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Crime Machine: Thriller (German Edition)

Crime Machine: Thriller (German Edition)

Titel: Crime Machine: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Howard Linskey
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Zeitverschwendung, hinzufahren«, fuhr Jerry fort.
    »Nein, war’s nicht!«, schnauzte Bobby ihn an. »Wenn er’s war, dann weiß er jetzt, dass wir ihn im Visier haben, und er ist gewarnt. Wenn er’s nicht war, na ja, dann weiß er, dass wir da unten kurzen Prozess machen. Wir fahren hoch und stellen die Leute zur Rede, wenn wir glauben, dass uns jemand verarscht, und das wissen er und seine Jungs jetzt, und zwar ein für alle Mal.«
    »Tut mir leid, Bobby«, sagte Jerry Lemon, »ich hab nur gemeint …«
    »Vielleicht solltest du ein bisschen weniger meinen und ein bisschen mehr nachdenken. Glaubst du, das spricht sich nicht herum, dass wir da hingefahren sind und die Sache mit Arthur Gladwell von Angesicht zu Angesicht in seinem eigenen Revier geklärt haben? Das macht natürlich die Runde. Jeder Spitzel in der Stadt wird es inzwischen wissen. Wir wurden bestimmt von den Überwachungskameras gefilmt, als wir im Bahnhof ankamen. Das zeigt, wo wir stehen, wir nehmen es mit allen auf. Allen!« Bobby starrte aus dem Zugfenster und sprach weiter zu Jerry, ohne ihn dabei anzusehen: »Warum machst du zur Abwechslung nicht mal etwas Sinnvolles. Geh in den Speisewagen und besorge uns was zu trinken.«
    Allmählich fand ich, dass sich die Reise nach Glasgow gelohnt hatte, schon allein, um zu erleben, wie Jerry Lemon eins auf den Deckel bekam.

27
    W ir waren wieder am Ausgangspunkt angelangt. Wir hatten nichts; nur das Phantombild eines Kleinkriminellen aus Glasgow und eine vage russische Spur, die wir nicht durchschauten. Mich machte das wahnsinnig. Ich kam nicht weiter. Bobby hatte sein Geld immer noch nicht, und was noch wichtiger war, ich hatte nicht herausgefunden, wer hinter seinen »Schwierigkeiten« steckte, wie Arthur Gladwell die Situation umschrieben hatte.
    Ich war zu Hause und guckte Fußball, als das Telefon klingelte.
    Aus heiterem Himmel rief mich Joe Kinane an. Seine Fröhlichkeit stand in direktem Gegensatz zu meiner schlechten Laune. »Hab gedacht, ich ruf mal an, Junge«, meinte er.
    »Wie lief’s?«
    »Er ist raus.«
    »Wirklich?« Das war besser, als ich zu hoffen gewagt hatte. »Das ist großartig. Was ist passiert?«
    »Notwehr«, sagte er lachend, »was es natürlich auch war, irgendwie, aber deine Anwältin war saugut. Sie hat den Kerl von der Gegenseite zerpflückt.«
    »Hab ich dir doch gesagt«, sagte ich.
    »Ja, na ja, er hat heftigere Prügel von ihr bezogen als von meinen Jungs. War anscheinend auch gut, dass sie jede Menge Informationen über seinen Charakter gesammelt hatte, Details, die man Geschworenen lieber vorenthält. Stellte sich heraus, dass er kein sehr netter Mann war«, sagte Kinane trocken.
    »Ach was? Wahnsinn, was eine gute Anwältin alles zum Vorschein bringt.«
    »Allerdings.« Er lachte. »Egal, ich wollte mich bei dir bedanken, dass du mir den Tipp mit ihr gegeben hast.«
    »War mir ein Vergnügen, mein Freund«, sagte ich. Ich war froh, dass er seiner Dankbarkeit diskret Ausdruck verlieh. Wenn jemand mithörte, war mir trotzdem nichts anderes vorzuwerfen, als dass ich eine gute Anwältin kannte. »Das ist die Revanche für den Rat und die Unterstützung, die du mir gegeben hast, als ich noch ein kleiner Rotzlöffel war.«
    »Tut mir leid«, sagte er.
    »Mach dir keinen Kopf, Joe.«
    »Na ja, ich bin dir was schuldig«, sagte er, bevor er auflegte. »Wenn ich was über die andere Sache höre, egal was, dann lass ich’s dich wissen.«
    »Danke«, sagte ich. Vielleicht würde er etwas herauskriegen, aber irgendwie hatte ich meine Zweifel. Unsere Männer beschäftigten sich mit nichts anderem, und keiner hatte irgendwas auch nur Erwähnenswertes in Erfahrung gebracht.

    Ich hatte Sharp noch nie so durch den Wind erlebt. Mein braver Detective Sergeant machte sich in die Hose. Das war kein guter Einstieg.
    »Ich kann dich hier nicht treffen«, zischte er mir zu, nachdem ich kaum einen Meter von ihm entfernt bei Rosie’s am Tresen etwas zu trinken bestellt hatte.
    »Ich dachte, ich bin deine wichtigste kriminelle Quelle«, sagte ich, spielte sein Spiel, sah ihn dabei aber nicht direkt an. Stattdessen starrte ich geradeaus in den Spiegel, dann nach oben auf die seltsame Ansammlung grauenhafter Mannequin-Köpfe, die auf einem Bord über der Bar aufgestellt waren. Sie passten nicht so richtig zu den gerahmten Fußballtrikots an den Wänden. Die Mitarbeiter hinter der Bar waren beschäftigt, und im Pub war nicht viel los, so dass der Blödsinn machbar erschien, aber ich

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