Crime - Kriminalromane und Thriller schreiben
Rolle im Buch ist die eines Reisebusses. Wir steigen ein und schauen durch seine Augen aus dem Fenster, während er mit uns durch die Welt des Verbrechens fährt, auf dem Weg Geheimnisse enthüllt und Fassaden herunterreißt und uns zeigt, wie sich das Leben unter verheirateten Giftmischerinnen, verzweifelten Zuhältern und bulimischen Prinzessinnen abspielt.
Eng verwandt mit der Wahl zwischen einem neutralen oder einem mitfühlenden Helden ist die Entscheidung, ob der »Fall« eine persönliche oder professionelle Sache ist. Ist die Suche nach Wahrheit gleichzeitig eine persönliche Suche für den Helden?
In einer ganzen Reihe von Krimis übernimmt der Held einen Fall für einen Freund, eine alte Tante, einen Vetter, Kumpel, eine Ex-Geliebte oder seine gegenwärtige Liebe. Und es gibt nicht wenige Ratgeber, die der Meinung sind, dass es genau so sein sollte – dass die persönliche Note den Einsatz erhöht. Meiner Meinung nach hat keine der beiden Möglichkeiten einen klaren Vorteil gegenüber der anderen. Travis McGee hat damit angefangen, aus Geldnot, nicht aus Gefühlsduselei Aufträge anzunehmen. Im Lauf der Jahre und Romane ist diese Härte verschwunden und hat einer emotionaleren Variante Platz gemacht. Auch wenn seine Fans oder der Autor dies anscheinend vorziehen – mir hat der alte McGee besser gefallen. Und als ich schließlich zu schreiben begann, brachte mich ausgerechnet dieser Punkt dazu, in meinen Romanen das Geld in den Mittelpunkt zu stellen, egal, was um den Helden herum sonst noch passiert.
Wenn der Auftrag einmal angenommen ist, stellt sich die Frage, ob dem Helden etwas an dem Ausgang des Falles liegt. Die Ermittler aus dem Goldenen Zeitalter des Detektivromans waren nur an der Wahrheit interessiert (oder präziser: an der Lösung des Rätsels.) Gideon von Scotland Yard hat stets dafür gesorgt, dass die Unschuldigen beschützt und die Schuldigen bestraft wurden. Aber das entspricht lediglich dem Genre. Spione sind selten an mehr als dem eigenen Überleben und dem großen Spiel interessiert. Harpur und Iles aus der zeitgenössischen Polizeiroman-Reihe von Bill James ( Protection, Halo Parade, The Lolita Man, Take ) sind ähnlich angelegt – sie machen ihren Job, sind aber weit mehr an ihrem eigenen politischen und sexuellen Überleben interessiert (die Polizisten in Bill-James-Büchern sind stets zu Seitensprüngen aufgelegt). Maigret hatte Mitleid mit dem Opfer, aber manchmal auch mit dem Killer oder den Überlebenden. Trotzdem blieb er gefühlsmäßig distanziert. Dieses Verhalten finden wir auch bei modernen Helden, obwohl die Story meist davon ablenkt, weil sie in große Gefahr geraten, so dass sie gleichzeitig um ihr Überleben kämpfen und sich um die Lösung des Falles kümmern müssen.
Wenn der Roman zu einer Odyssee für den Helden werden soll, muss es eine Verbindung zwischen den Ereignissen in der Geschichte und dem Leben des Helden geben. Dies können Erinnerungen sein – der Fall wirft persönliche Fragen auf oder weckt Emotionen –, aber auch Dinge, die dem Helden zustoßen: Er wird angeschossen, verraten, verliert seinen Job etc. Im Verlauf der Geschichte sollte es Situationen geben, die seine Moral oder seine Ideale auf die Probe stellen. In meinen eigenen Büchern wird der Held stets durch seine Ermittlungen an seine Grenzen gebracht oder muss eine Lebenskrise meistern, die sich erst durch den »Fall« entwickelt hat.
Wie oder was sollte der Held also sein?
Meine Antwort als Ratgeber für Autoren, die sich dem Krimigenre zuwenden, müsste lauten, dass Verleger sich eine »neue Heldin« in »neuer und ungewöhnlicher Umgebung« wünschen, die »sich ihren Fällen mit vollkommener Hingabe« widmet. Oder einen Helden, »der nichts mit Verbrechen und ihrer Aufklärung zu tun haben will, aber keine Wahl mehr hat, nachdem seine geliebte Tante Mildred Opfer eines Verbrechens« wird, so dass er sich in Gefahren begeben muss, die »größer sind, als er sich jemals hätte vorstellen können«.
Dies ist eine Antwort, die ich lieber geben möchte, weil ich an sie glaube: Das Krimigenre ist ein großes Hotel mit jeder Menge freier Zimmer, die so gut wie jeder buchen kann. Schreiben Sie Ihr Werk so, wie Sie es selbst gerne lesen würden.
Neben den Absatz, Helden und Heldinnen sind im herkömmlichen Sinn weder gut noch schlecht. Sie sind gut oder schlecht im Sinne der Moral, die Sie als Autor für das von Ihnen erschaffene Universum entwickelt haben , schrieb meine von mir sehr
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