Gedanken an das Versprechen, das er MacIntyre gegeben hatte, widerstand Fenwick der Versuchung, gegen die Tür zu hämmern und lautstark Einlass zu verlangen. Stattdessen kramte er ein paar Münzen aus der Hosentasche und warf sie gegen die Scheibe des erleuchteten Fensters. Nach mehreren Versuchen steckte ein Mann den Kopf heraus und fragte nicht gerade leise: »Was’n los?«
    »Polizei. Es handelt sich um einen Notfall. Machen Sie auf.«
    »Woher soll ich wissen, dass Sie wirklich von der Polizei sind?«
    Fenwick reckte sich und hielt seinen Dienstausweis hoch. Mit einem Knurren knallte der Mann das Fenster zu. Etliche Minuten später war zu hören, wie die Tür entriegelt wurde. Sie ging auf, und Fenwick war einen Moment lang geblendet, als das Licht auf die Straße fiel. Er konnte nur die Umrisse des Mannes erkennen. Er zeigte ihm erneut seinen Ausweis und stellte sich offiziell vor.
    »Ich suche nach zwei Personen, nicht unbedingt zusammen. Ein Mann, David Smith. Ende zwanzig, gut ein Meter achtzig, schlank, könnte verletzt sein, mit Pflaster oder Verbänden im Gesichtsbereich …«
    Er hielt inne, damit der Mann etwas sagen konnte, und wurde mit einem Achselzucken belohnt. Als er näher trat, konnte er seine Augen sehen. Generationen von Schmugglergenen hatten den misstrauischen Ausdruck geprägt, den er darin las. Der Mann warf einen kurzen Blick auf das Phantombild und schüttelte den Kopf.
    »Im Sommer hab ich hier jeden Tag den Laden gerammelt voll. Kann Ihnen nicht helfen.« Er machte Anstalten, die Tür zu schließen. Mit einer blitzschnellen Bewegung überrumpelte Fenwick den Wirt und stellte den Fuß zwischen die Tür.
    »Und eine Frau, vielleicht haben Sie die ja gesehen.« Fenwick hielt ihm Nightingales Foto unter die Nase.
    »So kann ich nichts

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