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Crescendo

Crescendo

Titel: Crescendo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: corley
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Seite, hielt sie aber weiter fest. Erneut stieß sie die Hüften wie in einer absurden Parodie des Liebe-saktes nach oben, und er presste sich gegen sie. Sie spürte etwas Hartes gegen ihre Hüfte drücken und hielt es für seine Erektion. Dann verlagerte er das Gewicht, und durch die Bewegung merkte sie, dass sie sich getäuscht hatte. Der harte Gegenstand rutschte nach unten über ihre Hüften, weg von seinem Schritt. Sie begriff, dass er in seiner Tasche stecken musste.
    Noch immer hielt er ihren Arm fest, und sie hatte keine Kraft mehr, ihn zu bewegen. Mit ihrem letzten bisschen klaren Verstand tat sie so, als würde sie ohnmächtig. Sie ließ den Kopf zur Seite sinken, hielt die Augen geschlossen. Die Dunkelheit, ihre zusammengepresste Lunge und das brennende Feuer in der Kehle machten ihr klar, wie nah die Verstellung an die Wahrheit heranreichte. Wenn er nicht bald aufhörte, wäre alles vorbei.
    Einen langen Augenblick hielt er sie weiter fest. Ihre Zunge füllte ihren Mund aus, und sie hatte das Gefühl zu fallen.
    Dann lehnte er sich zurück, und sie konnte wieder atmen. Sie spürte, dass er sie beobachtete und bereit war, sofort wieder zuzudrücken, deshalb atmete sie langsam ein, obwohl ihr Körper nach mehr Luft schrie, und hielt die Augen geschlossen. Er ohrfeigte sie fest, und ihr Kopf schlug seitlich aufs Pflaster, aber sie schrie nicht auf. Anscheinend glaubte er 603

    jetzt, dass sie wirklich bewusstlos war, denn sie merkte, wie er sich aufrichtete. Sie stellte sich seinen Körper vor, die Hosentasche mit dem harten Gegenstand darin. Was auch immer es war, es war ihre einzige Chance, sich einen Vorteil zu verschaffen.
    Als er gerade auf die Beine kam, holte sie tief Luft und schnellte hoch. Ihr Kopf prallte so fest auf sein Kinn auf, dass er zur Seite taumelte. Ihre Hand glitt in seine Tasche und schloss sich um das glatte Plastik, das sie darin ertastete. Es fühlte sich an wie ein Feuerzeug. Damit konnte sie ihm Brandwunden zufügen.
    Er warf sein Gewicht wieder auf sie, und jetzt waren ihre beiden Arme unter seinem Körper eingeklemmt. Sie wand sich, bis es ihr gelang, ein Bein freizubekommen, und sie versuchte verzweifelt, ihm ihr Knie in die Seite zu stoßen. Aber seine Hände lagen jetzt um ihren Hals und drückten zu. Auf den Steinen neben sich sah sie verschwommen sein Messer, bereit zum Einsatz. Sie versuchte, sich an ihre Selbstverteidigungskurse zu erinnern. Augen und Weichteile, das sind die empfindlichen Punkte. Mit ihren eingeklemmten Armen konnte sie sein Gesicht nicht erreichen, aber ihre Hände mussten ganz nah an seinem Schritt sein.
    Er hatte sich etwas höher geschoben, um sie besser würgen zu können. Sie stieß eine Hand nach unten, fand seine Hoden und quetschte sie. Smith schrie vor Schmerz auf, und sein Griff lockerte sich. Sie konnte ihre Arme hochreißen und nach außen drücken, sich aus seiner Umklammerung befreien. Dann rammte sie ihm sicherheitshalber noch einmal das Knie in den Schritt und rollte sich weg, war jetzt auf allen vieren und rang nach Luft.
    Er war schneller auf den Beinen, als sie gedacht hatte, und er griff sofort nach seinem Messer.

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    »Ganz wie du willst, du verdammtes Miststück. Dann stirbst du eben hier und jetzt.«
    Er wollte ihr in die Rippen treten, aber sie schwankte zur Seite, hielt die Augen auf ihn und das Messer in seiner Hand gerichtet. Es war ein Fahrtenmesser mit einer etwa fünfzehn Zentimeter langen Klinge. Nightingale wusste, was für Verletzungen ein solches Messer anrichten konnte, und sie weigerte sich, die Möglichkeit zu akzeptieren, dass er das mit ihr machen würde.
    »Versuchs doch, du krankes Schwein.« Sie hob schwan-kend den Oberkörper und setzte einen Fuß auf, um sich hochzuhieven, aber sofort drehte sich ihr alles, deshalb stützte sie sich wieder mit den Händen ab, wie ein verletzter Stier, angeschlagen, aber noch nicht besiegt.
    Er lächelte jetzt, umkreiste sie und schwang sein Messer.
    »Mach mir nichts vor. Du bist doch halb wahnsinnig vor Schiss.«
    Sie stieß ein Lachen aus, das zwar nicht echt klang, ihr aber gut tat. Dieser Mann wollte sehen, wie sie verängstigt um ihr Leben bettelte, ehe er sie tötete. Aber da hatte er sich verrechnet. Jetzt, wo das Schlimmste passierte, war sie von einem neuen Mut erfüllt, der aus ihrem Wunsch zu leben entsprang.
    »Du lächerliche Figur.« Sie wollte ihn provozieren, damit er näher kam und sie ihm mit der Feuerzeugflamme das Gesicht verbrennen konnte, aber er

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