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Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben

Titel: Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Beinhart
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Familiengeschichte hatte, also fügte ich aus diesen Bereichen etwas ein.
    Alle weiblichen Figuren, die Mutter eingeschlossen, waren Personen, die ich kannte, wie viele der Nebenfiguren.
    Da haben Sie es: Bruchstücke und Fetzen aus der Wirklichkeit, aus Büchern, Filmen, von Freunden, aus Recherchen, aus dem Leben des Schriftstellers, seinen Ängsten, seinen Wünschen. Ausschneiden und einfügen!
    Es gibt ein Kinderspielzeug, das aus drei übereinander gestapelten Klötzchen besteht. Auf vier Seiten eines Würfels befindet sich ein Bild von einem Tier – Tiger, Bär, Elefant, Krokodil. Oben Kopf, Mitte Bauch, unten Beine. Durch die Klötzchen führt ein Stab, so dass man die Würfel drehen und so dem Elefanten einen Krokodilbauch und Bärenfüße verleihen kann. Alternativ kann man den Tiger mit einem Elefantenbauch und Krokodilsbeinen versehen. So kreieren Sie Ihre eigenen Geschöpfe.

10
    CHARAKTER
    Z um Thema Charakter wurden schon immer verwirrende und interpretationsbedürftige Aussagen und nichtssagende Phrasen formuliert – mehr als zu jedem anderen Aspekt der Romanentwicklung. Ein paar Beispiele:
    »Das wichtigste Element im Kriminalroman ist der Charakter.«
    »Leser wollen Charaktere, für die sie Partei ergreifen können. Entwickeln Sie Figuren, mit denen die Leute mitfühlen können.«
    »Die Charaktere sind der Hauptgrund dafür, dass Bücher gelesen werden.«
    »Sie müssen gute, starke Charaktere entwickeln.«
    »Ein guter Roman wird vom Charakter vorangetrieben.«
    »Ob ein Leser wissen will, was als nächstes geschieht, hängt vom Talent des Autoren bei der Charakterentwicklung ab.«
    »Die größte Kunst des Schreibens liegt in der Fähigkeit, Charaktere zu entwickeln, die echte Menschen sind.«
    All diese Aussagen stimmen nicht. Oder zum großen Teil nicht. Oder manchmal nicht. Schlimmer aber: Sie enthalten keinen einzigen Hinweis darauf, wie man erreicht, was sie predigen. Und die Essays, aus denen die Zitate entnommen wurden, meist ebenso wenig.
    Absicht dieses Buches ist es, den Prozess zu entmystifizieren und Ihnen ein paar Werkzeuge an die Hand zu geben.
    Ich möchte das Kapitel folgendermaßen strukturieren:
    1. Wie man Charaktere erschafft
    2. Figuren, die funktionieren
    3. Symbiose von Charakter und Plot
    4. Charakter als erzählerische Dynamik
    5. Zeichen und Symbole
    6. Stil
    7. Zuerst die Figur
    8. Das Geheimnis faszinierender Charaktere
    Wie man Charaktere erschafft
    1. Gestalt
    Die einfachste Methode besteht darin, sich eine Person als Ganzes vorzustellen und sie zu entwickeln. Üblicherweise sucht man sich einen Menschen, den man kennt. Bekannte sind sozusagen vorgefertigt, man leiht sie sich aus komplett mit Aussehen, Alter, Geschichte, Verhaltensmustern und ein paar pikanten Anekdoten.
    Sherlock Holmes, oder zumindest sein markantestes Talent – nämlich die Fähigkeit, einen Menschen aufgrund des Schlammes an seinen Schuhen, der Schwiele am Mittelfinger oder dem Flicken auf seiner Hose zu analysieren –, wurde Conan Doyles Professor auf der Universität von Edinburgh nachempfunden. Natürlich war der Professor kein Detektiv. Conan Doyle lieh sich den Charakter und setzte ihn in einer anderen Umgebung ein. Stellen Sie sich einmal Ihren Professor vor, wie er auf der Jagd nach einem riesigen Hund durchs Moor läuft.
    Oft reicht eine einzige Person zur Entwicklung eines Charakters nicht aus. Setzen Sie ruhig den Kopf der einen auf den Körper der anderen. Die Figur des George Smiley entstand aus zwei Oxford-Dozenten. Der eine sei, wie ich hörte, ein Typ wie Smiley gewesen, der andere war ein echter Spion.
    Die Figuren, die Sie in Ihren Geschichten verarbeiten, müssen nicht aus dem wirklichen Leben stammen. Sie können aus Träumen, Büchern, Filmen oder einem Wunschdenken entliehen werden. Ich habe von einer Autorin gelesen, die Zeitschriften nach interessanten Gesichtern durchblättert, die in ihre Geschichte passen könnten, die Fotos ausschneidet und sie an die Wand über ihrem Computerbildschirm heftet, um mit dieser Vorlage Charaktere zu erfinden.
    2. Die Liste
    Warnung: Die folgenden Tabellen und Listen wirken auf manche einschüchternd. Vielleicht sogar erdrückend. Aber sie sind als Instrumente gedacht. Solche Hilfsmittel sind dazu da, vom Handwerker verwendet zu werden – nicht umgekehrt. Ein Hammer, und sei er noch so groß, kann nichts ausrichten, wenn er nicht von einer Person geführt wird. Instrumente und Werkzeuge können dem Benutzer nicht diktieren, wann sie

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