Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben
Krimiautoren von weit größerer Bedeutung als für andere Schriftsteller, da die meisten Medien ihren Schwerpunkt in der gleichen Thematik haben: Verbrecher, Serientäter, Räuber, Gangster, Polizisten, korrupte Polizisten, Supercops, Rettungsmannschaften, Privatdetektive, Geheimdienstler und Spione sind in Zeitungen und Nachrichten ständig präsent.
Die ergiebigste Quelle für Charaktere und Eigenschaften sind unsere Mitmenschen, was es selbst für Anfänger im Schriftstellerberuf sehr einfach macht – denn schließlichlebt man mit ihnen. Als ich mein erstes Buch schrieb, konnte ich auf all die Leute zurückgreifen, die sich im Laufe meines Lebens in meinem Bewusstsein versammelt hatten und es nicht abwarten konnten, regelrecht in die Seiten hineinzuspringen. Es ist eine Art geistige Warteliste, die man mit jedem weiteren Buch abarbeiten kann. Später wird es natürlich schwerer. Man muss Personen recyceln, das Alter oder die Haarfarbe verändern oder aber neue Bekanntschaften schließen – immer eine Anstrengung –, aus denen man neue Figuren entwickeln kann.
Und so funktioniert es: Suchen Sie sich jemanden, den Sie kennen, und verändern Sie seine oder ihre Lebensumstände radikal. Nehmen Sie sich zum Beispiel Ihre Mutter und machen Sie sie zu einem Auftragskiller. Okay, Sie behaupten, Ihre Mutter könnte ihr Geld niemals damit verdienen, jemanden umzubringen, weil sie zu liebevoll, besorgt und generell zu mütterlich sei? Na, dann verformen Sie ihren Charakter doch – ohne ihre Person zu verändern –, bis ein Außenstehender glauben kann, dass Ihre Mutter für Geld Leute niedermetzelt. Für Geld und vielleicht sogar aus Spaß. Da – nun haben Sie einen interessanten Charakter!
Als nächstes denken Sie an das Ekelpaket, das Sie in der Schule immer gepiesackt hat. Machen Sie aus ihm den Boss eines verbrecherischen Syndikats. Ach, Sie sagen, dass der Mistkerl zu blöd war, um Toilettendienst zu schieben? Jetzt haben Sie zwei Möglichkeiten: Entweder Sie machen das Ekel zu einer fähigeren Person oder Sie spielen die Trottelrolle aus.
Jetzt brauchen Sie noch ein paar gute Menschen. Fangen wir mit der Abteilung Liebe an. Erinnern Sie sich an jemanden aus Ihrer Vergangenheit, zu dem Sie eine Beziehung hatten, die Sie damals in diesen wunderbaren, rosig glühenden Hormonrausch versetzt hat?
Als nächstes der Protagonist. Das sind Sie. So wie Sie wären, wenn Sie skrupelloser, ordentlicher, talentierter, von Herkunft dunkelhäutig wären und Ihnen Ihre Kleider besser stehen würden. Oder wie Sie wären, wenn Sie ein Intellektueller wären, lispeln würden, wüssten, dass Ihre Eltern Sie in Bezug auf Ihre Vorfahren angelogen hätten, wenn Sie fließend drei Sprachen sprechen könnten oder der Ansicht wären, Meinungsverschiedenheiten sollten grundsätzlich im Boxring ausgetragen werden.
Sie haben Unmengen an Freunden, Feinden, Bekanntschaften, Kollegen, Liebhabern, Ex-Lovern oder Angeheirateten, die in einem Ihrer Plots eine Rolle spielen könnten. Leicht getarnt oder fast bis zur Unkenntlichkeit maskiert, in Hauptparts, Nebenrollen oder bei Gastauftritten.
Achten Sie jedoch auf die Privatsphäre. Vor der Veröffentlichung wird Ihr Verleger Ihnen Fragen stellen. Falls Sie eine Figur auf einer realen Person aufgebaut haben, die man identifizieren kann, sie so beschrieben haben, dass es ihr schaden könnte, sollten Sie mit einem Anwalt reden, damit Sie die notwendige Änderungen noch rechtzeitig vornehmen können.
Schreiben ist eine einsame, ichbezogene, sogar selbstbefriedigende Angelegenheit. Der Autor (zumindest der Autor dieses Buchs) braucht den Kontakt mit der Außenwelt. Um mir den zu beschaffen, übernehme ich eine ganze Reihe von Aufgaben. Ich gebe zum Beispiel Ski-Stunden. Ich habe für meine Lokalzeitung, The Woodstock Times , geschrieben und werde es vielleicht wieder tun. Ich möchte mehr Sachliteratur schreiben, nur damit ich öfter mit anderen Menschen in Berührung komme – Menschen, die nicht meine Frau und meine Kinder sind, keine Künstler, keine Agenten oder Verleger. Wer sich einsam und allein nur seiner Kunst widmet, muss zwangsläufig irgendwann vertrocknen und zu einer Art leeren Hülle zusammenschrumpfen.
Dann sind da noch die anderen Bücher, die Sie als Quelle nutzen können; die Bücher, die Sie lieben. Sie werden – falls Sie je zu einer bedeutenden, literarischen Figur werden sollten – als »Einflüsse«, die Sie geprägt haben, bezeichnet. Aber da wir ja Krimiautoren
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