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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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deiner Stelle dasselbe tun, aber das heißt noch lange nicht, dass es mir gefallen muss. Wenn’s hart auf hart kommt, kümmern wir uns um dich, aber denk daran, dass so viel Großzügigkeit auch eine Kehrseite hat. Wenn Bobby Mahoney befürchtet, dass ihn jemand verraten wird, fackelt er nicht lange. Weißt du, wie einfach es ist, einen korrupten Detective in Untersuchungshaft abstechen zu lassen? Da drin sind Leute, die machen so was einfach nur zum Spaß. Gib ihnen noch zweitausend dazu, dann stehen die Schlange, und für noch zwei Riesen obendrauf sieht auch der Gefängniswärter weg. Die verdienen noch weniger als ein Detective Sergeant, und wir wissen beide, was Leute für Geld zu tun bereit sind. Es gäbe keinen Zeugen und ungefähr tausend Verdächtige. Inhaftierte Verbrecher mögen keine Bullen, schon gar keine korrupten. Also hältst du lieber die Klappe und nimmst, was du bekommst. Erwischt werden und in den Bau wandern, das gehört zum Alltagsgeschäft von gekauften Detectives, aber das ist die kleinste deiner Sorgen.«
    Sharp war inzwischen blass geworden: »Ich hab’s nicht so gemeint, ehrlich nicht.«
    »Ich denke, dass du dir wegen nichts und wieder nichts Sorgen machst. Dein DI hat wahrscheinlich in einem früheren Leben einen Verdächtigen verprügelt, und der hat sich beschwert, also hör auf, dir ins Hemd zu machen, und benimm dich wie ein Mann.«
    »Jaja, das wird’s sein. Du hast recht. Tut mir leid.«
    »Wenn du irgendwelche Hinweise bekommst, wer Jerry Lemon auf dem Gewissen hat, rufst du zuallererst mich an.« Damit ließ ich ihn sitzen und weiter die Kinder beobachten, die immer noch Mühe hatten, ihren Drachen in die Luft zu bringen.
    Ich ging zu meinem Wagen zurück. Vor mir konnte ich die hoch aufragenden Wohnblocks der Siedlung nicht weit von hier sehen. Auch sie waren eine Art Denkmal, das für ein anderes Tyneside stand. Politiker sprachen ständig davon, die Gegend um Newcastle verjüngen zu wollen, aber ich fand, dass sie uns und sich selbst etwas vormachten. Um die Wende in ein neues, hoffnungsvolles Jahrtausend herum hatte eine Wohnungsbaugesellschaft in North Benwell Häuser für fünfzig Pence verkauft, weil niemand mehr dafür bezahlen und dort leben wollte. Sie konnten nur verlieren.

28
    I ch wusste, dass Bobby Nachrichten wie diese sofort mitbekam. Ich fuhr direkt zu ihm.
    »Erst Geordie Cartwright und jetzt Jerry Lemon«, sagte er ungläubig. Er ging zu dem Getränkewagen, nahm eine Flasche und schenkte sich mehrere Fingerbreit Scotch ein. Er entdeckte ein leeres Glas und hielt es mir hin.
    Ich schüttelte den Kopf. Mir wurde bewusst, dass ich ihn in letzter Zeit gar nicht mehr ohne Glas in der Hand gesehen hatte.
    Er nahm einen Schluck Whisky und setzte sich auf sein großes altes Chesterfield-Sofa und trank weiter.
    »Ich hab die beiden jahrelang gekannt«, sagte er, »seit wir angefangen haben. Wir haben einiges zusammen erlebt …«
    Und er schüttelte den Kopf angesichts der Ungeheuerlichkeit. »Jetzt werden sie abgeknallt, einer nach dem anderen, einfach so.«
    Er schnippte mit den Fingern. Eine Sekunde lang dachte ich, er würde vielleicht sogar eine Träne vergießen, aber dann wurde er knallrot, als müsste er seine Gefühle unterdrücken, knirschte mit den Zähnen und knurrte: »Wer auch immer dahintersteckt, ich will ihn tot sehen.«
    »Natürlich«, sagte ich.
    »Aber ich will ihm vorher noch in die Augen schauen«, sagte er, »ich will, dass er leidet, bevor er stirbt. Das bin ich Jerry Lemon schuldig.«
    »Ich denke, du solltest Finney eine Zeitlang bei dir behalten«, sagte ich, »bis wir die Sache geregelt haben. Ich weiß, dir gefällt die Vorstellung nicht, dass er einzieht, aber betrachte es als Zusatzversicherung.«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte er und verstummte, als wäre er beleidigt wegen der Unterstellung, er, Bobby Mahoney, könne ein kleines bisschen Extraschutz gut gebrauchen.
    »Bobby, mal ernsthaft, niemand behauptet, dass du nicht allein klarkommst, aber wir wissen immer noch nicht, mit wem wir’s zu tun haben, und mein Job besteht darin, für deine Sicherheit zu sorgen. Du hast immer gesagt, Jerry Lemon sei ein harter Mann, aber den haben sie auch gekriegt. Wer das getan hat, weiß, dass er gewonnen hat, wenn es ihm gelingt, dich aus dem Verkehr zu ziehen.«
    Er dachte lange darüber nach. »Okay«, sagte er endlich, aber ich merkte, dass ihm die Idee immer noch nicht gefiel. »Schick ihn her – aber was willst du zu deinem eigenen

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