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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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bezweifelte ernsthaft, dass sich jemand lange davon täuschen ließ.
    »Das ist nicht lustig.«
    »Hab ich nie behauptet«, versicherte ich ihm, »wo denn dann?« Ich nahm einen großen Schluck Bier.
    »Im Angel«, sagte er, »in einer Stunde, aber wundere dich nicht, wenn ich nicht auftauche.«
    »Wäre aber besser, wenn du dich blicken lässt«, warnte ich ihn und nahm einen weiteren tiefen Schluck.
    Er wandte sich mir zu und wirkte völlig irre. »Du kapierst es nicht, du hast keine Ahnung, was los ist. Die sind überall, im Revier, stellen Fragen, Fragen über mich.«
    »Wer?«
    »Die Police Complaints Commission, das sind die von der Inneren Abteilung, die haben den ganzen Vormittag mit meinem Chef konferiert.«
    »Vielleicht interessieren sie sich ja für ihn?«
    »Bestimmt nicht, nicht für den. Der ist ein verdammter Außerirdischer.«
    Ich kippte mein restliches Bier in einem Zug hinunter. »Wie schon gesagt, mir scheint er reif für einen Herzinfarkt«, behauptete ich, »und du genauso, also reiß dich zusammen.« Ich stellte mein leeres Glas auf dem Tresen ab und ließ Sharp stehen.

    Bis ich aus der Stadt draußen war, geparkt hatte und mir auf dem Weg zum Denkmal den Wind um die Ohren hatte pfeifen lassen, war ich stocksauer. Keine Spur von Sharp, also stand ich da, die Hände tief in den Taschen vergraben, und zitterte unter dem Angel of the North, fragte mich, was so wichtig sein konnte, dass mich Sharp sofort sprechen musste, aber dann doch wieder nicht dringend genug, als dass er es mir einfach bei Rosie’s mitgeteilt hätte.
    Die Einheimischen in Newcastle vertraten größtenteils zwiespältige Ansichten, was den Angel betraf. Als er aufgestellt wurde, hielt ich ihn für ein teures und sinnloses Ungetüm, ein Paradebeispiel für die schlimmsten Auswüchse moderner Kunst, zweihundert Tonnen Metall, halb Mensch, halb Flugzeug, weder das eine noch das andere und völlig bedeutungslos. Jetzt allerdings musste ich mir zähneknirschend eingestehen, dass mir das rostende Ding ans Herz gewachsen war. Wie gewöhnlich ragte er hoch auf, gerade und mit breiter Brust, als wäre er besonders stolz auf sich. Ich setzte mich zwischen die angeschrägten Metallstreben zu seinen Füßen und wartete, blickte bei wolkenlosem blauem Himmel hinaus auf die uns umgebenden Felder. Es hätte Sommer sein können, wäre es nicht mal wieder so schweinekalt gewesen.
    Eine Gestalt in einem dunklen Regenmantel tauchte aus dem Waldstück zu meiner Rechten auf und kam rasch auf mich zu. Sonst war niemand in der Nähe, und mein erster Gedanke war, dass mich Sharp in eine Falle gelockt hatte. Ich wollte gerade das Weite suchen, als ich merkte, dass er es selbst war. Bis er bei mir angekommen war, war er völlig außer Atem. »Zu viele Kippen«, keuchte er.
    »War das wirklich nötig?«
    »Vielleicht nicht. Aber ich hab ein besseres Gefühl dabei. Von hier aus kann ich sehen, wenn jemand kommt.«
    Ich schaute mich um. Auf dem Feld hinter dem Denkmal standen ein paar Gestalten. »Ich sehe vier Kinder mit einem Drachen«, sagte ich, »ich hab im Moment keine Zeit zu verlieren, Sharp, worum geht’s?«
    »Etwas, das nicht warten kann.«
    »Ich höre.«
    »Es geht um Jerry Lemon.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Er ist tot.«
    »Tot? Jerry Lemon ist tot?«
    »Ja.«
    »O Gott«, sagte ich und versuchte, die Nachricht zu verarbeiten. Vor noch nicht ganz achtundvierzig Stunden hatte Jerry mit uns im Zug gesessen, und jetzt war er tot? »Was, zum Teufel, ist passiert? Ich nehme an, Selbstmord war’s nicht.«
    »Nein«, sagte er, »ein Kopfschuss.« Er atmete immer noch schwer. Ich frage mich, wie er jemals Verbrecher dingfest machen wollte. »Gestern Nacht haben wir einen Anruf von einem zu Tode erschrockenen anonymen Perversen bekommen, der draußen an einem Lkw-Parkplatz seinen Hund Gassi geführt hat, wenn du verstehst, was ich meine?«
    »Hä?«
    »Er ist mit dem Hund Gassi gegangen«, sagte er, als wäre ich ein Idiot, »nur, dass er keinen Hund hat, haben die nie.«
    »Was faselst du da?«
    »Dogging, Sex in der Öffentlichkeit. Das heißt so, weil die immer behaupten, sie hätten nur den Hund Gassi geführt, wenn sie erwischt werden, und wenn wir dann fragen, wo der Hund ist, behaupten sie, der sei weggerannt.«
    »Was hat Sex in der Öffentlichkeit mit Jerry Lemon zu tun?«
    »Er hatte Sex, als er getötet wurde.«
    »Du willst mich verarschen.«
    »Nein«, versicherte er mir. »Ich nehme an, du hattest keine Ahnung, dass er auf so was

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